Flammengezeter II: Der Ofen

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Janosch

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Der alte Ofen bläst in dieses Zimmer sein Geflimmer:
Er sendet schwere Hitzewellen durch die heißen Fliesen
Und drunt aus offnem Flammennest die Funken knisternd schießen,
Noch leise glimmend schwirren, dann vergehn in blassem Schimmer.

Vereinzelt rollen Kohlestücken aus dem Ofenrachen:
Sie fressen sich schon halb verglutet in die Teppichzierde
Und schlingen flächendeckend bald mit brennender Begierde;
Sie schlachten alles nieder, lassen Möbel in sich krachen.

Und schwarze Flocken wirbeln zirkulierend durch die Dünste,
Als jählings droht von irgendher ein stürzendes Gekreische -
Beklemmend nah ein dünner Hauch von frisch verkohltem Fleische.

Und rings um glühnde Ofenwände wallen hohe Brünste,
Als drinnen loht die Teufelsglut in mörderischer Dichte:
Ein letztes, müdes Strampeln geht jetzt auf in grellem Lichte.
 



 
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