Erna Matschkes neues Leben

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flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
Erna Matschkes neues Leben

Es war ein herrlicher Sommertag. Erna Matschke stand am Fenster und pflückte die vertrockneten Blütenblätter von ihren Usambara-Veilchen ab. Dabei fiel ihr Blick auf die spielenden Kleinkinder im Buddelkasten. Ihre Muttis saßen daneben auf der Bank und hielten ein Schwätzchen. Welch eine Idylle! Wie gut es denen ging! Hoffentlich wissen sie es auch, dachte Erna.
Ihre Kinder waren längst erwachsen, hatten ihre eigenen Familien und ihre eigenen Sorgen. Nur selten durfte Erna daran teilhaben. Vielleicht wollten sie ja ihre Mutter schonen? Erna seufzte und eine kleine Träne kullerte über ihre Wange. Sie wurde weggewischt, und mit einem letzten Blick auf die Nachbarskinder zog Erna sich zurück. Die Leute sollten ihr nicht nachsagen, dass sie die neugierige Alte sei, die den ganzen Tag nichts weiter zu tun habe, als andere zu beobachten.
Ohnehin war die Werbepause gerade vorüber und die Talk-Show ging weiter. Ach, was die jungen Leute von heute so alles für Sorgen haben! Die da weiß nicht, von wem ihr Kind ist, der da glaubt, seine Freundin geht fremd, die hier bekommt noch Geld von einer alten Freundin, der hier fühlt sich von seinen Eltern im Stich gelassen, eine andere meint, dass sie zu dick sei, jene meint, dass ihre Mutter sich falsch kleidet und so weiter, und so weiter. Alles dummes Zeug, aber womit soll man sonst die Zeit totschlagen?
Früher hatte sie viel für ihre Kinder gestrickt, doch die Enkel tragen leider nicht gerne selbst gemachtes. Muss alles Markenware sein. Eine Zeit lang fertigte sie Topflappen und umhäkelte Taschentücher, aber bald fand sie keine Interessenten mehr. Bei der hohen Arbeitslosigkeit ist das Geld knapp, da kauft man nur, was man wirklich braucht. Wer braucht kunstvoll umhäkelte Taschentücher in der Zeit von „Tempo“?
Früher hat sie auch gern und viel gelesen, aber jetzt wusste sie nicht einmal, wo die nächste Bibliothek ist, nachdem die im Kiez geschlossen worden war. Und sich auf die Suche zu machen, dazu war sie zu schwerfällig geworden. Seit vierzehn Jahren saß sie nun schon in ihrem Fernsehsessel, so gut wie festgenietet. Wenn sie ging, sah sie von hinten aus, als hätte sie ein Kissen in der Hose.

