English breakfast

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Aurelio

Mitglied
Es ist ein Genuss – muss es sein - sagen Viele – und mir schmeckt es nicht. Es liegt daran, sagen alle diese Vielen, weil ich nicht weiss, auf was es beim richtigen 'breakfast' ankommt. So wähle ich einmal die falsche Reihenfolge, das andere mal lasse ich mein Auge entscheiden, was nicht richtig ist, dann wiederum lege ich das Falsche drauf, bzw. habe das Falsche drunter, trinke zur falschen Zeit das Richtige, Nun weiss ich nach einer Unzahl von Übungsfrühstücken nur auf was es nicht ankommt, aber das ist doch zumindest schon Etwas. Sollten Sie auch so ungeschickt im Umgang mit breakfast's sein und nicht wissen, auf was es da ankommt, dann folgen Sie mir unauffällig in die Geheimniswelt des echten englischen Frühstücks.
Ich Kulturbanause glaubte anfangs, es kommt bei einem richtigen Frühstück darauf an, dass man am Ende satt ist. Das mag auf der ganzen Welt Gültigkeit besitzen, nicht aber in England. Dort kommt es darauf an, richtig zu frühstücken, sich nicht banal und triebhaft vollzufressen.
Der Tee zum Frühstück ist ja von meiner Seite her noch zu akzeptieren, man braucht schliesslich irgendeine Flüssigkeit am Morgen. Schade ist nur, dass gerade die Engländer, die so gerne Tee trinken nicht lernen wollen, Tee zu kochen. Meist schmeckt das Wasser nur nach dem leicht verbrannten Kandis der sich nur teilweise auflöst und am Ende ausgelöffelt und mit der fetten Wurst hinuntergewürgt wird. Aber es ist wenigstens definierbar süss – und das ist doch schon Etwas. Tee gehört eben dazu, ob man ihn nun will oder nicht.
Aber nicht der Tee macht das 'english breakfast' - auf den Tee kommt es nicht an.
Was jedoch diese halb geschälte, eiskalte, rotzige Dosentomate auf dem Teller verloren hat, bedarf schon einer Erklärung. Im besten Fall das untere Teil könnte man für eine Sauce mit verkochen, aber kalt essen ohne Gewürz – nein. Es ist eine Erfrischung, denn es ist Gemüse hat man mir erklärt, wobei das Wort 'Erfrischung' gleich als Garant für 'Frisch' herhalten muss. Einzig frisch waren an diesem italienischen Exportmüll die tief eingepressten Fingerabdrücke einer Küchenhilfe und die platte Seite, wohl von einer flachen Aufprallfläche herrührend, die Fussboden heisst. Aber sie gehört eben einfach dazu. Lassen wir sie als Garnitur gelten. Diese Tomate macht ja schliesslich nicht das 'english breakfast', auf die Tomate kommt es nicht an.
Doch dazu passend gesellt sich immer eine Wurst, genaugenommen ein Würstchen. Diese 'sausage' ist etwas Besonderes und absolut Einmaliges. Wegen diesem fetttriefenden Appetithemmer ist sogar das EU-Gesetz für die Lebensmittel-Zusatzstoffe geändert worden. Als einziges Lebenssmittel ( man beachte das Wort 'Lebensmittel' ) darf es mit "E 128" eingefärbt werden. Bisher war dieser Farbstoff ausserhalb Englands verboten, nicht zuletzt weil Erbgutschädigungen nachgewiesen wurden. Es stellt sich nun die Frage, ob man durch den Verzehr des 'english breakfast' geschädigt wird oder kann man das alles nur essen, weil man schon geschädigt ist. Doch es ist ja nicht das Würstchen, das ein echtes 'english breakfast' ausmacht. Es ist halt dabei, aber auf das Würstchen kommt es nicht an.
Da muss es einmal einen cleveren Orangenverkäufer gegeben haben, der selbst gerne Orangen gegessen hat. Er hat es fertig gebracht, den Abfall – also die Schalen - den Engländern zu verkaufen. Und diese wiederum, für ihre Kochkunst bekannt, brachten es fertig daraus eine Marmelade zu machen. Sie ist zwar schrecklich bitter, wird aber gerne zum Frühstück gegessen. Überhaupt macht es den Anschein, dass alles Essbare, das den Tag vermiesen kann auf den Frühstückstisch kommt. Aber die Marmelade ist nun mal dabei, sie ist ja auch nicht das, was das 'english breakfast' weltbekannt gemacht hat. Nein, auf die Marmelade kommt es nicht an.
Und wenn sich der Magen schon verkrampft, kann man ja nicht eine normale Butter auf das Teller legen. Kein echter Engländer würde sie auch nur anrühren, das Messer damit geschmacklich versauen. Mit einer Prise Meer muss sie veredelt sein, salzig muss sie schmecken. In Kombination mit bitterer Marmelade, kaltem und fettigen Würstchen und Tomate ein Hochgenuss, der schon manchen verträumten Gaumen wieder wachgerüttelt hat. Aber nicht die gesalzene Butter ist es, die ein 'english breakfast' so begehrt macht, nein darauf kommt es nicht an.
'ham and eggs' heisst das Ziel der Begierde aller Touristen. Schon die Bezeichnung würde für Einiges entschädigen, wäre sie auch nur ein bisschen richtig. Der Schinken entpuppt sich meist als gewöhnliches, gekochtes Bauchfleisch das man mit einem Ei – nicht Eiern – gleichmässig in der Pfanne anbrennen lässt. Entfernt man dann alle Knorpel und die Haut bleibt tatsächlich ein Löffelchen von dieser kostbaren Kreation. Doch das ist es nicht, was ein echtes 'english breakfast' ausmacht, nein darauf kommt es nicht an.
Ein herrlicher Duft zieht um die Nasen der hungrigen Mäuler. "Toast" geht eine Raunen durch die Reihen. Ja, gebratenes Weissbrot – wunderbar. Da macht es auch nichts, wenn es ein wenig schwarz ist. Auch wenn es innen etwas teigig ist, Hauptsache es heisst Toast. Und die Temperatur, ach man will doch nicht kleinlich sein. Wichtig ist, es war einmal im Toaster, es ist ohnehin immer zu warm in diesen Frühstücksälen. Doch es ist nicht das getoastete Weissbrot das ein englisches Frühstück zum eben 'english breakfast' macht. Nein, darauf kommt es wirklich nicht an.
Es ist das typisch Englische, das ein Frühstück zum 'breakfast' macht, das Extravagante, das Traditionelle.
Ein Toast muss diagonal geschnitten sein, dann ist es ein echtes 'ENGLISH BREAKFAST'.

