Erkenntnis

Martina H.

Mitglied
Welle um Welle - unbarmherzig unabänderlich
Strömen an die Gestade meines Lebens
Schicksalhaft düster verhangen der Himmel
Golden schimmernd - der Wolken Rand
Zieh'n mich mit des Lebens Fluten
Bis ich ruh' an stillem Strand

Erfülltes Leben ohne Reue
Mancher Trauer leiser Hauch
Doch auch Glück und Freudentaumel
Liebe, Wärme
Erleuchtung auch
Zieht in mein Herz ein stiller Friede
Mich erfüllend ganz und gar
Betend sitz ich da - bin müde
Streicht der Wind mir übers Haar

In seinem Wispern liegt Versprechen,
Sehnsucht nach der Zärtlichkeit
Niemals werde ich vergessen deiner Liebe Ewigkeit

Größe suchend, Elend findet
Verzweiflung Hoffnungslosigkeit
Doch wie mein Fluß im Meere mündet
Zerfliess ich in dem See der Zeit
Was einst erblinden ließ war Zweifel, Egoismus, keine Ruh'
Was Augenlicht mir gab mein Engel
War deine Seele - das warst DU

Zurückzuholen diese Tage ist nicht mehr möglich
Leider nicht
Doch statt zu zaudern sich erheben
Aufzublicken meine Pflicht

Was ich dir bin - Was du mir warst
Zerbrechen will mir schier mein Herz
Doch plötzlich füllt mich aus Erkenntnis
Und Demut nimmt mir meinen Schmerz
Vor der Liebe Gnade sink' ich nieder auf meine Knie und schreie laut
Ich blick' auf meine Hände nieder -

Größe habe ich geschaut

Tränenblind, erfüllt und leer
Bin ich Frau und bin ich Kind
Eiskristall und Feuerball
Dunkelheit und Licht

Bin nirgends ich und überall
Bin Alles ich und Nichts
MH 28.12.99
 



 
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