Hallo nisavi
ich versuche jetzt mal, mich von den anderen Antworten nicht beeinflussen zu lassen.
Gestern abend dachte ich schon beim Titel an irgendeinen Ort in der afrikanischen Wildnis, das Bild für mich soweit klar: der Fluss als ein Schauplatz der Angst und des Todes für die (Herden, Gnus etc.), die dort durch müssen. 'Trostlos' wie die erste Zeile andeutet, aber wie jeder Ort der noch freien Natur auch beeindruckend, Zeugnis eines ungebrochenen Kreislaufs von Sein und Vergehen, Sinnbild für die Vergänglichkeit des Lebens usw.
Als Metapher für die Ausweglosigkeit menschlichen Schicksals oder irgendeiner bestimmten Situation möchte ich es aber nicht verstehen, d.h. das wäre mir zu weit hergeholt (auch wenn diese Deutung sachlich nachvollziehbar ist). Die Natur spricht in dieser Hinsicht für sich selbst und auf sehr überzeugende Weise.
Gerade deshalb habe ich auch zwei 'Probleme' mit dem Gedicht:
- als Naturbeschreibung (wie auch der Titel andeutet) schöpft es die Großartigkeit und Mystik eines solchen Ortes mMn nicht aus; da würde ich mir mehr Detailaufnahmen wünschen (den Blick des (kalten) Feuers finde ich da als Beispiel sehr gelungen); allein der Anblick hunderter oder gar tausender Schädel sollte beim Menschen sehr starke Eindrücke wecken und diese könnten dann auch lyrisch dem Leser mitgeteilt werden. Diese 'schweren' Bilder reichten aus, um den Leser in seinen Gedanken weiter schweifen zu lassen.
- in der anderen Variante der Deutung - der vermeintliche Mensch-Bezug: das Versprechen der Krokodile (für wen und was ?) und auch die mageren Träume (wessen ? und warum mager?) wollen mir nicht so recht zum Bild passen. Das mögen andere Leser natürlich ganz anders empfinden.
LG
Tula