Erziehungsmaxime

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Schnulli

Mitglied
"Mein Kind, ich will für Dich das Beste -
natürlich nur, weil ich Dich liebe."
So bleibt moralisch weiß die Weste;
das funktioniert ganz ohne Hiebe.
Kein Kind würd´s jemals ernsthaft wagen,
dem Argument zu widersprechen.
Lieber ließe es sich schlagen,
als sein eig´nes Herz zu brechen.
Zwischen Unterwerfung wählen
und: nicht mehr geliebt zu werden,
muss den kleinen Menschen quälen
und sein Seelenwohl gefährden.
Doppelbindung nennt´s der Fachmann,
"miese Falle" meint der Laie.
Später greift der Mensch zum Flachmann
und kriegt nichts mehr auf die Reihe.
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo Schnulli,

das Gedicht ist in Ordnung. Du gehst nur - was ich für zulässig halte - im letzten oder besser zweiten Teil vom Jambus zum Trochäus über. (nach ...dem Argument zu widersprechen./Lieber ließe es sich schlagen...) Vielleicht sollte man diesen Übergang auch räumlich trennen und zwei Strophen machen, was aber deshalb nicht auf Anhieb klappt, weil sich dann die Reime "überschneiden". Eine Lösung wäre, noch zwei Zeilen mehr im Jambus zu halten und dann die Zäsur (ziemlich genau in der Mitte) zu machen:
"Es ließe sich dann lieber schlagen,
als so das eigne Herz zu brechen."
Und die zweite Strophe beginnen:"Zwischen Unterwerfung..."
Das ist aber nur eine Anregung und bleibt Deine Entscheidung. Vielleicht fällt Dir noch eine andere Lösung ein.

Beste Grüße
LuMen
 

otto otter

Mitglied
Hallo Schnulli

Es fällt das Kind den Pädagogen
anheim ob's wolle oder nicht
und selbst dann auch, wenn es diesen
am Naheliegendsten gebricht.

Solang man glaubt, man müsst die Kleinen
ständig vor sich selber schützen,
werden auch die saugescheiten
Maximen reichlich wenig nützen!

Gruss

Otto
 

Rainer Heiß

Mitglied
auch was zur Erziehung...

Erst hieß es immer: "Du sollst es mal besser haben als wir!" - Jetzt geht´s mir besser, und es ist auch nicht Recht.
 



 
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