Ferngespräch

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DarkskiesOne

Mitglied
Ferngespräch


Komm schon, lass` es uns tun!
Ich weiss, dass du Angst davor hast, Schätzchen.
Ich kann sie hören,
wie sie sich bebend in deiner Stimme verkriecht,
um die verbotenen Worte
tief in deiner Kehle einzusperren.

Worte, die auszusprechen uns beiden
unsägliches Vergnügen bereiten könnte.
Ich weiss, sie ist hartnäckig, deine Angst.
Aber keine Sorge, Kleines,
ich bin es auch!

Worauf wartest du?
Es gehört nur ein bisschen Mut dazu,
dieses unberührte Land zu betreten,
welches so viele köstliche Schätze in sich birgt.
Du brauchst dich nicht zu schämen.
Vertrau` mir. Ich werde dich an die Hand nehmen.

Kannst du meine Stimme spüren?
Fühlst du, wie sie zärtlich über deinen Körper gleitet?
Wie sie dich leise berührt?
Ich kann dich damit streicheln, wenn ich es möchte.
Und glaub` mir, ich werde es tun.

Lass` mich hören, was du trägst.
Schenk` mir das geheimnisvolle Knistern
von Stoff auf deiner fernen Haut.
Lass´ mich lauschen,
wie ein Knopf nach dem anderen
sich willig deinen schlanken Fingern ergibt.
Mach` mich glauben, dass zarte Seide
weich über deine Schultern fliesst.
Vertrau` meinen Ohren das scharfe Ratschen
des Reissverschlusses an,
wenn du,
aufreizend langsam,
deine Stiefel öffnest
Gönn` mir schliesslich
das raschelnde Zubodengleiten deines Rockes

Das ist verdammt gut, Baby!
Mir gefällt, was ich da zu hören bekomme!
Aber du musst auch mit mir reden,
um die Wünsche zu befreien,
die sich widerspenstig,
zögernd noch,
in deiner Kehle drängen.

Sprich es aus!
Sag´ mir doch einfach,
was du dir von mir wünschst.
Ich möchte es aus deinem Mund hören!

Erzähl´ mir,
was du in diesem Augenblick tust.
Wenn du willst, flüstere es nur,
lass´ den Hauch deiner Phantasie
mein wartendes Ohr streifen,
mach` mich gierig
und ich werde dir verraten,
was ich gerade tue

Kannst du spüren, wie meine Stimme dich
an Stellen berührt,
die meine Augen nie erblicken durften?
Fühlst du, wie meine Worte
an geheime Orte
vordringen,
welche meine Hände niemals erkundet haben?

Nichts ist unaussprechlich,
ist der Bann einmal gebrochen.
Es ist nur ein winziger Schritt
aus deinem Kopf in die Wirklichkeit.
Komm!
Es ist ein aufregendes Spiel.
Und du kannst lernen, es zu spielen.

Ich warte auf dich.
Lausche. Atemlos.
Da, jetzt kann ich es hören!.
Ein Hauch von Lust,
der mit der Angst ringt.
Und dieses Mal wird deine Angst
Ihr Leben lassen.

Ich kann dich nicht sehen,
doch bald verrät dein Atem mir,
dass deine Hände mir jetzt zu Hilfe kommen,
das zärtliche Werk meiner Worte an deinem
Körper vollenden wollen.

Ein leises Keuchen am anderen Ende,
das verhaltene Vibrieren in deiner Stimme.
Ein sanftes Schnurren.
Der samtige Tonfall,
mit dem du mutig die Worte
aus deiner Kehle befreist.

Endlich berührt deine Stimme
meinen Körper,
Faser für Faser,
schnell zum Zerreissen gespannt.
Sprich` es aus,
verdammt, ich will es jetzt,
lass` mich nicht länger warten!

Und dann sprichst du es aus.
Ich traue meinen Ohren kaum!
Nicht deine Hände könnten mich jetzt
stärker berühren,
als diese Laute und Worte
aus deinem eben noch unschuldigen Mund.
Und wie du es geniesst!

Nur Worte.
Schmeichelnd.
Scharf.
Unzensiert.
Sie fassen mich an.
Forschend.
Fordernd.
Hart sogar!
Na warte, das kann ich auch!

Gemeinsam treiben wir,
unaufhaltsam jetzt,
der Erlösung entgegen.
Einander so weit entfernt und doch
nah wie niemals zuvor.

