Frank W.’s Zweitwelt – Die erste Metamorphose - 2012 Remix

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Walther

Mitglied
Frank W.’s Zweitwelt – Die erste Metamorphose


Frank W. schleicht aus dem Technikzimmer seiner Geschäftsräume in die Halle. „Jetzt geht es also los!“ sagt er in sich hinein. Er beobachtet die drei vermummten Gestalten, die jeweils einen Kanister mit Brandbeschleuniger und eine Taschenlampe tragen. Die kleinen Kegel sind deutlich zu erkennen.

Er aktiviert die Warnanlage, die mit einer Direktleitung zum Sicherheitszentrum einer Wachfirma versehen ist. Dort wird jetzt die Polizei aktiviert und auf den Einbruch aufmerksam gemacht. Das wird allerdings nicht verhindern, dass die Halle in Brand gesetzt wird, wenn er nichts unternimmt. Wenn der Brand gelingt, ist er mit seiner Firma am Ende, bevor es richtig begonnen hat.

Das frühe Morgengrauen taucht die Szene in ein unwirklich blaugräuliches Licht. Die Vermummten verwischen sich mit der umgebenden Halle, die im Halbdunkel liegt. Frank W. denkt an die drei Personen, das Verbrecherteam hatte sich aufgeteilt, die nach vorne gegangen waren, Von ihnen droht erst richtige Gefahr, wenn sie sich Zugang zum Bürotrakt des Gebäudes verschafft haben. Das aber dürfte angesichts der Sicherungsmaßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen, weil sie kein Sprengmaterial benutzen können. Mit dem jedoch ist kaum zu rechnen, da im Gewerbegebiet gemischt genutzte Häuser stehen, ganz in der Nähe also Menschen wohnen.

Übergangslos legen sich plötzlich und aus dem Nichts zwei Wirklichkeiten über einander. Es fühlt sich an, als spränge sein Ich zwischen zwei Aggregatzuständen hin und her. Frank W. bemerkt, zuerst noch mit einer leisen Verwunderung, dass sein Blickfeld mehrmals hin- und herzappt, weil sich seine Eigenwahrnehmung zuckend verändert. Waren gerade noch Angstschweißperlen auf der Stirn, wird – klick! - die Angst vor dem, was da kommen kann, durch die absolute Gewissheit verdrängt, die Situation völlig im Griff zu haben. Ebenso verwandelt sich in diesen blitzschnellen Schüben der Hammer in seinem Gürtel in eine Hightechwaffe und wieder zurück.

Plötzlich wird aus den verwackelnden Dimensionssprüngen ein klarer Zustand, ist die Verwandlung abgeschlossen, das Bildfeld klar, sein Atem flach und ruhig. Nur eine kleine leise Ahnung eines Erschreckens über das gerade Erlebte bleibt am äußersten Rand seiner Wahrnehmung zurück.

Inzwischen sind die drei Vermummten unter Gebrauch ihres Einbruchsbestecks in die Halle vorgedrungen. Die Metamorphose hatte wohl doch einen Zeitsprung in Form eines Rapidforward ausgelöst, die Überblendung war nicht vollkommen gelungen.

Frank W. schleicht sich, nun gar nicht mehr der Wohlstandsbürger etwas fortgeschrittenen Alters, wie eine durchtrainierte Raubkatze auf den ersten Eindringling zu. Die Veränderung wirkte sich unter anderem in einer erheblich verbesserten Nachtsicht aus. Die störende Brille ist wie von Zauberhand durch eine Hightechsichthilfe ersetzt, in die sich die Umgebung wie bestens ausgeleuchtet einblendet.

Als er den ersten Eindringling näherkommen sieht, verbirgt er sich in einer Nische zwischen zwei Regalen. Das Quietschen der Gummisohlen verrät ihm, dass der Mann nur noch wenige Schritte entfernt sein kann. Als er den rechten Fuß mitsamt Knie durch sein Nachtsichtgerät sieht, fährt sein rechter Arm aus, packt den Kragen des Overalls, reißt den Mann an sich heran und verpasst ihm einen Schlag in den Solarplexus mit der linken. Sein Gegner krümmt sich stöhnend. Mit dem Phaser, der wie von selbst in die Rechte springt, schickt er ihn ins Land der Träume.

Trotz der Dimensionssprünge ist Frank W. ein und dieselbe Person, wenigstens in seiner eigenen Wahrnehmung. Der äußere Druck, die Gefahr, lassen die Übergänge zwischen den Dimensionen zerfließen, sie sind wohl der Auslöser gewesen, derer die Verwandlung bedurft hatte.

Das Geschepper der fallenden Taschenlampe und der dumpfe Aufschlag des Kanisters haben die beiden anderen Angreifer gewarnt. Ein halblautes „Peter!“ zeigt an, dass der Anführer des Trupps Kontakt aufnehmen will, um herauszufinden, was mit seinem Kumpel geschehen ist.

Frank W. schleicht sich lautlos hinter eine Werkbank und erkennt, wie die beiden Gestalten konzentrisch auf den Ort zustreben, an dem sie ihren Partner von den Geräuschen her vermuteten. Die Kanister und anderen Geräte hatten sie abgestellt.

