Feuer fehlt

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mischka, zunächst willkommen in der Leselupe.

Es sind nur wenige Zeilen und ist doch ein düsteres Gedicht. Aber es ist nicht nur düster, wie es auf den ersten Blick klingt.
Auf den ersten Blick stößt es ab. Es sind Wörter, es sind bilder, die sich ausschließen und doch scheinbar anziehen, die Satzstruktur ist zerrissen, die Aussage mehrdeutig. Das ist bemerkenswert. Der Wolf, der Bluttaten begangen hat, findet nichts mehr, kein Opfer (Futter?) mehr da, Gift. Wird er vergiftet? Vergiftet er sich selbst? Ersehnt er sich Gift? Das alles ist unklar.
Der Frühling, der schöne junge Bursche, die lebensspendende jahreszeit, brachte Tod. Schwingt Trauer mit?

Was geschieht? Auch Käfer sterben ...

Das alles aber bleibt nicht steril, Entwicklung deutet sich an, bald wird Gras drüber wachsen.

Krieg?
 

mischka

Mitglied
Schön, dass es anspricht, oder bedenklich? Der Plan war - ich hoffe , ich werd jetzt nicht als literischer Perversling beschimpft - Dichtung wissenschaftlich zu erfassen, in Satzstruktur (schlecht gelungen) und Wortfarben - schon eher geschafft. Kurzum ist das ein kleines Javascript gewesen... das manchmal auch - im Gegensatz zu dem hier - sonderbar vernünftige Sachen ausspuckt. Vielleicht ist es auch eine neue Form der Dichtung, der kreative Input bleibt beim Menschen, genau wie die Art und Weise, wie ein Zufallsgenerator Wörter zusammenfügt, nur durch menschliche Selektion Sinn ergeben kann. Und der benutzbare Wortschatz von Menschen angegeben wird. Naja ich denk weiter drüber nach.
Danke für deine Antwort.
Was mein Computer meinte, weiß ich nicht.
Ich finde aber, es zeigt eine gewisse Verbundenheit aus Mensch und Tier, die Gegensätzlichkeiten aneinander gereiht, triebhaftes, perverses und dann der Frühling... (!?)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Mischka,

ich habe auch schon mal (allerdings in Z9001-Basic) ein Computerlyrik-Programm verfasst. Struktur und Wortschatz waren vorgegeben.

Wieweit es wirklich anspricht, weiß ich nicht.

Kennst Du den Turing-Test? Da geht es darum, herauszufinden, ob etwas von einer Maschine stammt, oder von einem Menschen.

Bei solchen Texten ist das manchmal sehr schwierig.

An dem Syntax-Teil des Programmes musst Du sicher noch arbeiten. Hast Du vor, weiterzumachen? Würde mich interessieren.

Viele Grüße von Bernd.
 

mischka

Mitglied
Jaja, ich würd schon gern weiter machen. Eigentlich streb ich ja eine Art Geschichtenerzähler an... bin mir aber über mein Objektmodell noch unschlüssig, man müsste Wortklassen definieren, und ihre Kombinierbarkeit innerhalb eines Satzes beschreiben, und dann Teilsätze und Einschübe... ja ich hab vor, es noch "richtig" zu machen.

Grüezi,mischka.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe damals (ca. 1987) mit einer Art Lyrik- (bzw. Grammatik-) -beschreibungssprache begonnen, mit Hilfe derer wohlgeformte, grammatisch richtige Sätze entstanden.

Dann definierte ich Strukturen - entsprechend Lyrik-Formen, die entsprechend mit festgelegten oder zufälligen Wörtern gefüllt werden konnten.

Leider komme ich an das Programm nicht mehr ran.

Ich denke, es reicht nicht, Wortklassen zu definieren, obwohl die auch sein müssen. Dazu sollten Grammatikstrukturklassen und "Plugin"-Klassen kommen.

Beispiel:

Der Vater (plugin) ist einkaufen gegangen.

plugin: , der sich dazu verpflichtet hatte,

---

Der erste Schritt könnten statische Strukturen sein, die sich nicht selbst verändern.

Dann könnte das System daran gehen, sich selbst zu strukturieren. usw.

Ich wünsche viel Erfolg und werde es mit Interesse verfolgen.
 

mischka

Mitglied
Ich hatte mir auch überlegt, einfach nur längere Texte zu parsen und die Wortbeziehungen zu speichern, ganz simpel, nach dem Motto: In 2000 von 3000 Fällen stand vor "Vater" "der", deshalb eine Zufallsgeneratorwahrscheinlichkeit von 2/3 hier "Der" zu benutzen. Hört sich wohl etwas nach freier Assoziation an ;-)
 



 
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