Finnische Impressionen: Aprés-Ski

Intonia

Mitglied
Aprés-Ski

Ein Paar aus Bern flog in den Norden -
der Stress war ihnen leid geworden, -
um zu geniessen in der Spur,
die Ruhe arktischer Natur.

Gleich nach der Ankunft ging's hinaus
zur ersten Runde um das Haus,
die neuen Skier zu probieren,
ohn' sich vorab zu informieren.

Die Woche eilte schnell vorbei,
die Hütte wurde wieder frei.
Das Personal hat sehr gestutzt,
die Betten waren unbenutzt.

Als man sie fand nach vielen Stunden,
hatten sie Ruhe schon gefunden.

(Nach einer wahren Begebenheit)
 
Lieber Intonia,
ein sprachliches Meisterwerk!
Aber oje, was für Urlaub - und dann auch noch tatsächlich passiert.
Deine Reime haben sich treffend der makabren Stimmung angepasst.
Gefällt mir sehr gut.
Beste Grüße
Willi
 
R

Rote Socke

Gast
Hallo Intonia,

bin leider zwiegespalten: Der Inhalt würde sogar zu einer bewegenden Novelle gereichen. Du hast es in Reimform gepackt, aber mir persönlich fehlt wegen dem traurigen Hintergrund die entsprechende Form des Gedichts. Na ja, Du hast eben diese gewählt.

LG
Volkmar
 

Intonia

Mitglied
Lieber Rote Socke,

ich verstehe nicht, wie Du es meinst. Kannst Du etwas ausführlicher werden? Welche Gedichtform wäre denn passender? Oder wie hätte ich es schreiben sollen? Stösst Du Dich an dem Sarkasmus der Schlusszeile? Dann wäre ja nur eine uninteressante Nachrichtenmeldung draus geworden, wenn ich da nicht noch mal eine Pointe gesetzt hätte. Was meinst Du dazu?

Liebe Grüsse
Intonia
 
R

Rote Socke

Gast
Hi Intonia.

Nein, bitte nicht falsch verstehen. Das Gedicht ist Dir schon gelungen. Mir ist es auch nicht zu sarkastisch. Der Schluss ist so wie er da steht auch wichtig. Es geht mir mehr um die vorherigen Zeilen. Wenn es jetzt mein Gedicht wäre, hätte ich wegen dem traurigen Hintergrund eben das ganze Gedicht in eine traurige, melancholische Hülle verpackt.
Es ist halt wegen der lockeren Reimform am Anfang, so als würde das Gedicht von einem gewöhnlichen Thema berichten. Und plötzlich bricht da am Ende eine Welt zusammen, und somit für mich auch das Gedicht am Anfang.
So meinte ich das. Zwiegespalten bin ich halt, weil es in der Form wie es jetzt da steht auch seine Berechtigung hat. Nur hätte ich mir eine andere Form lieber gewünscht, um den beiden Skiurlaubern mehr Würde zu verleihen. So steht halt mehr das Missgeschick der beiden im Vordergrund, aber nicht der Verlust ihres Lebens.
Man kann's halt so oder so sehen. Ich betrachte es eben lieber von der anderen Seite.

Liebe Grüße
Volkmar
 



 
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