Es ist nicht...

3,60 Stern(e) 7 Bewertungen

MarenS

Mitglied
Marc war ein begeisterter Sportler, deshalb war seine Entscheidung zum Sportstudium keine Überraschung für seine Freunde. Nun lagen die abschließenden Prüfungen vor ihm, er wollte ins Lehramt, denn es schien ihm sinnvoll, jungen Menschen die Begeisterung zum Sport nahe zu bringen. Blöderweise ereilte ihn just am Tag der Langlaufdisziplin des morgens beim Hervorkramen eines Sockens unter dem Bett ein Ziehen im Rücken, ungefähr im Lendenwirbelbereich.
Nach kurzen Missfallensäußerungen und vorsichtigen Bewegungen stellte er fest, dass er nicht allzu sehr in seinen Leistungen eingeschränkt sein würde und packte sorgsam seine Tasche, nicht ohne die sagenumwobene Salbe mit dem Bienengift einzustecken. Diese Salbe hatte ihm und seinen Studienkollegen schon so manches mal gute Dienste geleistet.
Zuversichtlich betrat er die Sportstätte, begrüßte die Freunde, wie auch die Dozenten und begab sich in die Umkleide um sich für die Strecke von 3000 m vorzubereiten. Kurz bevor er den Raum verließ, entschied er sich, den Lendenwirbelbereich mit der Salbe einzucremen, die ja bekanntlich wärmen und somit Probleme wohl fern halten würde.
So präpariert trabte er leichtfüßig zur Aufwärmrunde, die er ohne Probleme hinter sich brachte.
Der Start gelang erfreulich gut und das Wissen um sein Können trug ihn zuversichtlich voran. Bei ungefähr 1000 Metern schien ihm eine gewisse Wärme nicht nur am Rücken sondern auch ein wenig tiefer eher etwas störend. Bei 1500 Metern wurde ihm plötzlich bewusst, einen riesengroßen Fehler begangen zu haben. Er schwitzte und das gehörig und der Schweiß rann über den Rücken, über den Lendenbereich und nahm dort Teile der aufgetragenen Salbe mit sich, um sich zielbewusst in die Falte zwischen seinen Pobacken zu verziehen. Dort, gut durch die Bewegungen der beiden Rundungen verteilt, begann das Bienengift seine Wirkung konsequent zu entfalten. Hautteile, die nie Sonne und Wind ausgesetzt werden, sehr empfindliche Hautpartien wurden nun gnadenlos mit Bienengift getränktem Schweiß massiert. Bei 2000 Metern begann er sein Tempo zu steigern, obwohl Sportkollegen ihm Zeichen gaben, nicht zu früh zu forcieren. Er lief, er lief und am Rand der Bahn wechselte Kopfschütteln zu Erstaunen. Das war der Tag von Marc K.!
Die letzten 500 Meter waren für ihn der pure Albtraum, für die anderen ein wahres Mirakel. Er überquerte die Ziellinie mit der Zeit von 7.55.24, eine Leistung mit der er in den 50er Jahren um den Weltrekord mitgelaufen wäre! Marc interessierte dies alles nicht, er rannte, rannte um sein Leben, bis er sich im angrenzenden Schwimmbecken zum völligen Unverständnis aller ins Wasser stürzte, nur um es mit einem Aufschrei wieder zu verlassen. Sein Po brannte wie das Höllenfeuer persönlich und so lief er unvermindert schnell zur Umkleide, wo er zu seiner Erleichterung seinen Freund und Sportkollegen Gregor antraf.
In kurzen Worten erklärte Marc ihm das Debakel, sein schmerzverzerrtes Gesicht sprach Bände. Gregor um Ernst bemüht, erklärte, dass diese Salbe nur mit Creme zu entfernen sei und schon riss sich Marc die Hosen herunter, reichte seinem Freund die Körperlotion und eine Packung Papiertücher, streckte ihm den Hintern entgegen und presste zwischen den Zähnen hervor: Mach es weg!

Der sportliche Leiter betrat die Umkleide um Marc zu gratulieren, vernahm grunzende Laute, sah, zuckte schockiert zusammen, drehte sich um und verließ den Kopf schüttelnd die Lokalität.

