Fassaden

Obgleich ich ankämpfe
gegen Musterkarten
mich nicht schienen lassen will
ertappe ich mich immer wieder
dass ich die Weichen öffne
und ich merke nicht
dass ich selbst die Hebel lenke

und es ist mir
als würde von oben nur eine Feder auf mich niederdrücken
obwohl ich dagegen lenke
mit der ganzen Kraft des Körpers
aber nicht mit meinem Verstand

ihn muss ich aktivieren
wenn ich Fassaden
die nur für Stunden halten
nicht mehr stützen will
denn nur wenn ich es wirklich begehre
wird mein Kopf das Muster finden
dass geflochten ist für ihn allein

und wenn er es gefunden hat
und deine Arme
sich um mich legen
wird dein leises Streicheln
der Zunder an meiner Schale sein
er wird die Fassade
mit einem Feuerwerk sprengen
und zum Vorschein bringen
was bis jetzt verborgen war

Hallo,

manchmal ärgert es mich ein wenig deine Gedichte zu lesen, weil sie an manchen Stellen wirklich gut, sogar sehr gut sind, du aber zu wenig auf die Orthographie oder Sinn- u. Satzstellung achtest. Dadurch verliert der Text unnötigerweise, denn diese Probleme kann man relativ leicht umgehen. Mein Vorschlag:


Obgleich ich ankämpfe
gegen Musterkarten
mich nicht schienen lassen will
ertappe ich mich immer wieder
(wer stellt die Weichen? Du? Dann wie folgt):
das[red]s[/red] ich Weichen öffne
ohne das[red]s[/red] ich es merk[red]e[/red]
[strike]das[red]s[/red] ich selbst sie lenk[/strike]
dass ich selbst sie stelle.

Weil ich nicht die Kraft aufbringe
daraus [red](hinaus) [/red] zu gleiten
gleite ich tiefer noch hinein
dann sinke ich in ein Raster,
schneide an den Kanten meine Haut
(stoße mich an den Kanten meines Körpers - die Haut hat keine Kanten. Oder: Reiße mir Wunden in meine Haut)

Und es ist mir
als würde ich nur von einer Feder gedrückt
[strike]nur eine Feder mich drückt[/strike]
obwohl ich dagegen lenke
mit der ganzen Kraft des Körpers
aber nicht mit meinem Verstand

(Ich bin mir nicht sicher, ob die Aussage der ersten beiden Zeilen so umgesetzt werden kann. Es ist jedoch ein wunderschöner Absatz, m.M etwas falsch ausgedrückt, aber die Formulierung an sich ist wunderbar.)

Ihn muss ich aktivieren
wenn ich Fassaden
die nur für Stunden halten
nicht mehr stütz[strike]t[/strike]en will
denn nur wenn ich es wirklich [strike]denk[/strike] [red](will?)[/red]
wird mein Kopf das Muster finden
dass geflochten ist
für ihn allein

Und wenn er es gefunden hat
[strike]wird nicht das Pulver aus mir puffen
wie trockener Wüstensand [/strike]
wenn deine Arme
sich um mich legen
wird [red]d[/red]ein leises Streicheln
der Zunder an meiner Schale sein
er wird die Fassade
mit einem Feuerwerk sprengen
und zum Vorschein bringen
was bis jetzt verborgen war

LG
Sandra

Liebe Sandra,
wieder einmal, vielen Dank, für die Überarbeitungsvorschläge. Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen.

„Schneide an den Kanten, meine Haut“
Damit sind natürlich die Kanten des Rasters gemeint, dass aus dem Text aber hervor kommt.

Ansonsten waren es nur mehr Kleinigkeiten, die das Gedicht nicht verkünsteln, wenn du weißt was ich damit meine. Ich bin nah daran diesem verkünsteln aus dem Weg zu gehen, weil ich es auch mit deiner Hilfe erkennen lerne.
Mit lieben Grüßen
Billenstone Nati

liebe billenstone nati,
durch sandras überarbeitungsvorschläge
und deine daraufhin erfolgten änderungen
hat das gedicht sehr gewonnen.
eine kleine anmerkungs:
hier steht sehr oft "dass", es liest
sich nicht schön. du könntest es durch
die zeile
"lenke ich selbst die hebel"
umgehen.

dass ich die Weichen öffne
ohne dass ich es merke
dass ich selbst die Hebel lenke

Zum Vergrößern anklicken....

viele grüße,
denschie

hallo nati

dein sehr schönes gedicht ist durch den "feinschliff" von sandra wirklich flüssiger zum lesen und leichter verständlich geworden.

die drei "dass" im ersten absatz stören mich auch, ich hätte aber einen anderen Vorschlag als denschie

"dass ich die Weichen öffne
und ich merke nicht
dass ich selbst die Hebel lenke"

liebe grüße
huwawa

Hallo Denschie und Huwawa,

die drei „dass“ sind wirklich sehr störend, aber ich habe schon zu lange an diesem Absatz meiner Fassaden herumgebastelt, dass ich Abstand davon brauche. Ich nehme vorerst mal den Vorschlag dankend an.
Liebe Grüße
Billenstone Nati