Einige Tage später begab sie sich zum Bürger-Amt. Ihr Personalausweis war abgelaufen, sie musste einen neuen beantragen. Während sie wartete, erblickte sie an der gegenüberliegenden Wand einen Schaukasten. Darin waren niedliche Topflappen, umhäkelte Taschentücher, gestickte Gratulationskarten, gerahmte Seidenmalereibildchen, gestrickte Strümpfe und herrlich bunte Kokarden ausgestellt.
Nanu, wer produziert denn heute noch so was? Das wollte sie wissen und trat näher. Mitglieder eines Senioren-Clubs hatten den Kasten gestaltet und warben auf diese Weise um neue Mitglieder. Angeboten wurde täglicher Mittagstisch, Spielenachmittage, Geselligkeit, Gymnastik, Joga, Ausflüge, Tanztees, Konzerte, Beratung und Hilfe in allen Lebensdingen; es gab eine Handarbeitsgruppe, einen Singekreis und die Bewegungsstunde des „Altweibersommers“.
Hm. Soso. Joga, nee, so n Quatsch kam für Erna nicht in Frage. Beratung brauchte sie auch nicht. Hilfe schon, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie das vonstatten gehen sollte. Sollten die vielleicht ihren Kindern sagen, wie sehr sie ihr fehlen? Schon wieder wollte sich eine Träne in Ernas Auge bilden.
Dann aber sah sie die Adresse des Clubs. Mann, das war ja ganz in ihrer Nähe, nur ein paar Schritte hinter der Spar-Filiale! Das traf sich gut. Morgen wollte sie ohnehin einkaufen gehen, da könnte sie doch erst einmal sehen, was es in dem Club so zu essen gibt. Schmeckt es, dann könnte sie sich den Einkauf sparen, das Kochen und den Abwasch. Und wenn es preisgünstig ist, könnte das für lange Zeit so sein. Das wäre toll. In Gesellschaft essen und lästige Arbeit sparen! Singen wollte sie auch ganz gerne mal wieder, und das andere alles wird ja wohl kein Muss sein. Obwohl – ein Ausflug wäre auch nicht schlecht!
Um die Mittagszeit des folgenden Tages öffnete Erna die Tür der „Abendsonne“, einer Begegnungsstätte für Senioren, Behinderte und ältere Arbeitslose. Sie wurde sehr freundlich empfangen und mit den Räumlichkeiten vertraut gemacht. Nach und nach trafen die Senioren zum Mittagstisch ein. Fast alle mit einem Lächeln auf den Lippen. Für Erna ein Zeichen, dass es hier wohl recht harmonisch zugehen dürfte.
Darin hatte sie sich nicht getäuscht. Nach dem Essen –das übrigens ganz ausgezeichnet und preiswert war – wurde ein Lied gesungen, dann saß man noch lange plaudernd zusammen. Keiner sprach über das Wetter oder irgendwelche Krankheiten! Alle waren besorgt um eine alte Dame, die schon seit ein paar Tagen nicht mehr zum Mittagstisch kam. Später stellte sich heraus, dass ihr Sohn sie auf sein Gartengrundstück mitgenommen hatte.
Erna fühlte sich sehr wohl in dieser Runde. Für den Spielenachmittag standen diverse Brettspiele zur Verfügung, auch Domino und Mikado, aber das absolute Lieblingsspiel war Romme. Erna war dankbar für diese Abwechslung und spielte fleißig mit. Ehe sie es sich versah, war es Abend.
Beim Singekreis sang jeder in seiner eigenen Dur und keinen störte es. Da auch Erna in dieser Beziehung nicht sehr anspruchsvoll war, hatte sie große Freude am Mittun. Leider kannten die meisten immer nur die erste Strophe eines Liedes. Der Pianist, ein schwergewichtiger Mittachtziger, unter dem der Klavierhocker jämmerlich quietschte, spielte zwar brav alle Strophen runter, aber dank seiner Schwerhörigkeit merkte er nicht, dass nur „Lalala“ gesungen wurde.
Das wollte Erna ändern. Sie ging mit ihrem alten Wander-Liederbuch zum Copy-Shop und ließ von den beliebtesten Liedern Kopien in ausreichender Anzahl drucken. Von allen Seiten tönte es: „Det haste jut jemacht, Meedel!“ Vor Glück über das unverhoffte Lob wurde Erna ganz verlegen und vergaß, sich das verauslagte Geld zurück geben zu lassen.
Die Sachen, die von der Handarbeitsgruppe gefertigt wurden, waren entweder bestellt oder wurden auf Basaren verkauft. Einiges wurde auch als Geburtstagsgeschenke unter einander verwendet. Erna lernte neue Techniken, und besonders die Seidenmalerei hatte es ihr angetan. Sie staunte selber, was da unter ihren Händen entstand!
