Ferdinand besuchte gestern Korf
und besprach mit ihm den Satz von Whorf.*
Korf erklärt, die Whorfschen Hypothesen
seien von besonders edlem Wesen.
Whorf behaupte, seine Sprache lenke
ihn dazu, zu denken, was er denke.
Seine Sprache zeige, was er sehe.
Ferdinand erwidert, er verstehe -
auch er selbst, was immer er vollbrachte
tat er erst, nachdem er es erdachte
und in wohlgesetzte Worte faßte,
dem Entwurf die rechte Form verpaßte,
Wörter, die nicht in der Sprache wären,
müsse er vorm Denken erst gebären,
in der Hoffnung, daß sie ihm gelängen,
doch man dürfe ihn dabei nicht drängen.
Korf betrachtet Ferdinand und lacht:
"Wir sind alle beide nur erdacht,
ich von Morgenstern und du von Bernd,
Ferdinand, ich habe was gelernt.
Du bist, Ferdinand, so wie du bist,
selbst als struktureller Linguist."
---
* Whorf und Shapiro sind Linguisten, die in etwa die Auffassung vertreten, daß die Sprache das Denken vorbestimmt. (Whorf-Shapiro-Hypothese)
Grammatik und Struktur unserer Sprache formen das menschliche Weltbild.
und besprach mit ihm den Satz von Whorf.*
Korf erklärt, die Whorfschen Hypothesen
seien von besonders edlem Wesen.
Whorf behaupte, seine Sprache lenke
ihn dazu, zu denken, was er denke.
Seine Sprache zeige, was er sehe.
Ferdinand erwidert, er verstehe -
auch er selbst, was immer er vollbrachte
tat er erst, nachdem er es erdachte
und in wohlgesetzte Worte faßte,
dem Entwurf die rechte Form verpaßte,
Wörter, die nicht in der Sprache wären,
müsse er vorm Denken erst gebären,
in der Hoffnung, daß sie ihm gelängen,
doch man dürfe ihn dabei nicht drängen.
Korf betrachtet Ferdinand und lacht:
"Wir sind alle beide nur erdacht,
ich von Morgenstern und du von Bernd,
Ferdinand, ich habe was gelernt.
Du bist, Ferdinand, so wie du bist,
selbst als struktureller Linguist."
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* Whorf und Shapiro sind Linguisten, die in etwa die Auffassung vertreten, daß die Sprache das Denken vorbestimmt. (Whorf-Shapiro-Hypothese)
Grammatik und Struktur unserer Sprache formen das menschliche Weltbild.