Ende der Zeit

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P

Phantom

Gast
Nettes Gedicht, aber durch was werden "Die unendlichen Bäche des Lebens" verdrängt, wirklich nur Macht ??? Du könntest dass doch sicherlich noch weiter ausführen...oder???
Außerdem passt das irgendwie nicht, 1. Strophe: Tod , 2. Strophe : Tod... "Die Bäche" kommen so plötzlich, warum schilderst du nicht eine positive Welt und verdrehst sie dann ins Negative???

Gruß Phantom
 

lilly

Mitglied
die welt ist negativ. ich stelle sie dar wie sie ist.
die bäche versiegen nicht durch macht, sondern durch uns selbst, durch uns die wir als "lebende" leichen die substanz des flusses darstellen. und unser leichenwasser verpestet uns selbst und alles um uns herum!
eigentlich begehen wir täglich kollektiven, ungeplanten suizid, einfach durch unsere bloße bereitschaft uns mit der gegebenen situation abzufinden ohne darüber nachzudenken!
naja, dennoch danke für dein feedback!!!es interessiert mich sehr was andere über meine "werke" denken!!
 
T

theubner

Gast
...nun – wenn Du das Leben so darstellen willst, wie es ist, dann bedenke, dass die Ungereimtheiten überhand nehmen... ich würde in der ersten Strophe die Reime rausnehmen – oder insgesamt reimen... und überhaupt – „ein“ und „sein“ sind kein schöner Reim *g*...

...ein wenig mehr Abstraktion wäre angebracht...

...gruß... theubner...
 
E

ElsaLaska

Gast
Die Welt ist ganz sicher nicht

negativ, nur weil lilly das meint.
Für die Dichtkunst sehe ich allerdings tatsächlich schwarz.

Flüsse von lebenden Leichen sind Gräber, deren schwarze Macht von grünen Vögeln gefressen wird? Zersterbende Sterne verschleudern Absinthblitze?

LG
Elsa
 
negativ?

stimmt, das gedicht ist negativ, es passt nicht so richtig zusammen und grüne Blitze habe ich auch noch nicht gesehen (jedenfalls noch nie nüchtern). Aber das sind auch die Gründe, warum dieses Gedicht so ... cool ist (wenn ich mich ao ausdrücken darf).
Die Welt ist negativ und caotisch, da hast du recht! Und die Dichterwelt geht wirklich unter, wenn man seine Gedanken nicht schweifen lassen kann und sich nur an bestimmte Vorgaben halten muß. Ich find das Gedicht toll und hoffe noch einiges in der Art von dir zu lesen! =o)

Kitty
 

lilly

Mitglied
Re: negativ?

muß man sich denn immer an die vorgaben halten? also ich finde, dass man die konventionen durchbrechen sollte und sei es nur indem man einen reim nicht durchgehend verwendet! was spricht dagegen , dinge zu beschreiben die so real nicht existent sind? darf man denn nur sachverhalte schildern die man erlebt hat? mit verlaub gesagt, das wäre doch äußerst ermüdent!
@HarmlessKitty: danke, ich werde mich bemühen...naja, aber im moment fehlt mir die nötige inspiration, eigentlich drück ich mich mehr durch bilder(also malen) aus...
 
T

theubner

Gast
...cool?.. na ich weiß nicht – unschlüssig, oberflächlich vielleicht – mag sein, dass sich dies mit cool deckt... gut ist es nicht – mir fällt dazu nur noch ein: „...haben die Leichen was zu sagen - außer vielleicht - wir sind das was Ihr erst sein werdet, wir sind hier – Ihr nicht“ (EN, redukt)...

...und natürlich darf man auch die Reimstruktur durchbrechen, doch der Verzicht auf solch schlechten Reim wirkt eher noch unbeholfener...