Morgen werden wir vielleicht
nicht glauben, dass es wirklich passiert ist
Aber heute Nacht werde ich einschlafen
mit dem Klang deiner Stimme
auf meiner Haut
 

Traumtod

Mitglied
Alleine schon deshalb, weil good old Jim in der Signatur zitiert wird, würde ich subjektiv bewerten.
Aber darum geht's ja nich'. :)

Wunderschön, irgendwie fantastisch lebendig. MIch persönlich spricht dieses Gedicht sehr an.

Liebe Grüße
traumtod
 
M

Minds Eye

Gast
Hey hoo laaangsam...
Puh.
Ich versuche, was intelligentes dazu zu schreiben, sobald mir wieder Blut in den Kopf gestiegen ist.
 
L

Lotte Werther

Gast
...
"Nichts ist unaussprechlich,
ist der Bann einmal gebrochen.
Es ist nur ein winziger Schritt
aus deinem Kopf in die Wirklichkeit."
...

Ich lese die Worte gebannt.
Zum Zerreissen gespannt
alle Sinne. Mein Blick
geht nach innen zurück.
Ich sehe das gleiche Bild
wo ich nachts den Hörer hielt.
Seine Stimme - von Wollust schwer.
Es ist nun lange, lange Jahre her...

Dein poetisch-erotischer Text ist schön.

Lotte Werther
 
Hi,
schade, dass der Beitrag nicht unter Poesie steht, dann hätte ich ihn nämlich nicht gelesen und müsste nun auch nicht antworten.
Gleich beim ersten Lesen hatte ich ein ungutes Gefühl.
Vermutlich war es dieses Fordern. Dagegen is ja nichts einzuwenden, das mag ja etwas ganz Natürliches sein.
Aber das Verhältnis des Anrufers zur Angerufenen gefällt mir nicht. Da ist dieser Typ, der meint zu wissen, was seiner Angebetenen/Freundin/Frau gefällt. Das ist kein Verhältnis von Gleichberechtigten. Das ist eher der Lehrer mit seiner Schülerin. Er nennt es Angst, versucht diese Angst aufzubrechen. Aber im Endeffekt muss sie tun, was er sagt. Er wird sogar richtig sauer. "Verdammt ich will es jetzt, lass mich nicht länger warten." Wie reagiert er, wenn sie es nicht tut, wenn sie sich nächstes Mal persönlich gegenüberstehen.
Ich kenne viele solcher Männer, nett, eloquent, freundlich. Wie sie zu Hause mit ihren Freundinnen umgehen, erfahre ich über meine Freundin, zu der ich ein gutes Verhältnis habe, bei der ihre Freundinnnen sich ausweinen. In der Regel leiden diese Freundinnen unter solch einer Behandlung. Sie fühlen sich erniedrigt, werden nicht für voll genommen ("Baby"). Er kann schließlich gut einschlafen, aber sie? Sie grübelt, ob sie ihn loswerden werden will, und wenn ja, wie sie es am besten macht.
Wenn das die Absicht dieses Textes ist, dann ist er gut, aber ethisch verwerflich.
Wenn nicht, dann ist er einfach schlecht, trotz des guten Ansatzes, der vielen schönen Wortspiele und des gut strukturierten Aufbaus.
Ich werde ihn deshalb auch nicht bewerten, weil ich mich nicht zwischen Hat was/verbesserungsfähig und einfach schlecht entscheiden kann.
Da ich nicht viel Humor in dem Text entdecken kann, finde ich den Kontrast zwischen dem nüchternen Titel "Ferngespräch" und dem lyrischen Text zu stark.
Persönlich kann ich mit solchen Telefonaten überhaupt nichts anfangen. Ich habe Frauen gekannt, die am Telefon eine ganze Menge versprachen, aber es dann doch nicht hielten. Das ist dann eher frustierend.
Ansonsten noch zur Form: Der Text ist nicht konsequent durchgezogen. Der größte Teil ist in der Du-Form, aber ab und zu verlässt der Text diesen Rahmen: "Ein leichtes Keuchen am anderen Ende", einmal wird zeitlich vom Konzept abgewichen "doch bald verrät dein Atem mir." Aber das sind Kleinigkeiten.

Nimm bitte diese Kritik nicht persönlich. Ich gehöre zwar zu den Leuten, die auf Parties beim Anblick des Covers von LA Woman ihre Sachen nahmen und bei den ersten Takten von Riders on the Storm schon in der Haustür waren. Es kann natürlich sein, dass mir dadurch ein Zugang zu deinem Text fehlt.
Aber bei so viel guter Kritik bisher, lassen sich vielleicht auch ein paar kritische Worte verschmerzen, vielleich sind sie sogar hilfreich.
Gruß
Gunnar
 
L

Lotte Werther

Gast
Hallo Gunnar Zimtstick,

"Wenn das die Absicht dieses Textes ist, dann ist er gut, aber ethisch verwerflich..."