Sie verbrachte mehr und mehr Zeit in der „Abendsonne“. Ihre Stromrechnung wurde merklich niedriger, der Fernseher lief ja nun nicht mehr den ganzen Tag, sie schaltete ihn oft nicht einmal abends an. Die Tagesausflüge mit dem clubeigenen Bus zeigten ihr die schönsten Ecken und Plätze ihrer Heimat. Sie hatte bald ihren Stammplatz beim Fahrer, wo keiner gerne sitzen wollte, weil der Steuerknüppel immer wieder unversehens gegen das linke Knie stieß. Aber da versperrte nichts und niemand die Aussicht! Und einen Mann an der Seite zu haben, ist ja auch nicht in jedem Falle zu verachten. Seit der Scheidung damals hatte sie keinen Mann mehr so nah an sich heran gelassen.
Die Tanztees und andere Geselligkeiten nahm Erna mit allen Sinnen auf. Es gefiel ihr von Tag zu Tag besser im Club. Natürlich wurde Erna auch aufgefordert, bei Joga, Gymnastik und der Bewegungsstunde des „Altweibersommers“ mit zu machen. Joga und Gymnastik kamen für sie nicht in Frage, dafür war sie viel zu ungelenkig, sie hatte schon in der Schule eine Fünf im Turnen. Aber eine Bewegungsstunde konnte man sich ja mal ansehen.
Es gefiel ihr nicht so recht. Turnschuhe sollte man tragen, sie wollte aber kein Geld dafür ausgeben. Eine Alternative war barfuss gehen. Dagegen hatte sie nichts einzuwenden. Hindernisse waren zu überqueren, kleine Holzstücke. Man konnte drauftreten oder darüber hinweg steigen. Das fand sie ungemütlich, sie fürchtete, das Holz könnte unter ihrem Gewicht wegrutschen, zumal es oben rund war. Dann wurde ein Lied mit irrealem Text gesungen, bei dem man an bestimmten Stellen vorgeschriebene Bewegungen zu machen hatte. Das fand sie überaus albern. Als danach eine Dart-Scheibe an die Wand gehangen wurde und ein Wettkampf startete, hatte Erna genug vom „Altweibersommer“.
Etliche Monate später kamen die Teilnehmer der Bewegungsstunde lachend und singend an den Mittagstisch. Sie erzählten lautstark, dass sie heute Zirkus gespielt hätten und beim nächsten mal soll es richtige Dressuren und echte Zirkusnummern geben. Erna war ein großer Zirkus-Fan. Also wollte sie noch einmal zum „Altweibersommer“ gehen und auch eine Nummer vorführen. Noch während des Essens sickerte nämlich durch, dass die dressierten Tiere schon bei den Senioren auf dem Bett bzw. Sofa saßen.
So hatte Erna am nächsten Montag ein Stück Seife an eine Schnur gebunden, um „Die schwebende Seefee“ vorzuführen. Nachdem der eine seinen kleinen Plüschlöwen durch einen Ring „springen“ ließ und eine alte Dame absichtlich wacklig über ein am Boden liegendes „Hochseil“ gegangen war, gab es noch einen „rechnenden“ Hund zu sehen, ein Bär „spielte“ seinen Bass, ein Affe schlug seine Schellen aneinander und eine Seniorin jonglierte mit zwei Bällen.
Dann redete Erna lang und breit über das international einmalige Ereignis, dass jetzt gleich eine echte, lebendige schwebende Seefee aus ihrer Tasche kommen und in ihrer ganzen Anmut zu bewundern sein wird. Als das Seifenstück an der Schnur über dem Boden kreiste, dauerte es einen Moment, ehe man begriff, dass sie der Berliner Seefe noch ein weiteres e angehangen hatte und dass das die ganze Eleganz war. Aber es gab Gelächter und Erna hatte ihren Spaß, auch am übrigen Teil der Stunde. So ließ sie sich zum Schluss dazu hinreißen, sich zu melden, als gefragt wurde, wer denn die nächste Stunde vorbereitet. Dies Amt ging nämlich reihum, damit jeder auf seine Kosten kam.
Mit großer Sorgfalt und Liebe ging sie an die Vorbereitung. Es sollte allen Spaß machen und recht abwechslungsreich werden. Sie erinnerte sich an die wenigen Übungen, die ihr einst im Sportunterricht gefallen hatten, an einige Kinderspiele und Lieder, bei denen man sich bewegen musste. Sie übte das Ganze mehrmals durch, bis sie mit sich zufrieden war.
Eine Woche später war es endlich soweit. Alle würden nach ihrer Pfeife tanzen, dachte erna belustigt. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass heute eine Amtsperson anwesend war, um zu prüfen, ob diese Gruppierung die beantragten Fördergelder auch wert war. Erna bekam es mit der Angst zu tun. Zum ersten mal übernahm sie die Führung, und hatte dann gleich eine derartige Verantwortung! Aber sie wollte sich nicht umsonst geplagt haben. Augen zu und durch!