...G::T... H::E... theubner...
 

lilly

Mitglied
für DICH ist es unschlüssig und oberflächlich...ich akzeptiere deine meinung, welche durch allzu offensichtliches gefangen-sein in den erdrückenden grenzen unserer heutigen gesellschaft geprägt zu sein scheint.
wißt ihr, was mich an eurer einstellung zur kunst stört?
dass sie nicht existent zu sein scheint! ihr verkörpert die typische garde der kritiker, welche selbst nicht künstler genug sind um wahre werke zu erschaffen und nicht mensch genug um normal zu sein! damit möchte ich keinesfalls sagen, dass ich eine künstlerin bin. auf jeden fall nicht auf der literarischen ebene.
es ist ja toll, dass dir mein werk nicht gefällt. ich verfolgte auch nicht die intention ein besonders ansprechendes, möglichst harmonisches gedicht zu verfassen! im gegenteil, es sollte die menschen aufmerksam machen auf folgende zeiten und sie nicht, wie so viele andere, von den unausweichlichen folgen unserer vermüllten wohlstandsgesellschaft ablenken!

mfg lilly
 
E

ElsaLaska

Gast
Mal ne andere Frage,

wegen den erdrückenden Grenzen unserer Gesellschaft...
Warst Du schon mal in Pakistan, Syrien, Marokko, Aserbaidshan?

Gruss
Elsa
 

lilly

Mitglied
nein, aber meiner meinung nach wird unsere gesellschaft, ähnlich der von dir genannten, ebenfalls gefangen gehalten. die problematik besteht hierbei aber nicht in drohenden physischen sanktionen, wie es in den von dir angeführten ländern der fall ist, sondern vielmehr in der unbewußten suggerierung bestimmter bedürfnisse. wir sind nicht mehr wir selbst in unseren ausdrucksmöglichkeiten, ja nicht mal in unserem denken an sich, denn dies ist durch erziehung und beeinflußung bereits derart defunktionalisiert, dass es uns allenfalls noch als mittel des puren existierens dienen kann. und bloße existenz kann doch nicht der sinn des ganzen sein!
 
E

ElsaLaska

Gast
Ich schon,

und das relativiert dann ziemlich vieles.
Aber das kann man wiederum schlecht an andere vermitteln, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben.

Lieben Gruss
Elsa
 
T

theubner

Gast
...hach elsa - niedlich - nicht?..

...und lilly - es stört nicht, dass es wenig harmonisch ist und dass es versucht auszubrechen - nein - es ist einfach billig... nur weil man ein paar verkorkste bilder aneinander bastelt, ist ein gedicht noch lange nicht extravagant oder rebellisch - und sicher auch keine kunst...

...und hey - lern lesen bevor du unsere werke beurteilst, denn sowohl elsas texte, als auch die meinen befinden sich auf einem gänzlich anderem level als die deinen...

...daher... mahlzeit... theubner...
 

lilly

Mitglied
deine arroganz überwältigt mich! wie vielem werke hat unser lordschaft denn schon publiziert? also, ich meine selbstverständlich in der "realen" welt veröffentlicht und nicht hier im internet, wo es ja jeder zustande bringt etwas an den mann oder die frau zu bringen!!!
 
T

theubner

Gast
...hach – ich bin mir zwar nicht gänzlich sicher, aber ich denke du fragtest nach der anzahl von veröffentlichungen... nun – um diese frage genau beantworten zu können, müsste man klären, was dazu zu zählen sei... außerdem muss ich anmerken, dass gerade lyrik und ihre qualität nicht im einklang mit auflagen und verkaufszahlen stehen – und ich diesbezüglich nicht bereit bin, meine texte kostenpflichtig zu veröffentlichen...

...trotzdem sollst du aber eine kurze umschreibung bekommen... nun – ich habe schon abseits des internets gelesen, momentan entsteht, zusammen mit einem freund und kollegen, eine radiosendung und wir bringen demnächst (auf jeden fall noch dieses jahr) einen kleinen, unabhängigen druck heraus...

...und was meine arroganz betrifft – DU warst es, die unsere fähigkeiten (wahrscheinlich ungelesen) in frage stellte, da DU offenbar keine kritik vertragen konntest und somit nicht an solcher interessiert warst, bist... dies muss ich dann leider bedauern und die liste derer erweitern, welche ihr grundlegendes talent nicht weiter ausbauen wollen und somit im mittelmaß versauern werden...

