Endlich

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Floheit

Mitglied
Zart ziehen meine Hände
über dich hinweg

zitternde Haut unter meinen Fingerkuppen
lange mußt' ich warten,
hast mich jetzt dort

wo du mich brauchst!

heißer Atem auf meiner Haut
schmerzloses Ringen
zum Glück...

dein bebender Körper
unter meiner Macht

von dir ausgeübt!
ich bin dein Werkzeug...

dränge mich in deine weichen Arme
die Grenzen meiner Welt

für heute
für morgen
für immer!
 

Duisburger

Mitglied
Hallo Flohheit,

dein Text ist nach meinem Dafürhalten sehr unausgegoren, vor allem, weil Logik und Abfolge nicht stimmen. Auch deine Wortwahl wird der Situation nicht immer gerecht.

Zart [red]ziehen[/red] meine Hände
über dich hinweg

> besser [blue]streichen, gleiten[/blue], es klingt sanfter

zitternde Haut unter meinen Fingerkuppen
lange mußt' [red]ich[/red] warten,
hast mich jetzt dort

>> muss es nicht [blue]du[/blue] heissen ?? Sonst beisst es ich mit dem folgenden Satz.

wo du mich brauchst!

>> diesen Satz finde ich nicht so gut, das hört ich sehr nach Macho an

heißer Atem auf meiner Haut
schmerzloses Ringen
zum Glück...

>> Was zu Glück? Der "heisse Atem" oder das "schmerzlose Ringen ?? Seltsames Wort in diesem Zusammenhang.

dein bebender Körper
unter meiner Macht

>> ...und wieder der Macho.

von dir ausgeübt!
ich bin dein Werkzeug...

>> Deine Macht von ihr ausgeübt. Dann doch eher genossen oder genutzt. Warum bist du ihr Werkzeug, wenn es einen Vers vorher genau umgekehrt war ?

dränge mich in deine weichen Arme
die Grenzen meiner Welt

>> Auch weiche Arme halte ich nicht für sonderlich treffend. Warum nicht an ihre weiche Brust ?? Oder versinken in ihrem weichem Haar ?

für heute
für morgen
für immer!

Dieser Text ist stark überarbeitungsbedürftig, weil er sicherlich nicht das ausdrückt, was du beabsichtigst hattest. Hier passt zuviel nicht zusammen. Es fehlt die harmonische Einheit zwischen den Versen.
Ich würde dir raten, den Text noch einmal zu überarbeiten und dabei nur aus einer Position zu schreiben, deiner eigenen. Schreibe nicht, was sie fühlt, beschreibe nur, wie sie auf deine Berührungen, deine Nähe reagiert. Das macht das Schreiben einfacher und für den Leser nachvollziehbarer.
Lass dich nicht abschrecken, dieser Kritik soll dir eine Hilfe sein und dich ermutigen weiterzumachen.

lg

Uwe
 

Floheit

Mitglied
Besten Dank

Es ist nie leicht mit solch fundierter Kritik umzugehen, aber du hast in einigen Punkten recht.

Ist aber auch nicht wirklich mein Themengebiet.
Da bin ich zuwenig Gefühlsmensch ;-)
Ich hab's mal probiert, ist daneben gegangen, werde wieder meine Naturgedichte machen.

Trotzdem, Besten Dank, flo
 
hallo duisburger

Warum muss es immer zart sein!

Warum muss es du heißen, kann er nicht einfach den Absatz dazwischen weglassen?

Hatte es so verstanden das er lange warten mußte und jetzt liebt er sie, sie hatte ihn dazu gebracht.

schmerzloses Ringen finde ich ein tolles Bild, meißtens weint doch einer nach einem Gerangel

Sie bringt ihn dazu, Sachen zu machen aus Liebe

(es gibt auch nette machos)

weiche Arme find ich auch schön, wie oft wird man in den Arm genommen nur weil es in ist

Hm...fragend?

hallo flo, also dieses Gedicht würde ich wirklich nicht einfach so weglegen, es hat was!
In diesem Sinne.....Stephanie
 

Floheit

Mitglied
Hallo Stephanie!