Sie schob einen fröhlichen Ausdruck auf ihr Gesicht und begann mit ihrem Programm. Erst ein paar Lockerungsübungen, leichte Gymnastik, die Kinderspiele und die Lieder mit den Bewegungen, alles nacheinander weg, ein paar lockere Sprüche zwischendurch und alle machten begeistert mit, auch die Amtsperson! Zwei Wochen später war das Geld bewilligt mit der Auflage, es für Werbemittel zu verwenden. Ein Banner, Flyer und ein Videofilm sollten damit finanziert werden.
Es wurde beschlossen, eine knappe Woche nach Bad Saarow zu fahren, dort in der Jugendherberge zu übernachten und das Geforderte zu produzieren. Erna wackelte vor Lachen der Bauch – die alten Leute schlafen in der Jugendherberge! Und dann war es wunderschön dort. Alles sauber und ordentlich, herrliche Lage und das Wetter war auch fantastisch.
Die Doppelstockbetten waren zum Glück sehr stabil und keiner musste oben schlafen. Arbeit wechselte sehr moderat mit Freizeitgestaltung ab.
Aber sie kamen nicht voran. Zuerst musste ein passender, mitreißender Slogan gefunden werden. Der Betreuer hatte schon einige als zu lang, zu schwülstig, zu betulich oder zu reißerisch abgewiesen. Erna traute sich gar nicht, den Mund aufzumachen, konnte ihn aber doch nicht halten. „Wie wäre es denn mit Sport, Spaß und Spiel bringt im Alter viel?“ Der Betreuer schlug mit der Faust auf den Tisch und alle zuckten zusammen. „Das ist es, Erna, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!“ Erleichtertes Aufatmen ringsum. Die erste Hürde war genommen.
Nun ging es vorwärts. Der Werbeslogan stand und über den Text auf dem Flyer war man sich schnell einig. Jetzt kam die Schwierigkeit, einen werbewirksamen Film zu drehen. Und das in drei Tagen und mit Leuten, die noch nie vor der Kamera standen! Obendrein betrug das Durchschnittsalter in der Gruppe 77 Jahre.
Erna erinnerte sich daran, dass sie einmal – wenn auch nur für kurze Zeit – Mitglied in einem Amateur-Filmclub war. Damals hatte sie sogar bei einem Kurzfilm für Idee, Kameraführung und Schnitt zuständig gezeichnet. Während die anderen Senioren weiter darüber diskutierten, was alles unbedingt in den Film mit rein soll, schrieb sie das Drehbuch. Als sie es vorlas, war der Betreuer restlos begeistert und die Dreharbeiten konnten beginnen. So wurde alles fristgerecht fertig und man hatte noch viel Zeit zum Sonnenbaden.
Die Schneidearbeit und das Vertonen erledigte eine Praktikantin. An einem Nachmittag wurde der fertige Film in der „Abendsonne“ vorgeführt. Erna staunte sehr, dass der Film mit ihrem Gesicht und ihren Worten begann. Während des Sonnenbadens war der Betreuer nämlich mit der Kamera von einem zum anderen gegangen und hatte gefragt, was der „Altweibersommer“ eigentlich darstellt und bezweckt, und aus gerechnet sie hatte eine filmgerechte Antwort gegeben!
Eine sehr gute Idee war, einfach eine normale „Altweibersommer“ Stunde ablaufen zu lassen und zu filmen. So waren alle Beteiligten ganz locker und unverkrampft, keiner achtete auf die Kamera, sondern nur darauf, was er gerade tat. Ob er den Luftballon ordentlich über die Schnur bringt, nicht fehltritt oder gegen ein Möbel rennt. Keine Filmszene wirkte gestellt oder unnatürlich, das war ein großer Gewinn. Der Film atmete Frohsinn, Lebensfreude, Vitalität und Lebensmut. Er war nicht zu kurz und nicht zu lang, und mit seinem Facettenreichtum genau richtig für einen Werbefilm. An das Ende des Films war ein Spiel unter Ernas Leitung gesetzt, so waren ihr Gesicht und ihre Worte auch das Ende des Films. Sie zeigte ein so nettes Lächeln, wie sie es sich selbst gar nicht zugetraut hatte.
Wieder stiegen Tränen in ihre Augen. Diesmal aber waren es Freudentränen. Freude über das neu gewonnene Leben.
Und abgenommen hat die Erna auch!
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Flämmchen,