Doch dunkle Wolken ziehen auf - eine Tradition sieht ihr Ende.

Steht doch in "Langenscheidt's Power Dictionary" unter <breakfast>:
'Das traditionelle englische Frühstück ist vom Aussterben bedroht'

Das ist aber sehr schade.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
zu

schade, dass so was nicht in reiseführern steht! ich weiß jetzt jedenfalls, dass ich in england nichts zu suchen habe . . .
lg
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Aurelio

Entweder, du bist gnadenlos betrogen worden oder du hast geschwächelt: Wo sind die gegrillten Champignons, wo die weißen Bohnen in Tomatensauce, wo ist das Weetabix?

Die Bratkartoffeln, den Fisch in Rahmsauce, die geschmorten Nierchen und all die anderen Köstlichkeiten hat man dir auch vorenthalten. Vom Black Pudding will ich gar nicht erst anfangen.

Nunja. Aber deinem Text hat die schmale Kost nicht geschadet, will mir scheinen.

Schöne Grüße von blaustrumpf
 

Aurelio

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von blaustrumpf
Hallo, Aurelio

Entweder, du bist gnadenlos betrogen worden oder du hast geschwächelt: Wo sind die gegrillten Champignons, wo die weißen Bohnen in Tomatensauce, wo ist das Weetabix?

Die Bratkartoffeln, den Fisch in Rahmsauce, die geschmorten Nierchen und all die anderen Köstlichkeiten hat man dir auch vorenthalten. Vom Black Pudding will ich gar nicht erst anfangen.

Nunja. Aber deinem Text hat die schmale Kost nicht geschadet, will mir scheinen.