...daher... theubner...
 

lilly

Mitglied
vielleicht ist deine abneigung gegen die veröffentlichung deiner "künstlerischen ergüsse" ja auch in der einstellung der verläge zu deinen werken begründet?
nun, die tatsache, dass es sich hierbei um ein mittelmäßiges oder schlechtes gedicht handeln soll, stört mich insofern nicht, als dass es mein erstes werk dieser art war, ich dazu lernen kann und ich in dem bereich der lyrik sowieso nie meinen künstlerischen ausdruck finden werde. denn wie ich bereits erwähnte, entstamme ich der malenden zunft, welche für mich die wahre, ursprüngliche kunst darstellt, da sie die bilder direkt vermittelt, während die lyrik den umweg über die abstrakten worte beschreiten muss.

mfg, lilly

übrigens klingt das wörtchen "totzdem" sehr disharmonisch, besser wäre "dennoch"...
 
...

Ich habe gerade überlegt, was ich dem hinzufügen könnte, aber mir fiel nichts ein und besser als Lilly hätte ich es auch nicht ausdrücken können!!
warum streiten um kunst, die nicht definierbar ist?
wie einst Wilde sagte:
Schlechte Dichter leben ihre Poesie, die sie nicht zu schreiben vermögen, die anderen schreiben die poesie, die sie nicht zu leben wagen! Vielleicht solte sich der "Autor und Mensch" sich das einmal zu herzen nehmen!!

KITTY
 
T

theubner

Gast
...nein – ich war nur noch nie bereit, meine werke einem verlag anzubieten – und die form meiner veröffentlichungen hab ich dir umrissen...

...so du dazu lernen willst, wundert es mich, dass du sogleich beleidigt/ beleidigend reagiertest – obwohl ich manchmal mürrisch reagiere, bin ich doch stets bereit weiter zu helfen... denn so wie du der malenden zunft entstammst (ich kann leider gar nicht malen, bestenfalls ein wenig zeichnen), so entstamme ich der schreibenden – und befinde mich dabei auf einem hohen level, wie es in deinem falle in der malerei sein mag... daher verwehre ich mich solchen pauschalen urteilen wie dem deinen – zumal du noch immer keinen meiner texte gelesen zu haben scheinst – sonst würdest du diese disharmonie des „trotzdem“ verstehen...

...resigniert... theubner...

PS: ich schreibe nur mein leben - und dieses selbst...
 

Svalin

Mitglied
kleine Zwischenbemerkung ;-)

malenden zunft, welche für mich die wahre, ursprüngliche kunst darstellt, da sie die bilder direkt vermittelt, während die lyrik den umweg über die abstrakten worte beschreiten muss.
Hier möchte ich mit Cezanne folgendes einwenden: "Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlicher, komplizierter, besonders im Vergleich zu den anderen Menschen. Aber wenn er dazwischenkommt, wenn er es wagt, der Erbärmliche, sich willentlich einzumischen in den Übersetzungsvorgang, dann bringt er nur seine Bedeutungslosigkeit hinein, das Werk wird minderwertig."
Auch wenn ich selbst nicht male, kann ich mir gut vorstellen, dass auch Malern daran gelegen sein wird, das was vor ihrem geistigen Auge steht, mittels Farben und Formen auszudrücken: seien es nun Empfindungen, Stimmungen, Gedanken oder Botschaften, die - wie bei Autoren - zu Papier gebracht werden müssen. Es handelt sich also lediglich um eine andere Form von Vermittlung/ Abbildung.
Kein Betrachter und kein Leser wird je dasselbe* sehen (bzw. denken oder fühlen), was einem Maler oder Autoren während der Entstehung seines Werkes vor Augen stand. Es kann also meiner Meinung nach eigentlich keine mediale Hierarchie in der Kunst existieren. Vieles schon wäre erträglicher, wenn die Autoren/ Künstler so ursprünglich, wahrhaftig und authentisch wären, wie die Werke, die sie uns als solche "verkaufen" wollen ;-)

Grüße Martin
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* Anm.: Wohl eher ein philosophischer Aspekt: "Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen." Heraklit
 



 
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