Faust III

Maseltov

Mitglied
GEBET DES TYRANNEN

Tief auf dem Boden liege ich nun,
verzweifelt, erschrocken, gelähmt
ob der Gewalt,
die um mich her ich einst säte.

Wo ist die Weisheit versandet,
die ich im Leben empfangen?
Saugte ich sie in mir auf
nur für die Spiele der Macht?
Nichts für mich selber allein
blieb davon übrig zuletzt.

Vermessen forderte ich dich,
mächtiger Zeus, gar heraus.
In Gestalt des Amphitryon
wollte ich eilen,
Herrscher sein auch über die Seelen
der Freunde, die Feinde mir wurden,
derweil meine Beine versagten.

Ein winziger Schritt nur ist's,
dass ich mich wende zum Licht
damit es göttlich verströme
durch mich hindurch.
Drum will es wagen ich,
Hülle der Weisheit zu werden,
leuchtender Stern mir zum Wohle
allen den Sterblichen um mich herum.
 
A

AchterZwerg

Gast
Grüß dich, Maseltov,
dein Gedicht findet inhaltlich mein Lob.
Was mir nicht so gefällt, sind die altertümelnde Sprache und die leicht verschwurbelte Satzstellung. Mein (verdichtender) Vorschlag:

GEBET DES TYRANNEN

Tief auf dem Boden liege ich nun
verzweifelt, erschrocken, gelähmt -
Gewalt, die ich einst säte.

Wohin ist die Weisheit versandet,
die ich im Leben empfangen?
Saugte ich sie in mir auf
für Spiele der Macht?
Nicht blieb davon übrig zuletzt.

Vermessen forderte ich dich,
mächtiger Zeus, heraus,
in Gestalt des Amphitryon
Herrscher zu sein auch über die Seelen
der Freunde, die Feinde mir wurden,
derweil meine Beine versagten.

Ein winziger Schritt nur,
bis ich mich wandte zum Licht,
damit es sich göttlich verströme
durch mich hindurch.
Jetzt will es wagen,
Hülle der Weisheit zu werden:
Leuchtender Stern zum Wohle
der Sterblichen um mich herum.
Vielleicht kannst du was brauchen. - So wäre die Sprache dem antiken Thema angepasst, aber etwas leichtfüßiger in der Wirkung.
LG, der 8. Zwerg
 

Maseltov

Mitglied
Danke, AchterZwerg, für die konstruktive Kritik, ich habe sie zum Anlaß genommen für eine grundlegende Straffung:

GEBET DES TYRANNEN

Am Boden liege ich nun,
verzweifelt, erschrocken, gelähmt,
Gewalt, die ich einst säte.

Wohin ist die Weisheit versandet,
die ich im Leben empfangen?
Saugte ich sie in mir auf
für Spiele der Macht?
Nichts blieb davon übrig zuletzt.

Vermessen forderte ich dich,
mächtiger Zeus, heraus,
in Gestalt des Amphytrion
Herrscher zu sein auch über die Seelen
der Freunde, die Feinde mir wurden,
derweil meine Beine versagten.

Ein winziger Schritt nur,
dass ich mich wende zum Licht,
damit es sich göttlich verströme
durch mich hindurch.
Jetzt will ich es wagen,
Hülle der Weisheit zu sein,
leuchtender Stern zum Wohle
mir und den Sterblichen.
 

Maseltov

Mitglied
GEBET DES TYRANNEN

Am Boden liege ich nun,
verzweifelt, erschrocken, gelähmt,
Gewalt, die ich einst säte.

Wohin ist die Weisheit versandet,
die ich im Leben empfangen?
Saugte ich sie in mir auf
für Spiele der Macht?
Nichts blieb davon übrig zuletzt.

Vermessen forderte ich dich,
mächtiger Zeus, heraus,
in Gestalt des Amphytrion
Herrscher zu sein auch über die Seelen
der Freunde, die Feinde mir wurden,
derweil meine Beine versagten.

Ein winziger Schritt nur,
dass ich mich wende zum Licht,
damit es sich göttlich verströme
durch mich hindurch.
Jetzt will ich es wagen,
Hülle der Weisheit zu sein,
leuchtender Stern zum Wohle
mir und den Sterblichen.
 

Maseltov

Mitglied
1. Fassung

GEBET DES TYRANNEN

Tief auf dem Boden liege ich nun,
verzweifelt, erschrocken, gelähmt
ob der Gewalt,
die um mich her ich einst säte.

Wo ist die Weisheit versandet,
die ich im Leben empfangen?
Saugte ich sie in mir auf
nur für die Spiele der Macht?
Nichts für mich selber allein
blieb davon übrig zuletzt.

Vermessen forderte ich dich,
mächtiger Zeus, gar heraus.
In Gestalt des Amphitryon
wollte ich eilen,
Herrscher sein auch über die Seelen
der Freunde, die Feinde mir wurden,
derweil meine Beine versagten.

Ein winziger Schritt nur ist's,
dass ich mich wende zum Licht
damit es göttlich verströme
durch mich hindurch.
Drum will es wagen ich,
Hülle der Weisheit zu werden,
leuchtender Stern mir zum Wohle
allen den Sterblichen um mich herum.
 



 
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