Schöne Grüße von blaustrumpf
Hallo Blaustrumpf,
es war Frühstück kein Brunch ! Aber ich wurde entschädigt. Am Nachmittag war tea-time mit Klavierkonzert und vielen alten, handschuhtragenden und behüteten Damen. Und nachdem ich den Tee nicht wollte liess ich mir das Angebot eines 'Original German Coffee' aufschwatzen. Absolut das Beste, was ich in England während 3 Monaten vorgesetzt bekam.
Da war in einem Wasserglas am Boden der nicht aufgelöste Kandis, überdeckt mit lauwarmer H-Milch, darauf etwa zwei gehäufte Löffel unvergänglicher Nescafe als Häubchen.
Wer da noch widerstehen kann.
Gruss
Aurelio
 
L

Lotte Werther

Gast
An Aurelio

Dein Text ist wie das englische Frühstück, das du beschreibst: fad und mit Stammtisch-Humor durchsetzt. Weder Inhalt noch Sprache können fesseln.

Hier die gröbsten Fehler:

Einfach vermeidbare Tippfehler:

kann man ja nicht eine normale Butter auf das Teller legen.

Alltagssprache, die dir gegönnt sei, nur macht sie deinen Text eben fad:

Sollten Sie auch so ungeschickt im Umgang mit breakfast's sein und nicht wissen, auf was es da ankommt,...

Da muss es einmal einen cleveren Orangenverkäufer gegeben haben, der selbst gerne Orangen gegessen hat. Er hat es fertig gebracht, den Abfall – also die Schalen - den Engländern zu verkaufen.

Schon die Bezeichnung würde für Einiges entschädigen, wäre sie auch nur ein bisschen richtig.

Das ist aber sehr schade.


Unklare Satzgebilde:

Es liegt daran, sagen alle diese Vielen, weil ich nicht weiss, auf was es beim richtigen 'breakfast' ankommt.

Unsinnige Folgesätze:

Ich Kulturbanause glaubte anfangs, es kommt bei einem richtigen Frühstück darauf an, dass man am Ende satt ist. Das mag auf der ganzen Welt Gültigkeit besitzen, nicht aber in England. Dort kommt es darauf an, richtig zu frühstücken,...

Das ist so, als würde ich sagen: Ich Literaturbanause glaubte immer, bei einem richtigen Satz käme es darauf an, dass er logisch aufgebaut ist. Nicht so bei Aurelio. Bei ihm kommt es darauf an, richtige Sätze zu bilden... Ein Nonsense, zugegeben, nicht wahr?

Die Wiederholung dieses ungemein spannenden Satzes: aber das ist doch zumindest schon Etwas

Nun weiss ich nach einer Unzahl von Übungsfrühstücken nur auf was es nicht ankommt, aber das ist doch zumindest schon Etwas

Aber es ist wenigstens definierbar süss – und das ist doch schon Etwas


Die ungemein witzigen Umschreibungen, die jeden Schenkelklopfer zum Lachen bringen:

... wohl von einer flachen Aufprallfläche herrührend, die Fussboden heisst.

Ich habe auch schöne Sätze gefunden, die dir als Vorbild dienen sollten für den nächsten besseren Text:

Mit einer Prise Meer muss sie veredelt sein, salzig muss sie schmecken. In Kombination mit bitterer Marmelade, kaltem und fettigen Würstchen und Tomate ein Hochgenuss, der schon manchen verträumten Gaumen wieder wachgerüttelt hat.

Am Ende sei dir gesagt, dass ich nichts gegen Texte wie deinen habe. Ich habe nur etwas dagegen, dass ein Text wie dieser hoch bewertet wird und in keinem Verhältnis zu den guten Texten in diesem Forum steht.

Lotte Werther
 

Aurelio

Mitglied
Hallo Lotte Werther,
ich kenne da Leute, die schreiben perfekte Texte - wollen humorvoll sein und lachen am Ende einzig und allein nur selbst. Es ist eben hier so wie mit der Schönheit - perfekt ist einfach hässlich. Die kleinen Fehler sind eben der Punkt auf dem 'i' !
Und dann kommt noch dazu: Egal welchen Text ich lese, wenn ich ihn lese um Rechtschreibfehler zu korrigieren, kann da stehen was will. Es ist weder lustig noch traurig noch sonst was - es hat einfach 3 Fehler. Und ehrlich, ich will keine perfekten Texte sonst würde ich Gesetzestexte oder Anweisungen für Beamte schreiben.
Nix für unguat
Aurelio
 
L

Lotte Werther

Gast
An Aurelio

Egal welchen Text ich lese, wenn ich ihn lese um Rechtschreibfehler zu korrigieren, kann da stehen was will.