Dieser Text ist ethisch nicht verwerflicher als Deine Geschichte über die Spielschulden, wo der Protagonist vergißt, ein Kondom überzuziehen. Und das bei kurz aufeinanderfolgendem Verkehr mit verschiedenen Frauen.

Wenn der ethische Anspruch immer gewahrt werden sollte in der Literatur, dann bliebe wenig übrig an Werken... Angefangen mit den Märchen der Gebrüder Grimm, die uns allgemein als Erstes begegnen in der Kindheit.

Schade, dass Du keine Gedichte lesen magst.

Lotte Werther
 
Hi Lotte,
sie hatten ihm auch "keine Zeit gelassen, einen Kondom überzustreifen". Steht drin in der Geschichte.
Aber hier geht es nicht um die "Spielschulden" (die Diskussion können wir gerne dort führen).
Ich nehme das "verwerflich" zurück.
Worum es mir geht, ist, dass ich mir mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern wünsche, was ich übrigens für eine unentbehrliche Basis für eine gute erotische Beziehung halte. Diese Gleichberechtigung fehlt mir hier völlig. Dadurch ist hier eine Grundstimmung geschaffen, die alles andere überschattet. Ich kann das dann einfach nicht mehr gut finden. Wenn die entsprechenden Begriffe ("Kleines", "du kannst es lernen", "an der Hand führen") herausgenommen und durch andere ersetzt werden, wenn der Grundton emanzipierter werden würde, könnte es richtig gut werden. Dann käme die ganze Lyrik völlig zum Ausdruck.
Gruß
Gunnar
 
L

Lotte Werther

Gast
Hallo Gunnar,

Deine Einladung nehme ich gerne an.

Dein Anliegen nach mehr Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, welches Du hier zum Ausdruck gebracht hast, ist verständlich. Für mich lassen eben Idee und sprachliche Ausführung die Fragen der sozialen Gerechtigkeit, geschlechtlichen Gleichberechtigung oder Plausibilität erst mal in den Hintergrund treten.

Ich melde mich wieder bei Dir.

Lotte Werther
 

DarkskiesOne

Mitglied
Ich sehe das so...

