Federn

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schnecke

Mitglied
Bunte Federn

Ein Papagei mit bunten Federn,
der krächzt zu seinem Eheweib:
Wir sollten uns nicht länger rädern.
Das ist kein schöner Zeitvertreib.

Dein Ja-Wort hast du mir gegeben.
Ich weiß, das ist schon lange her,
wir wollten miteinander leben.
Der Alltag stellt die Federn quer.

Ich will nicht henkern oder richten.
Bei uns hängt oft der Segen schief.
Wir sollten uns dazu verpflichten,
vertreiben wir das Abgrundtief.

Dann werde ich dich gern liebkosen,
so wie es früher oft geschah.
Am Sonntag schenke ich dir Rosen.
Und wir sind füreinander da.

Die Mamagei ist einverstanden.
Sie träumt von einer heilen Welt.
Den Käfig schmückt sie mit Girlanden,
weil sie sich ihren Träumen stellt.

Roman Herberth
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Roman,

wie wäre es mit differenter Pointe?

Die Mamagei ist einverstanden.
Sie träumt von einer heilen Welt.
Den Käfig schmückt sie mit Girlanden,
weil sie sich ihren Träumen stellt.
Die letzten beiden Zeilen würde ich folgendermaßen umgestalten:

[blue]schmückt nun den Käfig mit Girlanden,
die sie bei Fleurop vorbestellt.[/blue]

Denn nichts gestaltet sich schwieriger, als Gewohnheiten zu ändern - und so kann Papageis Vorsatz graue Theorie bleiben und doch Farbe in den Alltag der beiden kommen.

Die ursprüngliche Version ist mir dagegen - nix gegen Romantik, aber - zu verträumt.

Liebe Grüße,

Elke
 

schnecke

Mitglied
Liebe Elke,

schöne Idee.

Was hältst du von:

Das hat die Mamagei begeistert
Auch sie träumt von der Blumenwelt.
Die Sache wurde schnell gemeistert,
bei Fleurop wurde sie bestellt.


Danke für die schöne Idee.

Roman
 

Trasla

Mitglied
Der Änderungsvorschlag klingt gut, ich würde nur die letzten Zeilen dann noch so anpassen:
[blue]Die Sache hat sie schnell gemeistert
Bei Fleurop wurde flugs bestellt[/blue]

Das nimmt das doppelte "wurde" raus und klingt runder, als wenn "die Sache" bestellt wurde. Außerdem würde ich vielleicht
[blue]Wir sollten uns dazu verpflichten:
Vertreiben wir das Abgrundtief![/blue]
schreiben. Mit Doppelpunkt und Ausrufungszeichen wirkt es nachdrücklicher, was an der Stelle meines Erachtens gut passt!
 

schnecke

Mitglied
summa summarum:

Das hat die Mamagei begeistert.
Auch sie träumt von der Pflanzenwelt.
Die Sache hat sie schnell gemeistert,
und Blumen bei Fleurop bestellt.

Roman
 

Trasla

Mitglied
Hmm, bei dem Vorschlag muss ich das "Fleurop" andersrum betonen, als ich es eigentlich würde. Da das ein Eigenname ist habe ich aber auch keine Ahnung, ob meine Intention da richtig ist.
 

schnecke

Mitglied
Die Mamagei will mitarbeiten.
Auch sie träumt von der heilen Welt.
Sie blättert in den 'Gelben Seiten',
und etwas später wird bestellt.

Man sollte nicht bis in kleinste Detail, ein Gedicht zerlegen. Das ist müßig. Und letztendlich spürt man nur noch Handwerk ohne Seele. Ein Konstrukt ohne Inhalt.

Ein Gedicht lebt von Gefühlen und Stimmungen. Es ist keine mathematische Abhandlung, und auch kein Roman. Nur ein Gedicht - nicht mehr, und nicht weniger. (wie hat einmal jemand geschrieben - Vom Schmetterling ein Flügelschlag.)

Roman
 

schnecke

Mitglied
Die Mamagei will mitarbeiten.
Auch sie träumt von der heilen Welt.
Sie blättert in den 'Gelben Seiten',
und etwas später wird bestellt.

Man sollte nicht bis in kleinste Detail, ein Gedicht zerlegen. Das ist müßig. Und letztendlich spürt man nur noch Handwerk ohne Seele. Ein Konstrukt ohne Inhalt.

Ein Gedicht lebt von Gefühlen und Stimmungen. Es ist keine mathematische Abhandlung, und auch kein Roman. Nur ein Gedicht - nicht mehr, und nicht weniger. (wie hat einmal jemand geschrieben - Vom Schmetterling ein Flügelschlag.)

Roman
 
M

Marlene M.

Gast
eine gute Parabel, besonders der Schluß mit demKäfig ist gut.
Ein Käfig idt immer ein Käfig.
Ich würde darum den letzten Satz ins Gegeneil verkehren, sie stellt sich ihren Träumen ja eben nicht, sie dekoriert das Kittchen noch-lächel
Also
"weil sie sich ihren Traum erhält".
LG von Marlene
 



 
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