Feuervogel über Montserrat

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Ein
Feuervogel
giert nach Nahrung
und breitet seine Flügel aus,
schwingt sich in die Lüfte,
folgt der düsteren
Verlockung
am
Horizont.
Das Panorama der Karibik wirkt gefährlich. Der Feuervogel wähnt sich im Paradies.
Idyllisch die Vulkane von Montserrat. Blicke und Gedanken sind abgewandt...
lm Soufriere Hills*pulsierendes Innenleben. Trügerische Ruhe, Unheil verkündend.
Aufsteigende gasiger Magma Gestank, je mehr Tränen der Trauer je mehr
will das Magma sich ausbreiten. Der Vogel ist von
seiner Traumreise erwacht. Lichterloh brennt seine Seele.
Er sucht sie zu auszulöschen...
Zu lange unter den Schichten
gegrollt, die Altlasten der Seele.
Entzündungen im Alltagdruck,
heben die Krusten der
Verdrängung auf.
Der Feuervogel
stürzt in das schwarze Loch,
hinein in die Gerölle
der Vergangenheit.
Großes Sprengen,
Dynamik
der Explosion.
Von reisendem
Glühendem
Lavastrom
Bedeckt,
die
Vergangenheit
Und
Gegenwart.

Besinnung in fruchtbarer Erde.
Aufbruch der Wahrheit.
Zukunft beginnt
jetzt.



Hkeuper / 1.05.04

*http://www.quarks.de/vulkan/​
 

mandra

Mitglied
du hast die urgewalt deutlich gemacht, zerstörung und beginn eines neuen erwachens/leben.
ich habe mal eine gespenstische landschaft gesehen, eine stadt durch lava dem erdboden gleichgemacht und dennoch keimte langsam neues leben ... die natur hervor.

lg.
mandra
 
H

Heidi Hof

Gast
Liebe Heike,

das ist eines Deiner besten Werke, denke ich.
Das ist Sprachgewalt, Tiefe und Aussagekraft.
Mehr fältt mir im Moment nicht ein, muss es langsam verdauen, ich bin wirklich stark beeindruckt.

LG Heidi
 
liebe mandra,
ich weiß das lava trotz allem anderen anschein nach ein sehr nährstoffhaltiger boden ist. zudem habe ich mir bei siehe angefügter infos geholt.
danke das du da warst. heike

*http://www.quarks.de/vulkan/
 
liebe heidi, ich freue mich sehr das dir der feuervogel so gut gefällt. bei allem das ich ahnte das es eine gute sache ist die ich da schreibe, hatte ich sehr gemischte gefühle. er wirkt so düster und gewaltig das ich nach auswegen suchen(am schluß) mußte um nicht dran zu ersticken.
deine bewertung macht mich stolz.
 
vorschlag von henry

Henry
Nachricht: liebe heike,
hier ist nochmal der feuervogel

Ein
Feuervogel
giert nach Nahrung
und breitet seine Flügel aus,
schwingt sich in die Lüfte,
folgt der düsteren
Verlockung
am
Horizont.

Das Panorama
der Karibik wirkt gefährlich.
Der Feuervogel
wähnt sich
im
Paradies.

Idyllisch die Vulkane
von Montserrat.
Blicke und Gedanken
sind abgewandt...

Im Soufriere Hills*pulsierendes
Innenleben.
Trügerische Ruhe,
Unheil verkündend.

Aufsteigender
gasiger Magma
Gestank,
je mehr Tränen der Trauer
je mehr will das Magma sich ausbreiten.

Der
Feuervogel
ist von seiner Traumreise
erwacht.
Lichterloh brennt seine Seele.
Er sucht sie zu
vernichten....

Zu lange unter den Schichten
gegrollt, die Altlasten der Seele.
Entzündungen im Alltagdruck,
heben die Krusten der
Verdrängung auf.

Der Feuervogel
stürzt
in das schwarze Loch,
hinein in die Gerölle
der Vergangenheit.
Großes Sprengen,
Dynamik
der Explosion.
Von reisendem
Glühendem
Lavastrom
Bedeckt,
die
Vergangenheit
Und
Gegenwart.

Besinnung in fruchtbarer Erde.
Aufbruch der Wahrheit.
Zukunft beginnt
jetzt.






Henry
 
Danke Brigitte,
wollte das verborgene dunkle in mir beschreiben. dazu fiel mir vulnan,magma und lava ein.
um nichts völlig hirnloses zu schreiben, habe ich vorher recherchiert und mich dann am thema entlang gehangelt. freue mich sehr das es dir gefällt. war auch für mich spannend.
siehe den link unterm gedicht.
liebe grüsse heike
 
K

Karl Kessler

Gast
liebe Heike,
eine großartige Idee, einen schlafenden Vulkan als Metapher für das Innenleben zu verwenden.
Aber im Leser wird das Erschrecken hauptsächlich durch die eigene Vorstellung von Vulkanen ausgelöst - hier wünschte ich mir schärfere Worte und subtilere sprachliche Bilder.

Gruß,
Karl
 
danke karl, ganz lieb von dir das du mir eine faire kritik schreibst. du hast recht ein vulkan spricht für sichdaher brauchtes nicht unbedingt andere worte. ich möchte so oft wie möglich der phantasie des leser raum lassen. als ich schrieb war ich schon wieder auf dem weg raus aus dem loch der beschriebenen verfassung. schärfere worte findest du in Fratzengesicht und in Freie Radikale. Den Vogel von Montserrat betrachte ich als gelungen. wenn du aber vorschläge hat...lese ich sie gern.
lieben gruß
heike.
 
K

Karl Kessler

Gast
liebe Heike,
du nimmst mir die Worte aus dem Mund: man spürt deine innere Bewältigung des Themas. Das kann man aber so stehen lassen vor diesem Hintergrund. Nicht jeder Leser verträgt schließlich deftige Sprache ! Also: kein Änderungsvorschlag.

viele Grüße
Karl
 
danke, das du dich so intensiv mit meinem text beschäftigt hast. es war eine schwierige gradwanderung die sache stimmig zugestalten.angefangen beim eigenen fühlen bis zum vermischen mit des wissenschaftlichem hintergund . freut mich das du in letzter konsequenz mit mir mit gehen kannst.
liebe grüsse heike
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Heike,

also schon mal eine glänzende Idee, mit dem BILD des Vogels. Sieht bissl aus wie Höhlenzeichnung, oder eben so Inka-Vogel.
Sehr schöne Idee, ehrlich:)

"lichterloh brennt seine Seele, er versucht sie zu vernichten..."
Eher"auszulöschen"? Wenn sie doch brennt?
Nur sone Idee.
Manchmal MIR ein wenig zu oft "der Feuervogel". Ob man ihn nicht auch mal anders beschreiben kann?

lG
Sanne
 



 
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