Flaschengeister

3,00 Stern(e) 2 Bewertungen

BlueEyed

Mitglied
Flaschengeister

Er suchte Trost
er suchte Vergessen
Sein Verlangen zu stillen
Davon war er besessen.

Alles, was er fand
waren nur Geister.
Sie immer wieder aufzusuchen
darin war er ein Meister.

Er wollte nicht essen,
weder Brot noch Wurst.
Was ihn quälte
War ein unstillbarer Durst.

Samen des Todes
Hatte er sich gesät.
Als er es merkte
War es längst zu spät.

Er ließ sich fallen
Und fiel in ein Loch.
Fiel immer tiefer
Fällt immer noch.

Auf dem Weg in die Hölle
Die Hand in der Tasche,
Hält er ihn fest
Den Teufel in der Flasche.
 

LADYHELLENA

Mitglied
[ 4][ 4][ 4]

Hallo, BlueEyed!

Dein Gedicht musste ich immer noch
einmal lesen. Dann hat es gewirkt auf
mich. Schicksalhaftes wunderbar gebracht,
sehr sehr zum Nachdenken!
Scheinbar "Banales" lyrisch zum Herzen
gehend verpackt.
Gefällt mir sehr.

LG ladyhellena
 
P

Prosaiker

Gast
hallo BlueEyed,
ich finde in deinem text ausschließlich banale bilder, keine verdichtung, eine allzu simple sprache, die hierbei zu seicht bleibt. außerdem ist der rhytmus nach meinem gefühl auch nicht immer stimmig. beispiel:

Samen des Todes
Hatte er sich gesät.
Als er es merkte
War es längst zu spät.
ferner:

Alles, was er fand
waren nur Geister.
geister als neutrum?
insgesamt bleibt ein fader nachgeschmack davon, etwas nichtssagendes gelesen zu haben. etwas flaches.
viele grüße,
Prosa.
 

BlueEyed

Mitglied
@ladyhellena:
Vielen Dank für deine positive Kritik. Freut mich, dass es bei dir so angekommen ist, wie es von mir gemeint war.

@prosaiker:
Auch dir vielen Dank für die ehrliche Kritik. Kann mich im Moment nicht wirklich konstruktiv damit auseinander setzen. Wahrscheinlich weil ich immer noch zu "selbst betroffen" bin von dem tatsächlichen Hintergrund dieses Gedichtes und daher überhaupt nicht finde, dass es nichtssagend ist.
Eine banale Sprache ist für mich keine Qualitätsminderung eines Gedichtes - im Gegenteil. Ein Gedicht ist nicht nur schön wenn es so kompliziert ist, dass es keiner versteht. Es steht in der Rubrik Tagebuch und ist eine spontater Ausdruck des Versuches etwas zu verstehen, das mir wahrscheinlich immer noch verborgen ist, weil meine perspektive eigentlich die gegenteilige ist. hm.. wird jetzt kompliziert zur späten stunde.
nur soviel noch: die geister sind kein neutrum. es sind vielleicht die abziehbilder der träume, oder die ängste und schuldgefühle, die einen verfolgen. oder, oder, oder.
Lieben Gruß
Blue
 

LADYHELLENA

Mitglied
[ 4][ 4][ 4]

Hallo, BlueEyed,
Ich war lange Zeit mit dem Problem Flaschengeister
beruflich konfrontiert. Es ist so, mit der "Flasche in
der Tasche" gehen sie zugrunde. Nicht schön das Thema.
Das Einfache in deinem Werk passt zur Problematik, so
habe ich es gesehen.
LG ladyhellena
 



 
Oben Unten