Hi Gunnar,

ich finde es überhaupt nicht schade, dass mein Beitrag nicht unter Poesie steht (obwohl ich zugebe, er hätte wohl eher in diese Rubrik gehört). Aber dann hättest du ihn nicht gelesen und mir nicht diese wertvolle Kritik geliefert. Du bist der erste, dem das Ungleichgewicht in der Beziehung zwischen den Telefonpartnern aufgefallen ist. Und genauso wollte ich es darstellen. Sie können in diesem Fall auch anfangs gar nicht gleichberechtigt sein, weil sie (Protagonistin) zögert und noch Angst davor hat „dieses unberührte Land zu betreten“. In gewisser Weise ist also dein „Lehrer/Schülerin“-Vergleich zutreffend. Und ja, ich habe lange gezögert, Formulierungen wie „Schätzchen“, „Kleines“ und „Baby“ zu verwenden, weil ich mir durchaus des Eindrucks bewusst bin, der beim Leser entstehen kann. Lass` ihn (den Protagonisten) doch mal seine Überlegenheit demonstrieren, manchmal mögen Frauen es, wenn Männer das tun, natürlich immer abhängig von der Situation.
Dann allerdings hast du meinen Text leider ziemlich missverstanden. Er (Protagonist) zwingt sie zu absolut nichts, vielmehr führt er sie langsam in die Richtung, in die BEIDE wollen. Dass sie Angst vor Dingen hat, die sie vorher noch nie getan hat, bedeutet nicht, dass sie sie nicht tun möchte. Klar drängt er ein bisschen, ist hartnäckig, aber genau das braucht sie, damit sie den entscheidenden Schritt gehen kann. Wieso sollte sie aber dem Drängen nachgeben, wenn sie es nicht selbst wollte? Das ist genau der Punkt: Du erwähnst Frauen, die sich von Männern erniedrigt fühlen, nicht für voll genommen und die unter der Situation mit ihrem Partner leiden. Das sind Frauen, die ein Problem haben, weil sie nicht genügend Selbstvertrauen besitzen, dem Kerl Grenzen zu setzen oder ihn zum Teufel zu jagen, wenn alles nichts hilft. Das ist bedauerlich. Zu diesen Situationen gehören aber immer zwei „Schuldige“. Nicht nur die Männer haben dann nämlich die Verantwortung zu tragen, sondern auch die Frauen, die sich von ihnen so behandeln lassen. Und die Entscheidung, wie man sich von einem anderen Menschen behandeln lässt, liegt immer bei einem selbst. Ich wollte auf keinen Fall meine Protagonistin als unterdrückte, ausgenutzte, missverstandene Frau darzustellen. Hey, sie hätte einfach den Hörer aufgelegt und sich einen schönen Abend gemacht. Ende der Unterhaltung! Und er (der Anrufer) wird auch nicht sauer, wenn sie nicht tut, was er will. Die Stelle, die du zitierst ist anders gemeint. Sie spricht ja schon mit ihm, „...Endlich berührt deine Stimme meinen Körper...“. Er hat also keinen Grund sie zum Sprechen zwingen zu müssen.„Verdammt ich will es jetzt...“ ist keine Drohung, sondern ganz einfach ein Ausdruck seiner gesteigerten Lust. Ich finde es schade, dass du meinen Text so negativ verstanden hast. Ich bin der Meinung, dass durchaus zum Ausdruck kommt, dass der Protagonistin dieses Telefonat Lust bereitet. „dass deine Hände mir jetzt zu Hilfe kommen...vollenden wollen.“
Sie WILL das tun! Eventuell ist es schwierig zu verstehen, weil ja nur der Mann derjenige ist, der zu Wort kommt. Ich fand aber genau diese Sichtweise spannend. Du bescheinigst meinem Text „einen guten Ansatz, schöne Wortspiele und einen gut strukturierten Aufbau“. Vielen Dank dafür, das klingt für mich durchaus positiv! Und dass er dir inhaltlich nicht gefällt, ist bedauerlich aber letztendlich Geschmacksache. Wer kann schon entscheiden, was ein anderer als erotisch empfindet? Zur Form: Ja, sie ist nicht konsequent eingehalten, da ich schlicht und einfach zwischen seiner (Anrufer) direkten Ansprache der Protagonistin und seiner allgemeinen Wahrnehmung der Situation hin und her gesprungen bin. Er fungiert also nicht nur als Redner, sondern auch als Beobachter. Hast recht, in dem Text ist überhaupt kein Humor. Den Titel habe ich bewusst so gewählt, weil ich es interessant fand, den Leser eventuell mit dem Kontrast zwischen dem recht neutralen Titel und dem Einstieg in den Text zu überraschen.
Mr. Mojo Risin` hat übrigens nichts damit zu tun, dass du keinen Zugang zu meinem Text findest. Ich habe die Signature ausgesucht, weil ich einige poetische Texte von J.M. sehr mag. Bei den ersten Takten von „Riders on the Storm“ hätte ich bestimmt beschlossen, auf der Party noch ein bisschen zu verweilen ;-)
Vielen Dank für deine hilfreiche Kritik, das meine ich wirklich ernst. Ich finde es spannend, dass es mir mit meinem Text gelungen ist, diese hitzige Diskussion zu entfachen und hoffe, dir meine Sicht der Dinge etwas näher gebracht zu haben.
Gruss
DarkskiesOne
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo DO,

es ist immer schade, wenn ein Autor nach einem Leser-Echo sich genötigt fühlt, sein Werk bzw. sein damit verbundesnes Anliegen lang und breit zu erläutern. Ich habe ähnlich empfunden wie Gunnar und möchte seinen Kommentar nicht wiederholen. Trotzdem ein paar ergänzende Anmerkungen:

Komm schon, lass` es uns tun!
Ich weiss, dass du Angst davor hast, Schätzchen.
Ich kann sie hören,
wie sie sich bebend in deiner Stimme verkriecht,
um die verbotenen Worte
tief in deiner Kehle einzusperren.

[blue](Bis auf die erste Zeile - mir zu abgedroschen - finde ich diese Strophe saustark)[/blue]

Worte, die auszusprechen uns beiden
unsägliches Vergnügen bereiten könnte.
Ich weiss, sie ist hartnäckig, deine Angst.
Aber keine Sorge, Kleines,
ich bin es auch!

