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4,10 Stern(e) 8 Bewertungen
R

Richard von Lenzano

Gast
NDK,

Du hast das Jahr Revue passieren lassen. Textlich ein schöner Vergleich.
Ich vermisse ein bißchen den Frühling - war das beabsichtigt?

Eine schöne Formulierung zur Selbstfindung meint


Richard
 
D

dornteufel

Gast
NDK,

sehr schön!

Nein, einen Frühling vermisse ich nicht. Ich nehme auch an, dass er bewusst fehlt...............
 

NewDawnK

Mitglied
Danke Euch beiden!

Frühling ist Leben. Wer hat da schon Veranlassung, sich über das Leben Gedanken zu machen...

Schöne Grüße, NDK
 
D

dornteufel

Gast
Auch macht man sich im "Lebensfrühling" nicht wirklich Gedanken über die restlichen "Jahreszeiten"..........
 

Dorothea

Mitglied
Hallo NewDawnK,

Dein Text spricht mich ungewöhnlich stark an. Er thematisert etwas Existentielles in einer leisen, berührenden Sprache, die nichts Eiferndes hat und nichts Oberlehrerhaftes, wie viele durchschnittliche Texte, die ein Erkenntnis- oder Lebensrezept verkaufen wollen.
Die Fragen sind bedeutsam, in ihrer Metaphorik treffend, und regen zum Nachdenken an. Allenfalls in den letzten zwei Zeilen habe ich eine etwas andere Sicht als Du. Bei mir würden sie

"Wirst Du mich finden
dann findest Du Dich."

lauten. Sehr gerne gelesen!
 
M

Melusine

Gast
Hallo NDK,
wunderschön, poetisch, melancholisch ... nur die letzen zwei Zeilen wollen mir nicht so recht gefallen.

Vorschlag:
Willst Du mich finden
oder suchst Du nur Dich

Übrigens würde ich evtl. die Punkte am Ende jeder Strophe weglassen - umso mehr, da es ja eigentlich Fragen sind.

LG Mel
 
H

HFleiss

Gast
Ja, eine betuliche poetische Sprache, aber ich finde, dass es am Ende egal ist, ob das LI gefunden wird von dem Du oder nicht, denn im zweiten Vers weiß es schon nicht mehr, wer es ist. Wie soll er da gefunden werden? Auch gefällt mir nicht so recht die Zeile "wenn vom Winde verweht" (das ist eine Phrase), genauso nicht "was ich schon immer war und dann nicht mehr bin" (auch das eine Phrase, der zweite Teil hat sich angeboten, und du hast sofort zugegriffen). Nach dem Lesen habe ich das Gefühl, dass es wirklich egal ist, ob LI gefunden wird oder nicht. Richard redet von Selbstfindung, aber darum geht es doch gar nicht. Finden drückt doch hier aus: erkennen und lieben.

Lieben Gruß
Hanna
 
D

dornteufel

Gast
NDK,
dein Gedicht begleitet mich heute schon durch den ganzen Tag.
(Eigentlich hätte ich es dafür höher bewerten müssen!)
Sehr spannend, weil es natürlich auch um Selbstfindung geht...... ABER:

Geht es nicht auch beim "Finden" um jemanden, der einen immer begleitet? Egal, ob man weiß, wer man selber ist oder nicht?

Ist es nicht auch so, dass man sich selbst meistens im und durch den ANDEREN erkennt? Dass jemand aber durch all diese Prozesse bei einem bleibt? Genug Projektionsfläche bietet, so dass man sich selbst auch wandeln und finden kann.

Im Sommer und im Herbst.. und ich beziehe diese auf Lebensabschnitte... fragt das unsichere LI nach dem WIE . Es fragt nach den FÄHIGKEITEN des Du.

Im Winter nach der BEREITSCHAFT.

Die letzten zwei Zeilen.... "Wirst Du mich finden oder findest Du Dich" finde ich am beeindruckensten...genauso, wie sie da stehen..weil sie hier nach der REIFE des Du fragen.
Und eine Art ERGEBNIS der Vergangenheit darstellen.

Drum, Mel, finde ich, dass die Punkte Punkte sein sollen. Sie sind gefragte Feststellungen....

Vielleicht lieg ich komplett daneben, NDK, aber dein "Ungereimtes" berührt mich heute wirklich sehr stark!
 
M

Melusine

Gast
@ dornteufel:
Ja, vielleicht hast du Recht ... ich fand halt, dass ein Weglassen der Interpunktion das offen lassen würde.
Vielleicht kommen die letzten Zeilen bei mir einfach nicht ganz so an wie sie gedacht waren, das ist möglich. Die Entscheidung liegt ohnehin beim Autor und ich nehme an, NDK wusste warum er es so schrieb.

Mel
 
R

Richard von Lenzano

Gast
Liebe Hanna,

Richard redet von Selbstfindung, aber darum geht es doch gar nicht. Finden drückt doch hier aus: erkennen und lieben.
Genauso sehe ich es und ich lasse mich trotz Deines Kommentares davon nicht abbringen.

Unter anderem:

Wenn Du auf die "Benotung" schaust dürfte Dir vielleicht auffallen, daß es doch wesentlich andere Auffassungen gibt von LL-Mitgliedern - die offen werten - bzw. die überhaupt werten und kritisieren


meint
Richard
 
S

Saurau

Gast
mir liest sich das gedicht als entwicklungsprozess mit einigen entscheidenden lebensabschnitten als strophen. am schluss fragt der tod: "wirst du mich finden, oder findest du dich?", und das finde ich schon eine gewaltige frage.

ganz liebe grüße,

daniel
 
hallo NewDawnK,

auf der vermeintlichen suche nach dem du... um dabei sich selbst zu erkennen.
ich finde dein werk erst mal von der sprache und vom aufbau her top. habe mir einenteilder kommentare überflogen und man kann, wenn man will wirklich einiges hinterfragen. aber manchmal ist ein werk, So wie dieses durch seinen aufbau so rund,das man mit jeder änderung nur ein stück mehr zerstören würde. ich mag z.b.: die art der frage in werken die ja aufforderungscharakter hat.

dennoch wie soll ich jemanden finden der im grunde nicht gefunden werden will oder gar nicht mehr existiert .

aber hier geht es, glaube ich, mehr darum, das man als suchener sich selbst endecken kann, auch wenn der blick zunächst auf eine andere person gerichtet ist.
ein in sich sehr schönes werk.

herzlichst heike
 

NewDawnK

Mitglied
Danke für Eure freundlichen Kommentare!
Ich freue mich, dass der Text mehr als eine Sichtweise zulässt.

Liebe Grüße, NDK
 

Vivi

Mitglied
starkes Finden

Hallo NDK! Ein sehr starker Text. Ohne zu zögern eine 10. Besonders die Strophe des Winters hat es mir angetan.
L.G.Vivi
 



 
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