bei Dir scheint die Abendsonne ja erstaunlich hell und freundlich!
Du konzentrierst Dich völlig auf Deine Hauptfigur und zeichnest sie augenzwinkernd und liebevoll. Die Einblicke in den Alltag des Seniorentreffs zeigen Neues und sind für mich sehr interessant zu lesen gewesen.

Etwas fiel mir aber auf.
Während am Anfang noch eine Handlung dargeboten wird, gerät der zweite Teil immer mehr zum Bericht, gerade der Abschnitt mit dem Video wird dadurch für mich etwas zergliedert, da Resultat und Dreharbeiten in umgekehrter Reihenfolge erzählt werden.
Der Film ist fertig und dann wird über die Entstehung berichtet. Dieser Sprung ist mir nicht ganz klar.

Du könntest auch den zweiten Teil noch aufteilen, zum Beispiel nach der männlichen Nähe ist ein inhaltlicher Schnitt, da könnte mir als Leser eine Leerzeile gefallen.

Bei der ganzen Sympathie, die für Erna zu spüren ist, wünscht man sich mehr über sie und ihre Mitspieler zu erfahren und natürlich, ob es mit dem Busfahrer klappt.
;)

cu
lap
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
vielen

dank fürs lesen und kommentieren. und natürlich für die wertvollen hinweise. werde daran arbeiten.
mit dem kraftfahrer kann es nicht klappen, der ist 30 jahre jünger als erna.
ganz lieb grüßt
 

Fellmuthow

Mitglied
nur eine Idee

Hallo flammarion,

eine interesssnte Sache, was du da erzählst/berichtest.
Ich glaube sie würde noch gewinnen, wenn sie von einem Beobachter erzählt würde.

Wie ich das meine? Dazu mal ein Versuch:

Dein Text:
"Früher hat sie gern und viel gelesen, aber jetzt wusste sie nicht einmal, wo die nächste Bibliothek ist, nachdem die im Kiez geschlossen worden war. Und sich auf die Suche machen, dazu war sie zu schwerfällig geworden. Seit vierzehn Jahren saß sie nun schon in ihrem Ferhnsehsessel, so gut wie festgenietet. Wenn sie ging, sah sie von hinten aus, als hätte sie ein Kissen in der Hose."

Vorschlag:
"Wie ich Erna kenne, war die eine Leseratte. Heute weiß sie nicht einmal mehr, wo die nächste Bibliothek zu finden ist. Ihre alte im Kiez, die wurde geschlossen und eine neue zu suchen, dazu kann sie sich nicht mehr überwinden.
Sie ist zu schwerfällig geworden. Sitzt seit nunmehr vierzehn Jahren (vielleicht nicht ganz so lange), so gut wie festgenietet, in ihrem Fernsehsessel und wenn man sie gehen sieht, scheint sie hinten ein Kissen in der Hose zu haben."

lg
Fellmuthow
 



 
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