Deine Antwort spricht für sich. Da ist einer am Werk, der es womöglich kann, aber der gar nicht will. Das finde ich originell. Und ziemlich ausgefallen und daher bemerkenswert ist auch, dass du antwortest, bevor du meinen Kommentar gelesen hast. Oder ich unterstelle dir einfach, dass du Rechtschreibfehler nicht von stilistischen Anmerkungen unterscheiden kannst? Nein, lieber nicht.

Zum Staunen ist, dass genau so viele Menschen, die einen Bleistift halten, auch Stimmbänder haben. Es fällt trotzdem nicht einmal einem Bruchteil dieser Leute ein, sich auf eine Bühne zu stellen und zu singen.

Überarbeite deinen Text nach meinen Anmerkungen und ich versichere dir, er wird immer noch unvollkommen sein.

Das ist doch tröstlich für einen, der gar nicht perfekt sein will.

Lotte Werther
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
MODERATION

Hallo Aurelio,


da du unsere Bedingungen bei deinem Forenbeitritt sicherlich gelesen hast wird es dich nicht wundern, dass an dieser Stelle ein Moderator auftreten muss.

Ich habe mir deine sämtlichen Veröffentlichungen angesehen
- zum Nachvollziehen:
http://www.leselupe.de/lw/search.ph...&action=dosearch& getdaily=&pagenum=&lpcat=0

und stellte fest, dass du nur und ausschließlich auf deine eigenen Texte Bezug genommen hast. Dies mag in einem reinen Veröffentlichungsforum Sinn machen - hier auf der Leselupe bist du mit diesem Ansinnen falsch!
Denn hier geht es - anders als auf anderen Foren - um die BEARBEITUNG von Texten, die bei Lesern (also den "Abnehmern") auf (k)einen fruchtbaren Boden fallen.

Erhälst du mit anderen Worten hier einen Kommentar, hat sich der Kommentator mit deinem Text auseinandergesetzt (und diesem Kommentieren hast du in deiner Mitgliedsmail zugestimmt!). Wenn ein Kommentator sich mit deinem Text beschäftigt, möchte er seine Lese-Sicht deines Textes darstellen.
Dies hat Lotte Werther getan UND dir auch einige Beispiele geliefert.
Wenn du daraus folgerst, dass sie ein "falscher Leser" ist, obwohl sie dir sowohl Rechtschreib- als auch Sinnfehler belegt hat, dann bist du, ich wiederhole mich, auf der Leselupe FALSCH und solltest dir ein reines Veröffentlichungsforum suchen.

Auf deine Antwort wartend, Zeder
 

Aurelio

Mitglied
Hallo Zeder,

zuerst Danke für die Antwort. Bitte seid keine Mimosen.
1. Ich finde es toll - und das schreibe ich immer wieder - wenn sich jemand mit meinen Texten beschäftigt und konstruktive Kritik übt. Ich nehme diese Kritik gerne an. Aber darf ich nicht auch meinen unmöglichen Stil rechtfertigen und verteidigen. Vielleicht akzeptiert ja ein anderer meine Antwort und lernt auch daraus. Nur anzumerken: Wenn man die ganzen Werke eines Karl Valentin - mit dem ich mich nicht von der Qualität vergleichen darf - auf Basis der Anregungen verändern würde, entstünde aus seinen besten Sketchs eine Art 'Kassenbericht'. Und das wäre schade!
2. Ich bin kein Mensch, der andere korrigieren kann. Ich habe kein Recht, denn ich kann es nicht besser wie Diese. Soll ich dann unqualifizierte Kritik üben nur der Kritik wegen? Nur ein Beispiel: Ich bin jetzt 53 und erst vor Tagen hat mir meine Tochter erklärt, dass die Mehrzahl von Komma eben Kommata heisst. Also, was erwartet Ihr von mir und meinen Qualitäten. Was ich da von mir geben würde wäre bestenfalls ein 'Lacher' für Eure Fachkreise.
3. Ich kann ja nun nichts dafür, dass mir die Texte förmlich aus dem Kopf fallen.
Ja, und da hab' ich mir eben gedacht, dass Viel nicht immer gut sein kann. Man selbst kann das nicht beurteilen - ich wenigstens nicht. Klar, ich habe einige Veröffentlichungen, aber die sind einseitig orientiert. Ich glaube eben, dass ich noch andere Texte formulieren kann. Und genau deshalb bin ich zu Euch gekommen.
Aber wenn ich falsch liege - ich kann damit leben.
Dann bitte Entschuldigung, dass ich etwas 'daneben' geantwortet habe. Ich nehme das schon ernst, aber eben nicht zu ernst.
Bitte eine klare Antwort, denn ich kann mich diesbezüglich nicht ändern.
Gruss
aurelio
 

