Fränkischen Autofahrers Pech (mit Übersetzung)

Wieselsburg

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Im Fränkischen gibt es nahezu keine hart gesprochenen Mitlaute (hartes „t“ nur in Senft und Hanft! Tatsächlich!), nur die hier verwendeten doppelten Selbstlaute (auch „ie“) werden lang gesprochen, „ej“ hört sich etwa wie getrenntes „e“ und „i“ an, „ou“ klingen ebenso einzeln. Andere Feinheiten sind erst mal nicht so wichtig.


Ich bremse, dass die Reifen quietsch'n.
„Mou edz dou dej alde Hiedschn
af dej andre Seidn laadschn?
Hod vuurheer alle Zeid zum Raadschn!
Is dej villeichd gejbehinderd,
weil dej nu des Dembo minderd?
Schleich diech iebern weißn Schdreifn!“
Beim Anfahr'n lass ich Reifen pfeifen.

Haha, das hab' ich ausgereizt,
mit Gas und Gummi nicht gegeizt!
Gezeigt, was in dem Motor steckt,
damit die Tante sehr erschreckt!
Sie schaut verängstigt, etwas dumm,
dreht sich empört noch nach mir um.
Da tut 's 'nen Schlag: Rumms, Schepper, Krach!
Was ist das für ein Ungemach?

Wo kommt der LKW bloß her?
Ich häng' im Gurt und atme schwer.
Er hat sich vor mir aufgebaut
als ich zu lang zurück geschaut!
Schnalle mich los, ab ist der Lack,
das Auto ist nur noch ein Wrack.
Da hält auch schon die Polizei.
Wenn man 's nicht braucht, ist sie dabei.

So nimmt die Sache ihren Lauf,
man brummt 'ne Anzeige mir drauf,
ruft her den teuren Abschleppwagen.
Hab zu dem Spott auch noch den Schaden.
Wenigstens war ich versichert!
Die Alte steht dabei und kichert:
„Mir seegn uns bald, nix wär mä lieber!
Iech im Audo - du läfsd nieber!“


Übersetzung des Fränkischen: (Reime passen zwangsläufig nicht immer)

„Muss jetzt da die alte Hietsche (eigtl. Kröte, Schimpfwort für alte Frau)
auf die andre Seite latschen?
Hatte vorher alle Zeit zum Ratschen!
Ist die vielleicht gehbehindert,
weil die noch das Tempo mindert?
Schleiche dich über den weißen Streifen!“

„Wir sehen uns bald, nichts wäre mir lieber!
Ich im Auto - du läufst hinüber!“


12.3.14

Glücklicherweise ist alles nur ausgedacht!
 



 
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