[blue](Ja - das geht ein wenig in Richtung Sex-Oberlehrer, aber nehmen wir mal an, es sei gewollt. Also -akzeptiert.)
[/blue]

Worauf wartest du?
Es gehört nur ein bisschen Mut dazu,
dieses unberührte Land zu betreten,

[blue](hier steckt für mich der Knackpunkt. Was meinst Du mit dem "unberührten Land"? Sex im Allgemeinen oder lediglich den Telefonsex? Ist ersteres gemeint (und davon muss ich bei all der Naivität der Dame ausgehen), wird der Rest unglaubwürdig. Es handelt sich ja hier wohl nicht um etwas Kommerzielles, sondern um ein Paar, das sich kennt. Er hat schon Erfahrung - sie nicht. Ist aber ein Paar schon länger miteinander intim, dann ist meines Erachtens auch die Hemmschwelle vor dem Telefonsex im Allgemeinen nicht so wahnsinnig hoch. Da bedarf es wohl nicht solcher mittels Verklärung kaschierter Überredungskünste. Sollte die beiden aber noch nie Sex miteinander gehabt haben, ist alles Nachfolgende, gelinde gesagt, fragwürdig)
[/blue]
welches so viele köstliche Schätze in sich birgt.
Du brauchst dich nicht zu schämen.
Vertrau` mir. Ich werde dich an die Hand nehmen.

Kannst du meine Stimme spüren?
Fühlst du, wie sie zärtlich über deinen Körper gleitet?
Wie sie dich leise berührt?
Ich kann dich damit streicheln, wenn ich es möchte.
Und glaub` mir, ich werde es tun.

[blue](Schön geschrieben, aber ein wenig zu schwülstig - was aber reine Geschmackssache ist[/blue])

Lass` mich hören, was du trägst.
Schenk` mir das geheimnisvolle Knistern
von Stoff auf deiner fernen Haut.
Lass´ mich lauschen,
wie ein Knopf nach dem anderen
sich willig deinen schlanken Fingern ergibt.
Mach` mich glauben[blue]???? wenn es raschelt weiß er es)[/blue], dass zarte Seide
weich über deine Schultern flie[red]ß[/red]t.
Vertrau` meinen Ohren das scharfe Ratschen
des Reissverschlusses an,
wenn du,
aufreizend langsam,
deine Stiefel öffnest
Gönn` mir schliesslich
das raschelnde Zubodengleiten deines Rockes

[blue](Das klingt wieder sehr schön)[/blue]

Das ist verdammt gut, Baby!
Mir gefällt, was ich da zu hören bekomme!


[blue](das finde ich überflüssig. Stört den Eindruck, den man weiter oben gewonnen hat[/blue])

Aber du musst auch mit mir reden,
um die Wünsche zu befreien,
die sich widerspenstig,
zögernd noch,
in deiner Kehle drängen.

Sprich es aus!
Sag´ mir doch einfach,
was du dir von mir wünschst.
Ich möchte es aus deinem Mund hören!

Erzähl´ mir,
was du in diesem Augenblick tust.
Wenn du willst, flüstere es nur,
lass´ den Hauch deiner Phantasie
mein wartendes Ohr streifen,
mach` mich gierig
und ich werde dir verraten,
was ich gerade tue

[blue](Würde mir ausgesprochen gut gefallen, wenn ich weiter oben nicht diesen kleinen Missklang verspürt hätte)[/blue]

Kannst du spüren, wie meine Stimme dich
an Stellen berührt,
die meine Augen nie erblicken durften?

[blue](Uff - da haben wir es. Die Beiden hatten noch nie richtigen Sex miteinander. Ich möchte mal die Frau sehen, die am Telefon sich auf ein solches Gespräch einlässt, ohne je körperlichen Kontakt zu dem Telefonpartner gehabt zu haben. Wo soll denn das Vertrauen herkommen, das er zur Überwindung ihrer Angst indirekt einfordert? Vielleicht irre ich mich und deshalb frage mal ganz naiv die hier vertretene Frauenwelt: Ist das vorstellbar?)[/blue]

Fühlst du, wie meine Worte
an geheime Orte
vordringen,
welche meine Hände niemals erkundet haben? [blue](siehe oben)[/blue]

Nichts ist unaussprechlich,
ist der Bann einmal gebrochen.
Es ist nur ein winziger Schritt
aus deinem Kopf in die Wirklichkeit.
Komm!
Es ist ein aufregendes Spiel.
Und du kannst lernen, es zu spielen.

Ich warte auf dich.
Lausche. Atemlos.
Da, jetzt kann ich es hören!.
Ein Hauch von Lust,
der mit der Angst ringt.
Und dieses Mal wird deine Angst
Ihr Leben lassen.

