Entwunschen

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anbas

Mitglied
Entwunschen

Ich ließ' so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt.
Sie hören nicht
Dein Wehgeklage
in all den Träumen
ihres langen Schlafs.

Nicht eine Fee
erfüllt Dir Wünsche.
Und keine Zwerge
stehen Dir als Helfer bei.
Den Regenbogenschatz
wirst Du nicht finden,
Dein großes Glück
wird ziemlich klein.

Kein Magier
zaubert für Dich Träume,
denn traumlos
ist der Schlaf der Zeit.
Nur Dunkelheit
umgibt die Städte.
Gedanken
werden schwer wie Blei.

Die Schattengeister
wispern falsche Formeln.
Sie laden Dich
zu Odysseen ein.
Und Sirenen
flüstern leise:
"Dein Schlaf endet
mit Deinem Schrei!"

Ich ließ' so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt.
 
B

Burana

Gast
Hallo anbas,
das sind wirklich schöne Verse, sie haben mich sehr berührt. Wer sie nicht mag, kann ja einfach weiterblättern - aber anonym und kommentarlos 5 Punkte abgeben finde ich schon reichlich dämlich.
Nothing for ungood und liebe Grüße, Burana
 
S

Stoffel

Gast
Hallo anbas,

warum das "Klagen"? Wieso lässt Du die Elfen nicht mehr für sie tanzen? Und wieso schlafen sie jetzt.

"Nun schlafen sie tief unter..." Also, mir persönlich fehlt das kleine Wörtchen "nun".

Interessanter Text, gefällt mir, wenn auch etwas viel hinein gepackt. :)

lG
Sanne
 
D

dockanay

Gast
hallo anbas,

denn traumlos
ist der Schlaf der Zeit
das ist sehr lyrisch, eindeutig, damit lasse ich mich überzeugen, aber an manchen stellen hängst du mit deinen bildern zwischen klischee und echter lyrik, es schwankt, am ende will keine so rechte befriedigung das herz erreichen, zumal der abschluss mit einer wiederholung endet. mehrmals gelesen sehe ich jedoch eine ernsthafte auseinandersetzung mit dem wort, dafür ein lob, doch erscheint es mir insgesamt nicht ausreichend bearbeitet, aber ich sehe das auch oft bei mir, meistens dann, wenn ich glaube, ich hätte ein gedicht vollendet.

das ist als ermutigung gedacht, auf jeden fall, nicht als abwertende kritik, denn es ist ein lyrischer text, das steht außer frage.

lg dockanay
 
N

no-name

Gast
Lieber anbas,

wirklich wunderschön und wehmütig, was Du da verfasst hast. Ich mußte beim Lesen mehr als einmal tief betroffen schlucken...

...nur ein kurzer, ergänzender Kommentar noch zu Buranas Statement: Wenn man schon fünfen vergibt, dann sollte man dazu auch namentlich stehen - so finde ich das generell zum Kotzen und obendrein oberfeige!

Grüße von no-name.
 
B

Burana

Gast
Hallo no-name

... oder wenigstens schreiben, warum man so schlecht bewertet hat ... Aber dann wäre man ja nicht mehr anonym. Hmmm...
Liebe Grüße, Burana
 

anbas

Mitglied
Hui,
so viele Reaktionen in so kurzer Zeit auf einen Text - das hatte ich noch nie. Ich danke Euch dafür - auch für die kritischen Anmerkungen.

@ Burana
Es ist schön, dass der Text Dich berührt. Ich schreibe öfters 'aus dem Bauch heraus', so dass diese Texte dann auch besser über Bauch und Herz zu verstehen sind ;).
Bei den anonymen Bewertungen bin ich mir nicht so sicher, ob alle LL-user wissen, dass sie das in ihrem Profil entsprechend einstellen bzw. ändern können. Ich habe da schon einige glaubhafte Rückmeldungen von Leuten bekommen, denen das gar nicht so bewußt war.

