Endzeitstimmung (Klappentext)

Martin Iden

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Der Text ist ein Auszug aus dem Roman \"Bekenntnisse eines deutschen Polytoxikomanen, eine Abrechnung\" (fertiges Manuskript ca.120 Seiten Schriftgröße 12).

Martin Iden, der Verfasser dieser Confessiones erinnert sich an seine jahrelange Sucht von verschiedenen Opiaten und Benzodiazepinen. Aus der Sicht eines hautnah Betroffenen, aus einer Perspektive von \"ganz unten\" setzt er sich mit dem alltäglichen Wahnsinn als süchtiger Kurier und Verteiler und Elementen der Tabuisierung, Verdrängung und Repression auseinander. Der Weg führt u.a. nach St. Pauli und Hamburg Veddel in die Ghettos türkischer Immigranten, auf die schwarze Methadonszene im Amsterdam der 90er Jahre und den Friedhof von Karaca Ahmet in Istanbul. Martin Iden, ein moderner Simplicius Simplicissimus, ein Narr, dem man ganz ungeniert offen sagt, was man denkt, trifft faschistoide Juristen, korrupte Beamte und kriminelle Ärzte. Er lernt den naiven Ramazan, genannt Rambo kennen, einen anatolischen Hessen und modernen Hans im Glück, der suchtkrank in die Türkei abgeschoben wird. Mit Erika der Verteilerin bricht er zu einer chaotisch verzweifelten Odyssee nach Amsterdam auf, um das in Deutschland verbotene Methadon zu besorgen. Er lernt den Junkiebund und seinen aidskranken, todgeweihten Präsidenten kennen und beobachtet das Spiel von Gier und Gewalt auf dem illegalen Straßenstrich der Documentastadt Kassel. Die ersehnte Methadonvergabe, erweist sich auf Dauer als Flop, der Verfasser kann sich vom Heroin befreien, verfällt aber Psychopharmaka wie Valium. Es beginnt ein jahrelanger Kampf gegen zwei legale, aber noch viel härtere Suchtmittel: Methadon und Benzodiazepine. Doch am Ende kann Martin Iden sich endgültig von zuletzt insgesamt vier Suchten befreien. Ein Epilog gibt Auskunft über das endgültige Schicksal einiger Charaktere und schließt mit einem überaus pessimistischen Ausblick, aber mit der Überzeugung, daß Einzelne viel verändern können und mit einem großen Plädoyer für Toleranz.
 



 
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