[blue](Ein nahezu perfekter Überredungskünstler. Aber woher nimmt sie das Vertrauen zu ihm? Tja - und der Rest? Nun das ist in angenehme Worte gekleidetes Tun. Nicht neu, aber schön. Für meinen Geschmack fast zu schön.)[/blue]



Gruß Ralph

PS.: Und nun meldet sich noch der Moderator. Ich habe mich ehrlich gefreut, diesen zur Diskussion anregenden Text hier gehabt zu haben. Aber nun muss ich leider verschieben.
 

DarkskiesOne

Mitglied
Hi Ralph,

seltsam fände ich, wenn ein Autor keine Erläuterungen zu seinem Text abgäbe, nachdem an einem Leser-Echo eindeutig zu erkennen ist, dass der Text in weiten Teilen missverstanden wurde.
Ich freue mich über das "saustark" deinerseits für (1. Zeile ausgenommen) meine erste Strophe! Danke!

Natürlich ist mit dem "unberührten Land" der Telefonsex gemeint, woraus schliesst du denn auf "all die Naivität der Dame"?

Du bist wirklich gut, Kompliment! Sehr aufmerksam gelesen.
Die Stelle mit dem "richtigen Sex".

Ich empfinde meinen Text trotzdem keineswegs als unglaubwürdig.

Wie wäre es hiermit: Die beiden haben sich kürzlich kennengelernt. Klar haben sie bereits körperlichen Kontakt gehabt, Vertrauen ist ansatzweise vorhanden. Aus einem anfänglich harmlosen Gespräch und Geplänkel wird schliesslich die beschriebene Szene. Die Lady hat Angst vor dem Unbekannten,zögert, aber es reizt sie auch. Und dann passiert`s.

Ich als Teil der hier vertretenen Frauenwelt finde das durchaus vorstellbar.

Danke dir für dein ausführliches Feedback.
Gruß
DarkskiesOne
 
M

Mara K.

Gast
hallo DarkskiesOne,

es ist unbeschreiblich sinnlich und sanft, nicht aufdringlich und von der ethik her total okay, es
ist ein absolut erotisches ferngespräch und es ist gut,
sehr gut. sie lassen sich ein, beide, niemand wird
unterdrückt etc. ...
ich denk mehr braucht es nicht an worten.
kompliment. *smile* Mara K.
 

DarkskiesOne

Mitglied
Hi Mara K.,
danke! Bin total berührt von deinem Kommentar.
Freue mich sehr, dass das "Ferngespräch" dir so gefallen hat!
lg
DO

P.S. Deine Signature ist klasse!
 
M

Mara K.

Gast
Hi Dark . . .

passt schon und die signatur ... nun ja,
so ist das leben.
*smile* Mara K.
 

DarkskiesOne

Mitglied
@ Traumtod, Lotte Werther und Shiraz,

freue mich, dass euch mein Werk so gut gefällt! Danke dafür! Ihr habt es so verstanden, wie ich es gemeint habe!
lg
DO
 
Hi Do,

da du dir so viel Mühe gemacht hast, auf meine Kritik so ausführlich zu antworten, will ich dir hier nur kurz bestätigen, dass ich die Antwort gelesen habe und deinen Standpunkt akzeptiere. Ich bin froh, dass du mir die Härte meiner Kritik nicht übel genommen hast.
Du schreibst, sie WILL das tun. Das ist durchaus plausibel. Ich denke trotzdem nicht, dass ich den Text missverstanden habe, denn ich bin aufgrund meiner eigenen Erfahrungen eben von vornherein anders an den Text herangegangen, und dann bin ich auf einem anderen Gleis, bestimmte Wörter fallen mehr auf als beabsichtigt, erhalten eine andere Bedeutung, und dann kann ich den Text auch anders verstehen, weil, wie du schreibst, nur eine Seite des Gesprächs dargestellt wird.
Der Rest ist tatsächlich Geschmackssache.

Gruß
Gunnar
 

DarkskiesOne

Mitglied
Hi Gunnar,

vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich akzeptiere deinen Standpunkt ebenfalls. Im Endeffekt bleibt es jedem Leser überlassen, wie er an einen Text herangeht und ihn versteht. Deine Kritik habe ich als konstruktiv empfunden, da du mich ja nicht persönlich angegriffen, sondern die Aussage meines Textes kritisiert hast. Und Kritik in dieser Form gibt immer Denkanstösse!
Gruss
DO
 



 
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