@ Stoffel
Vielleicht helfen ein paar Worte zur Entstehung des Textes beim Verstehen. Ich schrieb ihn als ich mit ansehen mußte wie es einem sehr lieben Menschen psychisch sehr schlecht ging, niemand an sie heran kam und ihr wirklich helfen konnte. Aus dieser Hilflosigkeit heraus entstand der Text. Selbst Fabel- und Märchenwesen können nicht helfen - zumal die Welt dieser Wesen für uns immer unzugänglicher wird (egal, ob man an ihre Existenz glaubt oder diese Welt als Symbol für die Welt der Fantasie ansieht). Daher paßt dann auch das 'Nun' nicht so hinein.

@ Dockanay
Ich habe Deine Kritik nicht als abwertend empfunden sondern als angenehm und respektvoll - was ja leider hier in der LL nicht immer der Fall ist.
Es ist sicherlich eine Gratwanderung was Klischees betrift, hat aber, wie Du in meiner Antwort auf Stoffels Rückmeldung siehst, seine Gründe.
Ich werde mir aber sicherlich den Text in einiger Zeit noch mal vor nehmen. Gut möglich, dass ich dann weiter komme. Der Ursprungstext ist schon vor einigen Jahren entstanden. Ich hatte ihn jetzt wiederentdeckt und kräftig überarbeitet.

@ no-name
Auch an Dich mein Dank für die Rückmeldung. Es freut mich wirklich, dass dieses Gedicht die Herzen erreichen kann, was die Worte von Burana und Dir deutlich machen. Ich war mir nicht sicher, ob ich 'Entwunschen' überhaupt veröffentlichen soll.

Liebe Grüße an Euch alle
Andreas
 
B

Burana

Gast
Hallo anbas,

Du siehst: es wäre schade gewesen, wenn Du's nicht gemacht hättest!
Liebe Grüße, Burana
 
S

Stoffel

Gast
Danke für Deine Erläuterung anbas:)

Ansonsten, was die "5" angeht. Darüber würd ich mich nicht aufregen. Hier wurden bei Werken 1-3 verteilt anonym, das empfand ich eher als daneben.

Schönen Tag an alle
lG
Sanne
 

ENachtigall

Mitglied
Lieber Andreas,

Sehr gerne lese ich das Gedicht wiederholt und frage mich jedesmal, ob Du nicht doch den Kojunktiv meintest, statt der Vergangenheit...

Ich ließ[blue](e?)[/blue] so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt.
oder soll es etwa offen bleiben, wie es gemeint ist?


Liebe Grüße

Elke
 

Cassiopeia

Mitglied
Die Bilder sind schön, jedoch holpert es mächtig im Rhythmus. Ich finde, daran könnte man feilen, um es auch zum Lesen angenehm zu machen.
 

anbas

Mitglied
Seid gegrüßt und habt herzlichen Dank für Eure Rückmeldungen.


@ Burana

Ja, eine schöne Erfahrung für mich, die ich schon ein paar Mal hier in der LL machen durfte.


@ Stoffel

Gerne geschehen. Über 5en ärgere ich mich hier nicht so sehr wie damals in der Schule :D.
Und was das Anonyme betrifft, kann ich es zum Teil nachvollziehen, dass manche das so machen. Ich habe auch schon erlebt, dass auf eine kritische Bemerkung oder weniger positive Bewertung kurz darauf ein Verriss eines meiner Texte oder eine schlechte Bewertung folgte. Ich meide diese Autoren inzwischen, gebe ihnen also auch keine Rückmeldung, wenn ich deren Sachen eigentlich ganz gut finde. Das ist mein Weg auf solch ein Verhalten zu reagieren, anstatt in die Anonymität zu gehen - doch das muss jeder für sich entscheiden.