Danke für deine Anteilnahme, aber aufgrund der mittlerweile ständigen Rückschläge, werde ich meine lyrischen Ambitionen wirklich überdenken müssen.
Tja, das Gegenteil von Gut ist gut gemeint ;-(!

Vielleicht sollte ich mich wieder meiner Prosa widmen.
Die habe ich sowieso lieber.
Depremierend, aber was soll man machen.

Wenn ich mal einen Text hier reinstelle
melde ich mich bei Dir, lg Flo
 

gareth

Mitglied
Sehr geehrte Floheit,

ich schreibe ungern so lange Kommentare, weil es doch in erster Linie Meinung und Überzeugung ist, die unsereiner darlegt. Aber ich bin erstaunt über die weitgehende Kritik, die Dein Gedicht erfährt und vor allem auch über seine Deutung. Ich finde, es ist ein sehr schönes Gedicht. Und zwar genau so, wie es da steht. Deshalb ein paar Worte dazu:

Zart ziehen meine Hände über dich hinweg
zitternde Haut unter meinen Fingerkuppen


das ist eine schöne, wahrhaftige Beschreibung dessen, was den Fingerkuppen tatsächlich wiederfährt, wenn sie wirklich zärtlich auf der Haut entlangziehen, nämlich ihr Zittern wahrzunehmen und es auch selbst zu erzeugen. Es macht die Qualität dieser Zeilen auch aus, dass hier eben nicht streicheln oder ein synonymer Begriff steht. Und dann kommt die Erkenntnis des Erzählers, dass sein eigener Anteil an diesem glücklichen Geschehen gering ist. Er hat es sich gewünscht, aber nun ist er dort hin geführt worden. Von der, die ihn dort wollte, dahin wo es für sie selbst gut ist (und damit auch für ihn). In zwei Zeilen wird ein langer Weg beschrieben und die Art, wie er glücklich zu Ende gebracht wurde:

lange mußt' ich warten,
hast mich jetzt dort wo du mich brauchst!


Und nun lässt(!) sie ihn Macht über ihre Lust ausüben und er nimmt im erregenden "schmerzlosen Ringen" aufmerksam mit ihrem heißen Atem die Lust an ihr wahr:

heißer Atem auf meiner Haut
schmerzloses Ringen zum Glück...
dein bebender Körper unter meiner Macht
von dir ausgeübt!


Die letzten beiden Zeilen sind m.E. besonders ausdrucksstark und dicht (meine Macht, von Dir ausgeübt). Und er ergibt sich ihr und sagt es:

ich bin dein Werkzeug...

staunend, während es noch geschieht, empfindet er, was das Geschehen für ihn und für sein ganzes Leben bedeutet und das sagt er seiner Geliebten, und verspricht sich ihr in Dankbarkeit und Liebe:

dränge mich in deine weichen Arme
die Grenzen meiner Welt

für heute
für morgen



Da gibt es nicht viel zu Verbessern, Floheit.
Ich sehe jedenfalls keine Möglichkeit
Liebe Grüße, gareth
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Bin gareths Meinung – ich würde (bis auf die beiden Ausrufezeichen, die m.E. überflüssig sind, ja sogar stören) nichts ändern…

Die „!“ stören (mich) weil:
Erstens: Ausrufezeichen bewirken immer eine Denk-Pause (Was ist hier wichtig? Worauf soll ich achten?…). Man geht automatisch auf "Achtung!", unterbricht, was immer man gerade tut… Und das in der Situation?
Zweitens: Erzeugen die "!" den Eindruck, dass der „Ich" im Gedicht völlig überrascht davon ist, dass der/die andere nicht nur "Objekt" ist. Dies löste, würde es ihm wirklich in dem Moment so glasklar bewusst, die Stimmung sofort von der Instinkt/Körper-Ebene ab – und Tschüß! mit „inniger Verschmelzung“… Abgesehen davon: Wenn es ihm so „!“-mäßig auffällt ist das mit der „innigen Verschmelzung für immer“ nicht wirklich glaubhaft…
 



 
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