Aurelio

Mitglied
Hallo Zeder, Hallo Lotte Werther,

ich muss, nachdem ich gestern ein Erlebnis mit gewissen Parallelen zu unserer Diskussion hatte, nochmal antworten.
Bei mir war ein Musiker zu Gast. Er ist Musiklehrer in einem bekannten Musikkonservatorium und hat schon vor Jahren auch eine eigene Band gegründet.
Im Radio sang gerade Nena. Und da ging es los: "Muss man sich sowas anhören, die kann doch nicht singen, das ist eine Zumutung. Hör mal, wie die Luft holt, hat die Asthma? Und dann, die trifft doch keinen Ton, überdeckt das mit Gejammer ... ... und sowas sahnt Millionen ab. Unsereins ..." usw.
Ich habe, der Ruhe Willen, abgeschaltet. Doch was steckt hier dahinter?
Die Frage ist nicht: "Warum reagiert der so?" sondern sie muss anders gestellt werden. "Warum reagiert der gerade so und nicht auf eine andere Weise?" Warum lacht er nicht einfach, er steht doch mit seinem Können über dieser schlecht singenden Person? Es ist einfach Neid. Warum kann man nicht ganz einfach den anderen akzeptieren, respektieren und tolerieren?
Aber klar, er hat vor Jahren eine Ausrüstung für diese Band gekauft. Diese war sündteuer. Nun ist sie altmodisch aber erst in 10 Jahren bezahlt. Seine Auftritte beschränken sich auf Pauseneinlagen bei Turnfesten auf dem Land, auf Hochzeiten und Geburtstage. Sein 'High light' war ein Auftritt mit 'Hossa, hossa' bei einer Möbelhauseröffnung.
Und die Nena verdient Geld, ist nach ihrem Come back schon ein Idol obwohl sie nicht singen kann !!! Auch falsch !
Sie ist es, weil sie nicht (perfekt) singen kann. Sie ist dadurch der Masse näher, weil diese Menschen es auch nicht können. Sie ist eine von uns, kann in den Arm genommen werden, ist erreichbar und versteckt sich nicht hinter einer arroganten Elitemaske, die jedes warme Gefühl einer zwischenmenschlichen Beziehung schon im Keim erstickt.
So kann ich mir nicht vorstellen, dass Menschen - Germanisten - , die sich seit nunmehr 30 Jahren damit beschäftigen ob man nun 'dass' mit eben zweimal 's' oder mit 'ß' schreibt, lustig sein können, glückliche Kinder haben, die mit Papa oder Mama auch mal im Dreck spielen - der Natur dadurch wenigstens ein bisschen näher sind. Aber sie schreiben im Stil perfekt, sie schreibent nur richtig, sie können das auch noch begründen - und diese Texte sind ihr Lebensinhalt.
Und genau das sehe ich als eine geistige Behinderung, die Lebensqualität gezielt vernichtet. Und zu Lebensqualität gehört das impulsive denken, reden, singen und auch schreiben mit Fehlern, denn Fehler gebären Kreativität.
Perfektionismus ist der Tod, denn was soll da noch kommen?
Und wenn wir uns alle auf einer Ebene bewegen, die in der Mitte angesiedelt ist - in der Nähe der fehlerhaften Masse - dann wird vielleicht wieder mehr gelesen.
'Otto-Normali' hat nämlich Angst ein Buch zu lesen. Er könnte dann ja nach dem Inhalt und seiner Meinung gefragt werden. Soll er sagen, dass er diese Sprache nicht verstanden hat, damit den Inhalt auch nicht - soll er sich bloss stellen? Nein, er lässt das Buch im Regal und kauft ein Computerspiel.

