Elfenohren als Mahlzeit (für lapismont)

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flammarion

Foren-Redakteur
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Elfenohren als Mahlzeit

Ja, das hat man nicht alle Tage. Erst müssen die Elfen gejagt und erlegt werden und es müssen ihrer viele sein, damit die Suppe kräftig wird. Von einem Paar Ohren wird man nicht satt.
Nun gibt es ja bekanntlich etliche Tricks, wie man die Elfen familienweise töten kann, aber man sollte auch Maß halten, sonst sind sie eines Tages ausgestorben.
Das wusste auch Grglpipf. Und er dachte lange darüber nach, wie man an die köstlichen Ohren kommen kann, ohne Elfen umzubringen. Eines Tages war es soweit – er konnte seiner Sippe eine leckere Suppe vorsetzen. Alle futterten mit Behagen.
Eine Woche später lud er wieder ein zum Ohrenschmaus. Alle fragten sich, woher der Segen kam? Aber Grglpipf machte nur ein geheimnisvolles Gesicht.
So ging es einige Zeit. Grglpipf galt bald als der geschickteste und gerissenste Elfenjäger, was ihm sehr schmeichelte und noch besser gefiel. Er lief nur noch mit stolzgeschwellter Brust umher. Die Kinder der Sippe waren stets in seiner Nähe, um von ihm zu lernen, aber nie bekamen sie zu sehen, wie Grglpipf jagte.
Eines Tages kam der kleine Prtlkuf ganz aufgeregt zu seinem Vater: „Papa, Papa, komm mal mit, der Onkel Grglpipf hat da was ganz Komisches in seinem Keller!“
Er zerrte seinen Vater zum Hause des Onkels und siehe da – im Keller war eine komplizierte Anlage aufgebaut, in der auf chemische Weise Elfenohren wuchsen. Wie es sich herausstellte, hatte er die Anlage von den Elfen abgekauft, die sich davon einen dauerhaften Frieden versprochen hatten. So lange war es auch gut gegangen, Grglpipf hat ja seine Sippe immer wieder mit Ohrensuppe gefüttert, es musste nicht auf die Jagd gegangen werden.
Damit war es nun vorbei. Als erstes wurde die Anlage zerdroschen, dann der betrügerische Troll erschlagen und dann ging es – heißa! endlich wieder auf die vergnügliche Elfenjagd.
Und nie wieder bekam ein Trollkind den Namen Grglpipf, dafür aber gab es unzählige Prtlkufs.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Traditionen müssen gepflegt werden, jawohl!

Allerdings ist es schon sehr elfisch für einen Troll, von Elfen etwas zu kaufen. Zudem es doch unwahrscheinlich ist, dass diese Halunken überhaupt etwas fuktionierendes hinbekommen.

Es sollte ein Zwergenprodukt sein, das der wackere Troll in einem glorreichen Kampf erbeutete. Sein Motiv könnte dann auch umgedeutet werden, er wollte schnell und günstig massenweise Vollelfen produzieren.

Übrigens haben normale Trolle sowieso einen bis drei Pferche voll Elfen im Keller.

Wichtig erscheinen mir auch die Zutaten für diese Elfenohrengenmaschine. Da muss Mojo rein, mindestens.

Danke Dir aber für das schöne Leseerlebnis!

cu
lap
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
tja,

wie du siehst, habe ich keinen blassen schimmer. aber das thema hat mich gereizt. wir sollten öfter darüber reden. womit füttern die trolle ihren elfen im pferch?
neugierig guckt
 

Andreas E

Mitglied
Sehr schöne und schnell zu lesende Geschichte. An der einen oder anderen Ecke vielleicht etwas zu flott erzählt, aber ich denke mal das es dir gar nicht so sehr ums Ausschmücken ging.
Das einzige was mich stört sind die absolut seltsamen Namen. Ok, Märchen halt. Da müssen Namen durchaus phantasievoll sein. Aber das was du da als Namen verwendet hast, ist einfach nur Buchstabensalat. Auf so was würde nicht mal ein Troll kommen. Namen in Märchen und Fantasy-Geschichten sollten schon so sein, das sie sich lesen lassen, ohne das man sich die Zunge bricht. Gleichzeitig sollte man aus dem Klang des Wortes auf den Charackter der Figur schließen können.

Wie zum Beispiel bei "Shagrat" aus "Der kleine Hobbit". Da hört man schon, das es wohl ein fieses und gemeines Ding sein muss. Ist es auch. Shagrat ist ein hinterhältiger und gemeiner Ork. Man liest den Namen und ohne lange zu überlegen weiß man, was es damit auf sich hat.

Aber ich will mal nicht zu viel meckern. Im Grunde eine nette Geschichte.

Viele Grüße und vielleicht gibt es ja bald mehr so lecker kurze Lesehäppchen. Über die Namen kannst du ja noch mal nachdenken.

Andreas
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
aber,

andreas, das grenzt ja an diskriminierung. ich habe bewußt so dämliche namen gewählt, damit man sie ganz schnell wieder vergißt . . .
vielen dank fürs lesen und kommentieren.
lg
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
gefällt mir doch sehr gut, deine kleine geschichte... sehr unterhaltsam und durchaus witzig. vor allem der letzte satz, ein gelungenes ende und überaus realistisch. denn der name eines revolutionierenden trolls, der sich gegen die elfenjagd stellt... darf niemals wieder genannt werden.
hat spaß gemacht.

LG
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
update: huch... ich meine natürlich einen [blue]revolutionären troll[/blue]... also diese 15 minuten-editier-frist ist dämlich.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
danke,

mye, hatte schon kapiert, was gemeint ist.
der story liegt ein gewisses internet - rollenspiel zu grunde, wo elfen - ich wundere mich sehr darüber - als hinterhältig und verschlagen gelten und daher von den trollen gejagt werden. ich wollte die trolle mal auf die schippe nehmen . . .
lg
 

Doska

Mitglied
Hallo Flammarion!
Ich kenne dieses Spiel nicht und empfinde deine kleine Geschichte eher wie eine Fabel, denn sie verbirgt Lebensweisheit. Sehr gelungen, doch leider auch recht traurig - eben wie das Leben manchmal so sein kann.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
yep!

das hast du sehr gut erkannt, liebe märchenhexe. ist auch bestimmt nicht jedermanns geschmack. aber wenn du nur halb so viel spaß beim lesen hattest, wie ich beim schreiben, dann freue ich mich.
lg
 



 
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