Endlich wieder Krieg

Wäre doch endlich wieder Krieg,
dann hätten
die Zeitungen was zum Schreiben,
die Leser was zum gaffen
und würden die die Araber hassen.
Nichts verkauft sich so gut wie Hass.
Deshalb schreiben die Zeitungen den Krieg herbei.

Wäre doch endlich wieder Krieg,
dann hätten
die Generäle wieder was zu sagen
die Soldaten könnten wieder heldenhaft sterben,
und würden alles zerstören, was Ihnen nicht passt.
Nichts währt so lang wie der Ruhm der Helden.
Deshalb befehlen die Generäle den Krieg.

Wäre doch endlich wieder Krieg,
Dann hätte
die Industrie wieder Profite zu machen,
Die Arbeiter könnten wieder schwitzen
und würden Kanonen bauen, die Soldaten töten.
Nichts ist so reich wie Kriegsgewinnler.
Deshalb produzieren die Fabriken Waffen.

Wäre doch endlich wieder Krieg,
dann hätten
die Politiker wieder treue Untertanen,
die Minister könnten endlich neue Gesetze machen.
Möge das letzte Stückchen Freiheit in Frieden ruh'n.
Nichts ist so sexy wie Führer eines erfolgreichen Krieges.
Deshalb regieren die Politiker den Krieg herbei.

Wäre doch endlich wieder Krieg,
dann hätten
die Kinder was zum Fürchten,
die Mütter was zum trösten,
und sie würden trösten, bis jeder ihre Liebe erkennt.
Nichts beweist mehr Liebe als Trost in der Not.
Deshalb schweigen die Mütter den Krieg herbei.

Wäre doch endlich wieder Krieg,
ein Krieg,
den die Armen der Welt gegen die Reichen führen,
ein Krieg, den nur die Reichen gewinnen können
und wir gewinnen ihn dank unsrer überlegenen Waffen.
Doch "nichts ist [stärker] als eine Idee, deren Zeit gekommen ist".
Deshalb: "zum Glück gewannen wir ihn nicht".

Danke Erich.

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Lebe einsam, wild und gefährlich.

©20010921’mod