Erstaunlich

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arle

Mitglied
Nun, da du mich so freundlich eingeladen hast, komme ich gerne.

Lehne ich mich zurück ins aufgeschüttelte Kissen.
Nehme ich eine Scheibe hiervon, einen Bissen davon.
Streife ich durch deine Räume und betrachte jedes Bild - die Brille zurecht gerückt, um kein Detail zu verpassen.
Blättere ich stundenlang durch deine Alben voller Erinnerungen.
Möchte ich immer wieder dieselbe alte Platte hören, die erzählt von Träumen und Sehnsüchten und Fragen und Trauer und Wut.
Werde ich dir tausend Gründe nennen, glücklich zu sein.

Nun, da du mich eingeladen hast, einen Blick in deine Seele zu tun, wirst du mich so bald nicht wieder los.
 

MarenS

Mitglied
Späte Liebe? Huch, darauf wäre ich jetzt nun gar nicht losgeschossen. Es klang mir wie eine innere Rede an eine neu gefundene Freundin. Eine, die einlud kennengelernt zu werden.

Mag sein ich liege falsch...aber so kam es für mich daher.

Grüße von Maren
 

arle

Mitglied
Liebe Maren,

es kam für dich vollkommen richtig daher.

Wieder mal überzeugte Grüße:

Silvia
 

mitis

Mitglied
ein schöner text, nur der letzte satz

Nun, da du mich eingeladen hast, einen Blick in deine Seele zu tun, wirst du mich so bald nicht wieder los.
klingt ein bißchen wie eine drohung...
das passt für mich nicht ganz zum möglichen beginn einer neuen freundschaft.
 

arle

Mitglied
(c: mitis

Stimmt, da steckt eine kleine Drohung drin, die völlig beabsichtigt war.

Erstens ist sie als Augenzwinkern zu sehen. Zweitens eröffnet sie dem/der Angesprochenen aber auch eine Möglichkeit.

Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.

Liebe Grüße

Silvia
 

mitis

Mitglied
oh je!
da wär ich aber gespannt, wie andere auf so eine kleine augenzwinkernde drohung reagieren würden...
 

MarenS

Mitglied
Mögliche Reaktion aus meiner Sicht:
Gut, bleib so lange, bis ich heim gehe oder dich rausschmeisse.

Maren
 

Pola Lilith

Mitglied
Hallo Arle,

was ist hier für uns Leser/innen erstaunlich?

Bitte um kurze, treffende Antwort - Merci.

Und: Was hat der Blick in die Seele gesehen, was dich veranlaßt, nicht mehr so schnell zu gehen?

Hier erfahren wir nichts.
Sollten wir aber, wenigstens nur andeutungsweise.

Meine ganz persönliche Meinung,

Gruß, Pola
 

arle

Mitglied
Einen wunderschönen guten Morgen, Pola,

bei diesem forschen Ton bin ich fast versucht, mich gleich freiwillig in die Ecke des Klassenzimmers zu stellen. Und werde mich natürlich sehr bemühen, so "treffend" wie möglich zu antworten.

Kurioser Weise fand ich die prägnanteste Antwort hier (Zitat):

... nicht einsam
im Erkennen der Menschlichkeit ...

Diese Erkenntnis zum Beispiel finde ich persönlich zum Staunen, und kaum etwas anderes sagt meine kleine Momentaufnahme aus.

Würde der Titel lauten "Achtung, Leser, nun erstaune ich Euch aber mal", dann müsste ich natürlich anfangen zu erklären und genau zu analysieren, was ich nun mit diesem oder jenem Wort gemeint habe. Der Text ist eine Innenaufnahme; er beinhaltet ein paar Sätze, die mir (und vielleicht noch einer Handvoll anderer Leute) einfallen, wenn mir eine verwandte Seele begegnet - was ja nun nicht allzu häufig vorkommt (Angebot, Gegenangebot, behalten wollen und eben Staunen). Er erhebt keinesfalls den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Allein hier in der Lupe findest du massenweise solche Innenaufnahmen. Als Leser wirft man einen Blick darauf, reagiert je nach seelischer Konstitution und/oder Tagesform mal mit Desinteresse, mal mit Häme, mal mit Verstehen und zieht weiter. "Erklären" kann man so etwas in den seltensten Fällen. Aber das weißt du als Künstlerin sowieso. Und irgendwie mag es mir gar nicht so recht gefallen, dass ich es hier trotzdem versucht habe.

Tut mir Leid, dass ich so gar nicht weiter helfen konnte. Trotzdem vielen Dank fürs Lesen und ein freundliches: avec plaisir.

arle
 

Pola Lilith

Mitglied
Hallo Arle,

sorry, ich wollte Dich nicht in eine Ecke des Klassenzimmers stellen!

Daß ich dazu gepostet habe, zeigt daß Dein Text bei mir angekommen ist (von der wenigen Zeit, die ich überhaupt zum Lesen der Lupe aufwenden kann und möchte).

Angekommen, weil er leicht und "gefügig", also durchaus harmonisch, geschrieben wurde (mit kurzen, prägnanten Sätzen).

"Der Text ist eine Innenaufnahme; er beinhaltet ein paar Sätze, die mir (und vielleicht noch einer Handvoll anderer Leute) einfallen, wenn mir eine verwandte Seele begegnet - was ja nun nicht allzu häufig vorkommt"

Jetzt frage ich mich aber bezüglich Deines obigen Argumentes, wo in Deiner "Innenaufnahme" eine "verwandte Seele" zum Ausdruck kommt. Wenn überhaupt, dann ggf. i.d. alten Platte, die aber wieder so allgemein ist, daß ich auch hier eine "Seelenverwandschaft" suchen muß.

Ich habe immer noch keine Antwort von Dir erhalten und sehe in Deiner "Innenaufnahme" - Begegnung zweier verwandter Seelen - keine Verwandschaft, denn Bilder und Alben und Musik, die Du nicht einmal reduziert, sondern die von "allem" spielt - hat jeder und bringt mich somit zu keinerlei Erstaunem.

Der letzte Satz ist gut, bestimmt - und das Vereinnehmen einer Person gefällt bestimmt in diesen unsicheren, fast "besitzlosen" Zeiten vieler.

So könntest Du quasi auch nur diesen Satz allein schreiben, dann wäre ich gespannt, wer was dazu postet.

in "konstruktivem Gedächtnis", Pola
 

mitis

Mitglied
ich schließe mich pola an: ihr vorschlag, die letzte zeile extra - vielleicht als gedicht - zu posten, der hat schon was. die zeile verleitet zu interessanten gedanken.
lg mitis
 
T

Thys

Gast
Sag ich ja immer. Vorsicht damit, wo man die Leute überall hingucken lässt. Kann richtig böse Folgen haben. Na, immerhin ging's hier nicht um Dichterverunglimpfung. Besserung ist in Sicht, meine gute arle.

Verdeckte Grüße

Thys
 

arle

Mitglied
Hast ja Recht, Thys.

Und irgendwie freu ich mich richtig, dass du dein Rechthaben in diese Worte verpackt hast.

Anderkawwer: Silvia

PS: Ich suche nur noch nach den richtigen Zeilenumbrüchen für den letzten Satz....
 



 
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