@ Elke

Autsch. Du hast recht. Ich hab's so oft überarbeitet, doch das ist mir nicht aufgefallen. Werde es gleich ändern, obwohl mir dann die erste Zeile nicht mehr so gut vom Klang gefällt. Werde mich also in einer ruhigen Minute noch einmal damit befassen müssen.
Trotz dieser harten Erkenntnis danke ich Dir für den Hinweis :) !!!!


@ Cassiopeia

Der Rhythmus stand für mich nicht so sehr im Vordergrund als ich das Gedicht schrieb. Aber ich gebe Dir Recht, in dem Bereich ist es noch ausbaufähig. Mal sehen, vielleicht finde ich dafür auch eine ruhige Minute - wobei ich glaube, dass dafür eine Minute nicht ausreichen wird ;).


Euch allen schöne Grüße
Andreas
 

anbas

Mitglied
...eigentlich bin ich ja recht stur, wenn es um das Annehmen von Ratschlägen geht. Aber Du brichst gerade Rekorde :D.

Vielen Dank!!

Dir auch eine Gute Nacht!

Gruß Andreas
 

rosste

Mitglied
hallo anbas,
das ist sehr mystisch, traumhaft, träumerisch.
durch deinen kommentar verstehe ich dein gedicht besser.
du hast dich gut in den anderen hineingelebt.
die träume der elfen in der ersten strophe verwirren mich etwas, haben sie doch nichts mit den sehnsüchten des betroffenen zu tun.

"Kein Magier
zaubert für Dich Träume,
denn traumlos
ist der Schlaf der Zeit."
- steht ein wenig im widerspruch zu
"Dein Wehgeklage
in all den Träumen
ihres langen Schlafs."

- erst ist alles traumlos, dann finden sich allerlei träume.

"Ich ließ' so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt."
- wecke sie doch einfach auf, die elfen :)
du hast dich sowohl der elfen als auch dem betroffenen angenommen.
hier könnte eine positive perspektive ihren guten platz finden.
(das hier wird am ende auch gut.)
lg
 

anbas

Mitglied
Hallo Roste,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Wie Du siehst, habe ich ihn ein wenig sacken lassen.

Das Aufwecken der Elfen könnte irgendwann die Fortsetzung, also Teil II werden ;). Hier würde es nicht zu der Stimmung passen, in der das Gedicht geschrieben wurde.

Deine Verwirrung über das Träumen hat mich etwas in Verwirrung gebracht :D. Ich versuch's trotzdem: Beim ersten Träumen geht es ausschließlich um die Träume der Elfen (wovon auch immer sie träumen - vielleicht von Zeiten, in denen sie wieder eine Rolle im Leben der Menschen spielen). Beim zweiten Mal 'träumen' geht es um die Träume des Betroffenen. Er lebt in einer traumlosen Welt / Zeit. Ein wenig habe ich hierbei auch die Assoziation von 'phantasielos'.

Insgesamt kann es aber sein, dass sich die eine oder andere Unlogik in den Text eingeschlichen hat. Dazu schreibe ich häufig zu sehr aus dem Bauch heraus und lasse meinen assoziationen freien Lauf.

Alles Gute und liebe Grüße

Andreas
 

anbas

Mitglied
Entwunschen

Ich ließ' so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt.
Sie hören nicht
Dein Wehgeklage
in all den Träumen
ihres langen Schlafs.

Nicht eine Fee
erfüllt Dir Wünsche.
Und keine Zwerge
stehen Dir als Helfer bei.
Den Regenbogenschatz
kannst Du nicht finden,
Dein großes Glück
wird traurig klein.

Kein Magier
zaubert für Dich Träume,
denn traumlos
ist der Schlaf der Zeit.
Nur Dunkelheit
umgibt die Städte.
Gedanken
werden schwer wie Blei.

Die Schattengeister
wispern falsche Formeln.
Sie laden Dich
zu Odysseen ein.
Und Sirenen
flüstern leise:
"Dein Schlaf endet
mit Deinem Schrei!"

Ich ließ' so gerne
Elfen für Dich tanzen,
doch schlafen sie
tief unter der Stadt.
 



 
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