Es sprach ein Dichter

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Walther

Mitglied
Es sprach ein Dichter


Es sprach ein Dichter viel und lang
Und laut und oft. Der Welt wurd bang
Und angst und noch so vieles mehr.
Was jener sprach, war öd und leer

Und wüste Wüste voller Sand:
Nur Schmäh und Tand. So kein Verstand
War ihm geschenkt, nur Laut gegeben.
Arm war es schon, des Dichters Leben.

Der Welt wurd’s arg und ganz beklommen.
Da hat sie ihn beiseit genommen
Und wies ihm rasch ein Plätzchen zu:
Im Dichter-Eiland. Jetzt herrscht Ruh.
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther,
jetzt weiß ich, warum Gott soviele kleine Inseln erschaffen hat.
Gut dass sich dein Text nur auf laut lesende Dichter und nicht auf still im Internet postende Schreiberlinge bezieht, sonst wären bald alle Eilands belegt. Ich gehe trotzdem schon mal packen (lächel).
LG
Manfred
 

Walther

Mitglied
Nun,

lb. Perry,

auch im "stillen" Internet kann man "laut" reden. :) Ich habe immer mein Tascheninselchen dabei. Da muß ich nicht extra umziehen. :D

LG W.
 
Lieber Walter,
ich sitze schon seit einiger Zeit auf dem mir zugewiesenen Eiland, doch höre ich Gedichte von den anderen Inseln, denn dort sitzen einige Dichter mit einem Megaphon.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

Walther

Mitglied
Es gibt,

lb. Marie-Luise,

für beinahe jedes Problem eine Lösung. Jedenfalls erfreut das die Hersteller von Lyraphonen. :D

Danke für Deinen ebenso sinnigen wie treffenden Eintrag.

Lieber Gruß W.
 

Alo Isius

Mitglied
Mein Gott, Walther,
bist du vielleicht der Verwalter
von Dichter-Eilanden?
Wenn ja, möchte ich einen bescheidenen
- vielleicht letzten - Wunsch äußern:
Schicke bitte mich zu den

Fifteen man on a dead man's chest
jojojo with a bottle of rum
drink and the devil had done the rest
jojojo with a bottle of rum
if I find the treaure of a queen
jojojo and a bottle of rum
I'll come back - next halloween

besten Gruß
Alo Isius
 

Walther

Mitglied
Es sprach ein Dichter


Es sprach ein Dichter viel und lang
Und laut und oft. Der Welt wurd bang
Und angst und noch so vieles mehr.
Was jener sprach, war öd und leer

Und wüste Wüste voller Sand:
Nur Schmäh und Tand. Denn kein Verstand
War ihm geschenkt, nur Laut gegeben.
Arm war es schon, des Dichters Leben.

Der Welt wurd’s arg und ganz beklommen.
Da hat sie ihn beiseit genommen
Und wies ihm rasch ein Plätzchen zu:
Im Dichter-Eiland. Jetzt herrscht Ruh.
 

Walther

Mitglied
Hallo presque-rien,

danke für Deinen Hinweis, ist bereits eingebaut. Freut mich, daß dieses Gedicht ein wenig erheitern konnte. ;)

LG W.

Hi Alo Isius,

was Du auf Deiner Insel tutest, ist Dein Getute. Allerdings hast Du in Einen recht. Flaschenpost geht nur in leere Flaschen. :D

Na denn pröpsterchen!

Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Ich sitz auf meinem Inselchen
und mit meinem Klein-Gewinselchen
und wart' auf diese große Größe,
dass sie Geheimes mir entblöße
über die Zeit, das Leben, Sterben,
und wann ich jemand kann beerben,
der in Gedanken weit und kühn
und lässt mich ohne große Müh'n
der Weisheit letzten Schluss verlettern,
dann lass' ich's auf die Erde brettern,
doch vorsichtshalber anonym,
erschreckt vom eignen Ungestüm.

Lieber Walther, das ist eine nette, witzige Idee :D mit dem aus dem Verkehr gezogenen Dichter.

Dir ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
PS: Ein Tippfehler steckt wieder in meinem "Klein-Gewinsel". Leider kann ich es nicht mehr ändern. Wie gemein! Du "und " in der zweiten Zeile verschwinde gefälligst auf Dein eigenes Eiland!!!!!!!!
 
T

Twity-Autor

Gast
Hallöchen,

ich habe das Gedicht bereits mehrfach gelesen, mir kommt da einfach zuviel das Wort " und" darin vor. Vielleicht könnte man es an der einen oder anderen Stelle ersetzen?

Herzlichen Gruß an dich
Twity-Autor
 

Walther

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

danke für Deine Reime. :) Die Idee mit dem aus dem Verkehr gezogenen Dichter überfiel mich einfach so. Vielleicht habe ich ja nur mich selbst mit meiner Vielschreiberei gemeint, wer weiß. :D

LG W.

Lb. Twity,

das Gedicht hat in jeder Hinsicht Methode. Auch die "unds" sind als Stilmittel beabsichtigt. Durch die Formulierung erhält der Text, so haben es viele Leser mir berichtet, seinen Charme. Daher hat die Idee offensichtlich bei den meisten Lesern gezündet.

Daß das bei Dir nicht klappt, ist schade, aber nicht zu ändern. Diese Art von Spaßlyrik ist Geschmacksache. Sie ist durchaus nicht jedermanns Sache - wie man hier wieder sieht. Das ist auch völlig OK so.

Leider kann ich deshalb Deinem Tipp nicht folgen.

Dennoch vielen Dank für Deinen wichtigen Hinweis. Jeder Hinweis ist wichtig, auch der, den man nicht annimmt bzw. dessen Umsetzung man auf später vertagt.

LG W.
 



 
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