06. August 2010
MarenS
 
S

suzah

Gast
hallo maren,

wenn man selbst mal gelaufen ist, auch die 1000, 2000 und 10000, dann kann man das wirklich nachempfinden! ich habe mich sehr amüsiert!!!! du hast das herrlich beschrieben.
ich weiß zwar um die gepriesenen wirkungen dieser bienensalbe, aber benutzte lieber voltaren, das nicht solche (tückischen)
nebenwirkungen ergibt.
dass neben der bahn gleich ein außenschwimmbad ist, toll, muss ja eine große sportanlage sein, dennoch sich so erhitzt ins wasser zu stürzen, etwas riskant.

die schlußpointe ist wirklich köstlich!

liebe grüße suzah
 
Liebe Maren,

das ist ja herrlich! Der Arme! Ich habe von der Bienensalbe gehört, vor vielen Jahren. Sie soll wirklich gut geholfen haben. Nur ist derjenige, der sie benutzte, wohl ruhig in seinem Bett geblieben. :)

Schmunzelnde Grüße,
Karin
 

MarenS

Mitglied
Liebe suzah,

wie schön, dass du dich amüsieren und meine Darstellung nachempfinden konntest.
Das Schwimmbecken in der Anlage gehörte zum Sportzentrum, in dem sich leichtathletische Anlagen ebenso wie Schwimmer-, Turmsprunganlage und Aufwärmbecken befanden.

Mir fiel diese nicht ganz aber ähnlich verlaufene Episode wieder ein, als mir jemand von der wunderbaren Wirkung der Bienengiftsalbe erzählte!

Dir einen schönen Sonntag!
Es grüßt dich die Maren
 

MarenS

Mitglied
Liebe Karin,

fein, dass die meien kleine Geschichte gefallen hat. Diese salbe ist wohl wirklich sehr gut, nur sollte amn bevor man sie nutzt an einer kleien Stelle ausprobieren, ob man sie verträgt. ICH vertrage sie absolut nicht und habe mir, von jenem ominösen Sportler angesteckt, einmal auf den Rücken reiben lassen. Das Ergebnis? Hautrötungen wie bei einer Verbrennung zweiten Grades und gelitten hab ich gehörig, obwohl man sie sofort nach Auftreten der Hautreizung mit Öl abtrug.

Auch dir einen schönen Sonntag

wünscht die Maren
 
K

KaGeb

Gast
Liebe MarenS,


Lustig, ich kann mir den Prot visuell gut vorstellen - und vor allem die Schlussszene :)
Ich persönlich hätte es noch mehr überzogen, ich hätte den Prot. Weltrekord laufen lassen und womöglich all die Gratulanten und Würdeträger - vorneweg natürlich ein Kamerateam mit Liveübertragung - unmittelbar an seiner entwürdigenden und mehrdeutigen Pose teilhaben lassen :)))
Aber das ist natürlich Geschmackssache.


Was mir auffiel:

seine Entscheidung zum Sportstudium
heißt das vielleicht "für ein Sportstudium"? (Bin mir selbst nicht ganz sicher)

die Begeisterung zum Sport
... genau wie hier, vielleicht "für Sport"?

Blöderweise ereilte ihn just am Tag der Langlaufdisziplin des morgens beim Hervorkramen eines Sockens unter dem Bett ein Ziehen im Rücken,
Vielleicht besser: "... spürte er am Tag ..."
und "... einer Socke ..."

und begab sich in die Umkleide um sich für die Strecke von 3000 m vorzubereiten.
nach "Umkleide" Komma.

um sich zielbewusst in die Falte zwischen seinen Pobacken zu verziehen.
vielleicht: ... um diese treffsicher in der Falte zwischen den Hinterbacken zu verteilen (Vorschlag!)

Insgesamt lustig und sehr gern gelesen,

LG, KaGeb
 

MarenS

Mitglied
Lieber Karsten,

vielen Dank fürs Lesen, Mögen und Auseinandersetzen! Deine Vorschläge sind, wie meist, sehr brauchbar.
Das "zum" ist wohl eher Umgangssprache, ich werde es austauschen. Bei der Socke hat mich meine Wohngegend erwischt "der Socken, statt die Socke", auch das werde ich ändern. Nach Umkleide ein Komma...hätte ich nun wirklich wissen müssen, Schlamperei!
Auch deinen letzten Vorschlag werde ich übernehmen allerdings bleiben die Pobacken stehen.

