Formgebung

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björn lindt

Mitglied
Die Form der neuen Bälle, schwarz und weiß,
man kann sie kaum noch in ein Schema passen.
Beschriebe man den Dimensionenkreis;
vier Silben würden ihn in Hülle fassen.

Errötung wär der angemess’ne Preis,
benannte man die luftgefüllten Massen.
Beschreiben würde man nicht laut, mehr leis'
und jeden Blick gar schamvoll unterlassen.

Die Eigenarten will ich hier nun sagen;
es sind dies acht „Turbinen“, sechs „Propeller“.
Ihr könnt’s im Internet euch selbst erfragen.

Kaum merklich wird das Lichtlein, eures, heller,
so lüft' das Rätsel selbst ich, Fragesteller.
Der neue Ball, er gleicht den Slipeinlagen!
 

Franzi

Mitglied
Hallo, Björn,

wenngleich ich von Fußball nicht viel verstehe (shame on me!),
meine ich, dass der Vergleich mit Slipeinlagen (allein das Wort!) irgendwie sämtliche trotz Ignoranz der Materie beim Lesen aufkommen wollende Poesie am Ende restlos zerstört. Auch der Hinweis an den Leser, sich Information im Internet zu erfragen, bringt eine belehrende Sachlichkeit aufs Trapez, die in einem Gedicht irgendwie fehl am Platze ist. Deshalb finde ich persönlich es jetzt nicht ganz so gelungen wie deine anderen Werke, aber vielleicht sehen eingefleischte Fußballfans das anders. Bitte nimm es mir nicht übel.
LG, Franzi
 

Franzi

Mitglied
Ich sag doch, dass ich von Fussbällen nichts verstehe, hab länger keinen aus der Nähe gesehen. Wenn sie natürlich so aussehen, sehen sie so aus. Widerum mögen aber viele Leser nicht wissen, wie verschiedene Slipeinlagen aussehen. Der Satz: 'Der Ast des Baumes sah aus wie eine Bein-Prothese' oder 'Ihr roter Mund sah aus wie ein männlicher Anus nach einer Darm-Spiegelung' würde mich auch nicht so ansprechen. Die Konnotation eines Wortes bestimmt doch, ob es in eine klinisch-abstoßende oder in eine romantisch-poetische Richtung geht. Und ich finde die konnotaive Bedeutung von 'Slipeinlage' nun mal nicht besonders poetisch. Vielleicht sollte Björn das Wort 'ungebraucht' hinzufügen? :D
Franzi
 

björn lindt

Mitglied
Dies Sonett schrieb ich auch nur wegen des unausgesprochenen Wunsches von max... Gott, es fiel mir einfach ein. Und der Vergleich lässt sich einfach nicht von der Hand weisen!
Also, nimm es nicht allzu ernst, liebe Franzi!

BG
Björn
 

Franzi

Mitglied
Hallo, Björn,
tue ich auch nicht. Wollte nur meine Meinung dazu sagen. Deine Verse gefallen mir nämlich, weil sie so poetisch-romantisch rüberkommen, und manchen Worten kann man nun mal nichts Romantisches abgewinnen.
Liebe Grüße,(falls BG bei dir kein Druckfehler ist und böse Grüße heißen soll, nehme ich das liebe zurück. :) )
Franzi
 

björn lindt

Mitglied
[red]B[/red]ig[red]G[/red]rins
Ja, einer Slipeinlage kann man wahrlich nichts romantisches abgewinnen...

Liebe Grüsse
Björn
 

MarenS

Mitglied
Ich mag dieses Gedicht.
Es hat einen alt-ehrwürdigen Rahmen und kommt inhaltlich erst peinlich berührt und dann, wie ein Sonett es liebt, in den letzten Zeilen ins Gegenteil verkehrt, drastisch klar mit der Slipeinlage daher.

Grüße von MarenS
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Björn

Nach harscher Kritik nun ein dickes Lob. Den Gedanken mit den Slipeinlagen hatte ich auch schon lange und Du hast ihn hier sprachlich sehr gekonnt in Form gebracht.

LG

Jürgen
 
M

max

Gast
deshalb sind die frauen weltmeister:
konnotationen? denotationen? slipeinlagen?
die interessierts nicht!
 



 
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