Ferdinands Konstruktion

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand nimmt einen Einkaufswagen,
und er füllt ihn mit diversen Teilen,
Farben, Fetten, Schraubendrehern, Feilen,
er vermutet, das wird schwer zu tragen.

Irgendwie bringt er die beiden Taschen
heim und hofft, er habe nichts vergessen,
er beginnt zu sägen und zu messen
und befestigt an den Winkeln Laschen.

Ferdinand misst Spannungen und Kräfte,
biegt, verklebt, vernickelt, bohrt, entgratet,
schraubt, justiert, ummantelt und verdrahtet,
und er hofft auf reichliche Geschäfte,

hofft, daß viele, viele Kunden wählen,
seinen Apparat zum Erbsen zählen.
 

Schakim

Mitglied
Wieder mal ein "lustiger" Ferndinand...

Hallo, Bernd!


Ich würde, müsst' ich Erbsen zählen,
Ferdinand's Apparatur schnell wählen...
Nur, was soll das Erbsenzählen bringen?
Ich wäg' sie lieber säckchenweise -
Das wird auf jeden Fall gelingen...


VG
Schakim
 

Frieda

Mitglied
Hallo Bernd,

auch auf die Gefahr hin, zu den Erbsenzählern gerechnet zu werden: Ich mag Deine Gedichte unter anderem auch deshalb, weil sie ein hohes Maß an handwerklichem Können aufweisen. Ich habe den Eindruck, Deine Verse reimen sich wie von selbst, weil sie sich mögen, nicht weil Du sie dazu zwingst.

Liebe Grüße
von Frieda
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke, Schakim und Frieda,

ich freue mich, dass es Euch gefällt.
Aber die Verse zwinge ich dazu, sich zu reimen. Entscheidend für das ungezwungene Aussehen (ANhören) ist wohl die Rhythmik.

Im Spiegel stand kürzlich, dass das gehirn zuerst die Grammatik aufnimmt, und erst anschließend überhaupt beginnt, über den Inhalt nachzudenken.

Auch deshalb wohl schleife ich viel an der Form, um sie knurrig zu machen, oder rund.

Viele Grüße
Bernd
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand und die Lügen (2. Fassung)

Ferdinand und die Lügen (2. Fassung)

Ferdinand saß lange da und dachte
und nahm Blech und Holz und Chips und schraubte
ein Gerät zusammen, dem man glaubte,
weil es stets aus Lüge Wahrheit machte.

Jeden Satz, kaum war er ausgesprochen,
nahm es auf und leuchtete und klickte,
webte, färbte, lötete und flickte,
und hat so Strukturen umgebrochen.

Ferdinand, der das Gerät studierte,
log es an, sein Kaffee wäre heiß,
sofort dampfte der, das war Beweis.

Ferdinand, zu sehn, wie sich's betrüge,
sagte dem Gerät, dass stets er lüge,
Knattern, Leuchten, und er oszillierte.
 

Frieda

Mitglied
Seht, wie er um die Logik ringt,
aus falsch folgt wahr, folgt falsch, folgt wahr.
Bis eines Tag's mit Haut und Haar
der schiere Wahnsinn ihn verschlingt.

liebe Grüße
von Frieda
 

Schakim

Mitglied
Ferdinand...

Hallo, Bernd!

Gefällt mir wirklich immer wieder, Dein Ferdinand...!


Ferdinand, das ist ein Held,
Wie er immer neu gefällt,
Sogar an trüben Regentagen
Kann er Humor und Witz weit tragen...


Viele Grüsse
Schakim
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinands Bilder

Ferdinands Bilder

Grelles Sonnenlicht stört Ferdinand,
als er Fotos machen will vom Land.
Helle Flächen füllen jedes Bild,
Helligkeit, die förmlich überquillt.

Ferdinand denkt nach: Was ist zu tun?
... und legt sich ins Bett um auszuruhn,
da der Morgen schließlich, wie ihr wisst,
klüger als der klügste Abend ist.

Dunkelheit umgibt ihn und im Traum
lässt er die Gedanken aus dem Zaum.
Als er wieder aus dem Traum erwacht,
weiß er, wie er gute Bilder macht:

Was er braucht, das ist ein schwarzer Blitz,
er erprobt ihn gleich in Blasewitz,
und der taucht für eine kurze Zeit
die Umgebung ein in Dunkelheit.

Weil die Bilder, die er so gewinnt,
völlig schwarz und nicht alltäglich sind,
steht er stundenlang davor und staunt,
Ferdinand ist sichtlich gut gelaunt.
 



 
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