Es tut nicht weh

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sie treiben Dich durch die Strassen.
Maschinen erorbern die Republik,
still und leise kommt die Invasion.
Die Steuerprozeduren
liegen in Plastikhänden.
Parolen
verblassen an toten Wänden.
Zwischen Urlaub und Feierabend
herscht die Unterhaltungsindustrie.
Nimm noch ein Level up
bis zum Morgengrauen!
Nur noch dieses eine Monster.
Schaust Du in den Spiegel
wartet der Roboter schon.
Die Erfassungsoptik
hat Dich im Visier.
Mechanische Bewegungen,
elektronische Entscheidungen.
Der Schatten hinter Dir
wird ausgeleuchtet.

Stirbst Du denn nie?
 
M

margot

Gast
nur die senhnsucht stirbt nie

hi lap, die strassen bleiben trotz überfüllung einsam.
die elektronik ist wie ein fünfter gliedmaß in der
heutigen zeit uns angewachsen.
ich überlegte mir schon oft, ob das denn alles zur
natur dazugehört. und ich kam bei laufender nase
zu dem schluß - daß alles, wirklich alles, was der
mensch sich zu seiner beweihräucherung und seiner
übermäßigen befriedigung erfand - alles natur sein
muß. aber die natur entledigt sich nicht nur der
dino saurier, wenn sie zu viele bäume kahl fressen,
sie schafft sich irgendwann auch den menschen vom hals.
sterben werden wir alle. sterben wird das gesamte universum.
aber ich wünschte mir, daß wir die verbleibende zeit
glücklicher verbringen.

dein text ist gut durch seine aussage

margot
 

Pseudorinym

Mitglied
Hallo Lapis,
dein Gedicht gefällt mir,da hast du ein erschreckendes
Schockbild unserer Gesellschaft entworfen, und ich fürchte es ist noch nicht einmal reine Fiktion,wir sind alle schon zu nahe dran am Robotermenschen.
Auch dein Bild mit dem Spiegel beschreibt es sehr gut.
Wenn wir unser Spiegelbild betrachten,sehen wir dann unser eigentliches selbst oder einen funktionierenden Menschen?
Wir lassen uns vielleicht wirklich schon so sehr von der Technik beeinflussen,daß wir nur noch elektronische Entscheidungen treffen.Und in unserer freien Zeit lassen wir uns vom Unterhaltungswahnsinn zudröhnen.Entfremdung wäre wohl das treffende Wort,sowohl von uns selbst als auch von der Natur.
Kann man heutzutage eigentlich noch ohne Handy existieren?

Also,da sind wirklich einige tolle Beispiele in deinem Text.



Margot,
ich hab auch deine Antwort gelesen,
aber so ganz verstehe ich nicht was du meinst.
Du sagst daß alles,was der Mensch erschafft Natur sein muß.
Ich kann mir aber ein Atomkraftwerk nur schlecht als Natur vorstellen und ich denke auch nicht,daß sich die Natur unserer entledigt,das machen wir schon selbst indem wir sie
weiterhin so schön systematisch zerstören wie bisher.
Das Ende der Menschheit wäre demnach nur die Folge ihres Handelns.
Naja,das hört sich jetzt sehr düster an,aber vielleicht brauchen wir einfach mal einen Schock.


xxx
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Pseudorinym und Margot,

die Schrecknisse unserer Robotisierung sind vielleicht wirklich nicht so fern.
Mag sein, das es unsere Natur ist - aber ist es nicht auch ein Zeichen der Dekadenz, wenn Unterhaltung wichtiger ist, als Haltung?

Fragend in die Nacht blickend
lap
 
M

margot

Gast
da gibt es einen mythos ...

schon längst geschehen, lap. ich bezeichne einfach alles
als natur, denn was sollte es denn anderes geben als
natur, pseudo? außer einem menschen, der sich absichtlich
außerhalb stellt und deswegen dem größenwahn ob seiner
eigenen natur verfällt. kernkraftwerke wie autos sind
pure natur. was an mechanischen, eloktronischen und
kernspalterischen sachen abläuft ist der natur entnommen
und wurde nur vom menschen zu neuen werkzeugen und
produkten geformt.
in dem falle, daß wir uns gesondert von der natur sehen,
brauchen wir keinen spiegel mehr. dann haben wir verloren.
schätzungsweise haben wir das schon seit ein paar jahr-
hunderten. die erkenntnis des roboterdaseins ist klasse,
aber sie wurde schon seit ewigen zeiten menschlichen
ausdrucksvermögen schriftstellerisch oder anders künstlerisch dargestellt. als beispiele nur: frankenstein
und golem. selbst die mumien tragen etwas von diesem geist.
ach, was rede ich, was längst bekannt ist ...
die natur wird sich unserer gesellschaft entledigen, und
das macht keinen unterschied, wenn wir das durch kriege
selbst bewerkstelligen.

margot
 

Pseudorinym

Mitglied
Wenn alles Natur ist,wieso sollte ich mir dann sorgen machen? Denn die natur renckt auf ihre eigene,und manchmal nicht sonderlich zimperlige Weise ihr Gleichgewicht immer
wieder selbst ein,da brauchen wir gar nicht erst anfangen herumzutricksten.
Demnach würde ich,wenn ich zwischen Wolkenkratzern und Asphaltwegen umherlaufe und die frisch verpestete
Smogluft einatme,die pure Natur spüren und erleben....
Ich bin da anderer Meinung.
Aber es ist wirklich interessant sich alte Kinderaufsätze durchzulesen,die beschreiben wie wohl das Jahr 200__
aussehen könnte.Damals haben es die Lehrer noch für reine Phantasie gehalten und heute ist es schon ein kleines Stückchen Wirklichkeit.
(Wahrscheinlich muß die Lage aber erst so drastisch werden,damit sich etwas ändert.Immerhin,früher gab es die Pest,heute das Ozonloch,morgen vielleicht...etwas anderes)


Lapis,
ich würde sagen es ist ein Zeichen von Verdrängung.

xxx
 



 
Oben Unten