Ich weiss, ich habe Euch nicht verstanden.
Aurelio
 

huwawa

Mitglied
hallo aurelio

da hat flammarion recht, schreibe auf jeden fall weiter.

die vielen reaktionen und kommentare auf deine witzig-ironischen und zeitkritischen texte zeigen, dass du auf einem guten weg bist. leider nimmst du es aber mit dem handwerklichen nicht all zu genau und die vielen gut gemeinten ratschläge von kollegen weist du meistens mit einem geradezu "lutherischen": "hier stehe ich, ich kann(s) nicht anders", zurück.
Und genau da liegt dein "problem"! man kann sich nämlich über gewisse konventionen der grammatik oder rechtschreibung obwohl man sich ihrer bewusst ist, durchaus hinwegsetzen, gute autoren machen das auch manchmal.
damit im nachhinein seine eigenen unzulänglichkeiten kaschieren zu wollen, ist jedoch der wirklich große fehler, den du immer wieder machst und weshalb deine im ansatz zweifellos guten texte letzlich zumeist nicht über ein mittelmaß hinauskommen.

ich hoffe, meine gedanken helfen dir ein wenig weiter
und liebe grüsse ins schwabenland!

huwawa
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Aurelio

Du schreibst:
Und die Nena verdient Geld, ist nach ihrem Come back schon ein Idol obwohl sie nicht singen kann !!! Auch falsch !
Sie ist es, weil sie nicht (perfekt) singen kann. Sie ist dadurch der Masse näher, weil diese Menschen es auch nicht können. Sie ist eine von uns, kann in den Arm genommen werden, ist erreichbar und versteckt sich nicht hinter einer arroganten Elitemaske, die jedes warme Gefühl einer zwischenmenschlichen Beziehung schon im Keim erstickt.
Mit Verlaub, aber deine Kenntnisse der Popbranche oder allgemein des Musikbetriebs scheinen mir ungefähr auf dem gleichen Niveau angesiedelt wie die über die Zusammensetzung des korrekten "English Breakfast".

Ansonsten finde ich dein Statement
Ich bin kein Mensch, der andere korrigieren kann. Ich habe kein Recht, denn ich kann es nicht besser wie Diese.
in seiner Treuherzigkeit schon recht putzig. Du machst es dir meiner Meinung nach viel zu einfach und schlicht gesagt: bequem. Kommentare sind ja nicht nur dazu da, Verbesserungsmöglichkeiten in Sachen Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik, innere Logik und Wasnichtgar als kostenlose Kollegialität freundlicher Fachleute zu übermitteln. Hier ist die Chance, "Feedback" zu erhalten von einem Lesepublikum, das in seiner Vielschichtigkeit schon etwas ganz Besonderes ist.

Du schreibst in deinem Profil:
Mein Anliegen an die Mitglieder ist eine konstruktive Kritik meiner Schreibweise.
Deine Reaktionen auf die bisherigen Kommentare legen die Vermutung zumindest nahe, dass konstruktive Kritik nicht gerade das ist, mit dem du souverän und nutzbringend für deine Texte umgehen kannst. Also, wie hättest du es denn gerne? Kopftätscheln, jaja, klasse, weiter so, die paar Fehler, na, macht ja nüscht, Hauptsache hurra, ein eigener Stil? Für so etwas gibt es Schreibwerkstätten und Fernkurse, die zu Recht teuer zu bezahlen sind.

Ja, mein Ton ist scharf. Ich habe einfach keine Zeit, keine Geduld und keine Lust, in einem Forum, das der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten dienen soll, eine solche Einstellung billigend hinzunehmen oder sogar noch zu bedienen. Du bist laut eigenen Angaben 53 Jahre alt. Willkommen also bei den Erwachsenen. Solltest du dich dem nicht gewachsen fühlen: Viel Spaß beim in der Leselupe. Es gibt genügend andere Autoren, die den Austausch mögen und vermögen.

