Ferdinands Zinsen

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand, von Erik kritisiert,
setzt sich in die Ecke und sinniert.
Als Ergebnis trauriger Gedanken
holt er all sein Geld von allen Banken.

Er blickt auf den Berg mit düstrer Miene
und dreht Hebel an der Zeitmaschine,
schwebt, verschwindet und er schafft sein Geld
Zins erhoffend zum Beginn der Welt.

Anbeginn, und rings ist alles leer,
ohne Größe, ohne Zeit, nur schwer.
Ist hier unten, oben, früher, später?
Er wirft seine Münze in den Äther.

Ferdinand hat dabei keine Eile,
zwölf Milliarden Jahre Langeweile.
 

blaustrumpf

Mitglied
Dass der Ferdinand ihm ist entschwunden,
hat der Erik nicht verwunden.
Ohne ihn ist alles mau,
die Zukunft höchstens dunkelgrau.

Ab drum in die Zeitmaschine,
dass zum Zeitvertreib sie diene!
Doch wohin gelenkt die Fahrt?
Na, ins Vorbei, wo Ferdi harrt!

Ja, das wird 'ne schöne Feier,
brutzeln wir uns Spiegeleier
auf der vulkanösen Flamme,
tanzen mit dem Urzeit-Stamme...

Ferdi, wart', ich komme schon!
Öhm, hat der eigentlich Telefon?

* * *

Mit anderen Worten: Wieder mal eine sehr schöne Inspiration zum Weiterspinnen!
Danke, sagt blaustrumpf
 

mc poetry

Mitglied
Ferdinand, oh Ferdinand,
wie ist dir nur die Zeit entrannt,
die Münzen haben sich gestreckt
und der Atome Energie geweckt.
Ferdi guckt in die Morgenstrahlen,
mit solchem Geld ist schwer zu zahlen.

liebe grüße, michael
 

LuMen

Mitglied
Hallo Bernd,

nette Geschichte! Aber wer ist Erik? (bin wahrscheinlich vergeßlich).

Gruß
LuMen
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Erik ist mein Freund. Außerdem ist er Schriftsteller und Übersetzer und hat lange Zeit als Lektor gearbeitet.
Am vergangenen Wochenende wurde er auf dem PENTACON 2003 in Dresden mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet für die beste neue deutsche Kurzgeschichte auf dem Gebiet der SF 2002.
Sie erschien in seinem Buch "Sternbilder" beim Shayol Verlag und heißt "Spiel beendet, sagte der Sumpf".
( Näheres unter http://www.epilog.de/shayol/ )

Erik hat auch über Ferdinand geschrieben, den ich erfunden habe.

Erik hat mehrere seiner Gedichte über Ferdinand in dem Buch "Wenn im Traum der Siebenschläfer lacht" veröffentlicht.

SIMON,Erik: Wenn im Traum der Siebenschläfer lacht. Nacht- und Nebelverse. Berlin, EulenspiegelVlg 1983. 122 S.mit Illustrationen von Johannes KG.NIEDLICH.


Ein gemeinsames Werk ging etwa so:

Ferdinand erfindet eine Sorte
von ihm ausgedachter reiner Torte.

Diese aber, geistig nur vorhanden,
wird von vielen Menschen nicht verstanden.

So fasst Ferdinand besagte Torte
als Roman in wohlgesetzte Worte.

Da ihm das mit Schmalz und Schaum gelungen,
wird die Torte - der Roman - verschlungen.
(Die ersten zwei Strophen waren von mir. Es ging noch weiter, aber das hatte ich gestrichen, da es mir nicht gefiel. Erik hat es später in einem Brief ergänzt.)
 



 
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