Es grüßt dich die Maren
 

MarenS

Mitglied
Marc war ein begeisterter Sportler, deshalb war seine Entscheidung ein Sportstudium zu absolvieren keine Überraschung für seine Freunde. Nun lagen die abschließenden Prüfungen vor ihm, er wollte ins Lehramt, denn es schien ihm sinnvoll, jungen Menschen die Begeisterung für den Sport nahe zu bringen. Blöderweise ereilte ihn just am Tag der Langlaufdisziplin, als er morgens eine Socke unter dem Bett hervorkramte, ein Ziehen im Rücken, ungefähr im Lendenwirbelbereich.
Nach kurzen Missfallensäußerungen und vorsichtigen Bewegungen stellte er fest, dass er nicht allzu sehr in seinen Leistungen eingeschränkt sein würde und packte sorgsam seine Tasche, nicht ohne die sagenumwobene Salbe mit dem Bienengift einzustecken. Diese Salbe hatte ihm und seinen Studienkollegen schon so manches mal gute Dienste geleistet.
Zuversichtlich betrat er die Sportstätte, begrüßte die Freunde, wie auch die Dozenten und begab sich in die Umkleide, um sich für die Strecke von 3000 m vorzubereiten. Kurz bevor er den Raum verließ, entschied er sich, den Lendenwirbelbereich mit der Salbe einzucremen, die ja bekanntlich wärmen und somit Probleme wohl fern halten würde.
So präpariert trabte er leichtfüßig zur Aufwärmrunde, die er ohne Probleme hinter sich brachte.
Der Start gelang erfreulich gut und das Wissen um sein Können trug ihn zuversichtlich voran. Bei ungefähr 1000 Metern schien ihm eine gewisse Wärme nicht nur am Rücken sondern auch ein wenig tiefer eher etwas störend. Bei 1500 Metern wurde ihm plötzlich bewusst, einen riesengroßen Fehler begangen zu haben. Er schwitzte und das gehörig und der Schweiß rann über den Rücken, über den Lendenbereich und nahm dort Teile der aufgetragenen Salbe mit sich, um sie treffsicher in die Falte zwischen seinen Pobacken zu verteilen. Dort, gut durch die Bewegungen der beiden Rundungen einmassiert, begann das Bienengift seine Wirkung konsequent zu entfalten. Hautteile, die nie Sonne und Wind ausgesetzt werden, sehr empfindliche Hautpartien wurden nun gnadenlos mit Bienengift getränktem Schweiß massiert. Bei 2000 Metern begann er sein Tempo zu steigern, obwohl Sportkollegen ihm Zeichen gaben, nicht zu früh zu forcieren. Er lief, er lief und am Rand der Bahn wechselte Kopfschütteln zu Erstaunen. Das war der Tag von Marc K.!
Die letzten 500 Meter waren für ihn der pure Albtraum, für die anderen ein wahres Mirakel. Er überquerte die Ziellinie mit der Zeit von 7.55.24, eine Leistung mit der er in den 50er Jahren um den Weltrekord mitgelaufen wäre! Marc interessierte dies alles nicht, er rannte, rannte um sein Leben, bis er sich im angrenzenden Schwimmbecken zum völligen Unverständnis aller ins Wasser stürzte, nur um es mit einem Aufschrei wieder zu verlassen. Sein Po brannte wie das Höllenfeuer persönlich und so lief er unvermindert schnell zur Umkleide, wo er zu seiner Erleichterung seinen Freund und Sportkollegen Gregor antraf.
In kurzen Worten erklärte Marc ihm das Debakel, sein schmerzverzerrtes Gesicht sprach Bände. Gregor um Ernst bemüht, erklärte, dass diese Salbe nur mit Creme zu entfernen sei und schon riss sich Marc die Hosen herunter, reichte seinem Freund die Körperlotion und eine Packung Papiertücher, streckte ihm den Hintern entgegen und presste zwischen den Zähnen hervor: Mach es weg!

Der sportliche Leiter betrat die Umkleide um Marc zu gratulieren, vernahm grunzende Laute, sah, zuckte schockiert zusammen, drehte sich um und verließ den Kopf schüttelnd die Lokalität.

06. August 2010
MarenS
 
M

Marlene M.

Gast
Griiins--- sehr schöne Satire um die Männlichkeit und die Pokalbegeisterten.
Höchst amüsiert grüßt Marlene
 



 
Oben Unten