Grüße von blaustrumpf
 

Aurelio

Mitglied
Hallo Blaustrumpf,
Du wirfst mir vor, dass ich die Zusammensetzung des Englischen Frühstücks nicht kenne. Meinst Du, ich habe das in dem Hotel zusammengestellt? Das kam nun mal so auf den Tisch. Es nützt nun mal nichts, wenn ich weiss wie man beispiesweise ein Filet zubereitet und ich bekomme es in der Suppe serviert.
Zu meinen Texten und Gedichten. Ich habe da eins in Lyrik - Humor und Satire. Das hab' ich heute etwa zwei Stunden umgebaut und es holpert eben immer noch.
Ich gebe mir Mühe, aber es klappt einfach nicht so.
Also, ich beschäftige mich wohl mit der Sache und versuche auch alles.
Ich habe nicht behauptet, dass ich mich in der Popszene auskenne. Muss man sich da auskennen, wenn man weiss, dass die Geld verdient? Die anderen Aussagen sind nicht von mir, sondern von dem Musiker, was ist da falsch? Wenn der die Szene nicht kennt - dann eben nicht.
Grundsätzlich: Wenn ich über etwas schreibe muss ich nicht über dieses Thema promoviert haben. Oder muss der Richter, der einen Mörder verurteilt selber einer sein um darüber reden zu können?

Trotzdem Danke

Aurelio
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
MODERATION

Hallo Aurelio,

noch einmal: Du hast bei deiner Anmeldung zu diesem Forum akzeptiert, dass du auf diesem Forum Kommentare zu deinen Texten erhälst, die deine Texte in Frage stellen/erörtern/nachfragen/gut heißen.

Was also soll deine Dauer-Lamentiererei? Es gibt genügend andere Foren, auf denen du dich präsentieren kannst. Aber ich wiederhole mich. Und weise per google auf andere Literaturforen hin.

---
Ich habe aber ein Angebot an dich: Dein Text "English breakfast" KÖNNTE (verschärft; verkürzt; auf den Punkt gebracht) eventuell im Rahmen der "Leselupen-Bücherei-Reihe" veröffentlicht werden. Nicht in diesem Monat, aber im nächsten Jahr.

Die Veröffentlichung hängt ganz stark von der Bereitschaft des Autors ab, mit sich über den Text reden zu lassen.

In diesem Sinne, Zeder
 

Aurelio

Mitglied
Liebe Zeder,
wollt ihr mich denn nicht verstehen?
Ich akzeptiere, ich respektiere - ich freue mich über eine konstruktive Kritik.
Und ich arbeite an mir nach vielen Eurer Anregungen. Ich schreibe, weil ich heute einen kreativen Tag habe, seit heute morgen um 3.00 Uhr, baue Gedichte um usw.
Aber auf den Satz von Blaustrumpf:

Zitat:
Mit Verlaub, aber deine Kenntnisse der Popbranche oder allgemein des Musikbetriebs scheinen mir ungefähr auf dem gleichen Niveau angesiedelt wie die über die Zusammensetzung des korrekten "English Breakfast".
Zitat Ende

Mit solch angeblicher konstruktiver Kritik kann ich wirklich nicht umgehen.
Die Antwort darauf ist auch kein Lamentieren.
Wenn ich zum Schreiben keine Zeit, keine Lust und keine Geduld habe, dann geh' ich halt angeln oder die Oma ärgern. Ein Aurelio ginge mir dann irgendwo vorbei. Da fülle ich doch keine Zeilen um mitzuteilen, dass ich keine Lust habe.
Und der Vorwurf, dass ich meinen eigenen Stil will - was soll so etwas? Will den nicht jeder? Oder ist das ein Fehler? Soll man andere kopieren?
Ich begreife wirklich nicht.
Aber wenn meine Einstellung falsch ist, dann nehmt eben meine Artikel raus. Ich will keinen Wirbel machen, nur meine Arbeit.
Ich bin auch nicht böse und kann ohne Probleme damit leben.
Gruss
Aurelio
 



 
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