Frank W. eilt so leise wie möglich in die Gegenrichtung, umgeht die beiden Männer so weiträumig wie möglich, um sich ihrer Utensilien zu bemächtigen. Damit würde er den Plan der Eindringlinge wenigstens zeitlich zunichtemachen.

Mit einem Mal hat er – klack! - kein Sichtfeld mehr, die Brille ist wieder Brille, der Hammer wieder Hammer und Frank W. wieder die alte Couchpotatoe. Durch das Zucken der Überblendungen verliert er einen Augenblick die Orientierung. Dabei donnert er gegen einen im Weg stehenden Schreibtisch, unterdrückt nur halb ein lautes „Au!“, stolpert und fällt schließlich hin. Der Hammer fällt mit einem deutlich hörbaren „Klank!“ auf den Betonboden.

Das Geräusch zeigt den beiden übrig gebliebenen Verbrechern an, wo sich ihr Gegner befindet. Sie drehen sich wie auf Kommando um und hasten mit der im Halbdunkel maximal möglichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Sein Gehörsinn scheint immer noch auf Höchstleistung gepolt zu sein, so dass er die Männer rasch näherkommen hört.

Frank W. reißt sich zusammen und stützt sich schweratmend auf. Als er sich endlich aufgerappelt hat, ist der eine der beiden fast bei ihm. Sein Schwinger trifft ihn an der rechten Backe, so dass ihm Tränen in die Augen schießen und er Blut im Mund schmeckt. Wieder taumelt er zu Boden und kann sich gerade noch zur Seite rollen. Dem auf ihn niedersausenden Fuß auszuweichen und dem Attackierenden den glücklicherweise greifbaren Schreibtischstuhl in den Schritt zu stoßen, ist eines. Diese Aktion löst bei diesem ein dumpfes Stöhnen aus. Sein erster Gegner fällt auf die Knie krümmt sich auf dem Boden, als der andere heranstürmt.

Mit einem zischenden Klick! springt die Dimension erneut in die Zweitwelt, federt kurz wabernd nach, und Frank W. agiert wieder in seiner Zweitperson. Er kann mit seiner Hightechausstattung erkennen, aus welcher Richtung der Angreifer kommt. Ansatzlos greift er zum Phaser und streckt den Gegner mit einem Stromstoß nieder. Danach dreht er sich zum ersten Mann um, der sich gerade hochwuchtet, und versetzt ihm mit dem rechten Fuß den Knockout.

Anschließend holstert er die Waffe und scannt ruhig die gesamte Halle ab. Er hört, wie das zweite Team der Verbrecher immer noch versucht, sich an der Vordertür Eintritt zu verschaffen. Kratzen, Bohren und dumpfe Stimmen lassen erkennen, dass ihnen das wegen der frisch eingebauten Sicherung allerdings noch nicht gelungen ist.

Er wendet sich den Brandlegeutensilien der Eindringlinge zu, um sie aus der Halle zu schaffen. Draußen hört er die Martinshörner der Schutzkräfte heranrasen. In großer Eile trägt er alles, was er findet, vor das Tor. Anschließend sichert er die bewusstlosen Einbrecher mit Hand- und Fußfesseln. Er verwendet dazu das vorhandene Verpackungsband. Als er sich dem offenen Tor zuwendet, biegen die Schutzkräfte in die Zufahrt vor der Halle.

Die drei übrigen Angreifer vorne machen sich derweil fluchend vom Acker und suchen hastig zu Fuß das Weite.

Als er durch das Tor geht, fällt der Druck von ihm ab. Die Dimension springt – Klack!- wieder ins Jetzt zurück. Er fühlt sich flau, und sein Sichtfeld wabert nach. Die Übergänge werden immer kürzer, denkt er irgendwie interessiert. Die Verbindungen zwischen den beiden Ichs sind rasant gekappt. Ihm wird vor Überanstrengung auf einmal regelrecht schlecht und kurz schwarz vor den Augen.

Dabei sackt er in sich zusammen, als die Kraft ihn verlässt, zwingt sich aber wieder auf und schlurft völlig ausgepumpt und wackelig auf die hellen Lichter der ankommenden Sicherheitskräfte zu, stolpert über einen Holzbalken, den er übersehen hat, und stürzt. Ein Polizist und ein Sanitäter, die bereits als Erste abgesessen waren, eilen ihm entgegen und helfen ihm, als er aufzustehen versucht. Schiebend und ziehend bringen sie den taumelnden Frank W. zur ausgefahrenen Trage, auf die sie ihn behutsam ablegen.

Nach einigen Minuten, das Stimmengewirr um ihn wird leiser und lauter, wie wenn jemand mit dem Lautstärkeregler spielte, kommt er wieder ganz zu sich. Er liegt erschöpft und ruhig da und versucht sich zu erinnern. Vor seinem inneren Auge läuft ein Film ab, der so unglaublich ist, dass er der festen Ansicht ist, seine Erinnerung spielte ihm einen Streich.

Ein wenig später fühlt er, wie sich eine Hand auf seine Schulter legt. Als er aufsieht, steht sein Freund und Mitarbeiter Günther Schmid über ihm, als dunkler Scherenschnitt vor der aufsteigenden Morgensonne, die alles in ein gleißendes Licht versetzt. Und er hört, wie dieser ihn anspricht und fragt: „Sag mal, was ist denn hier passiert? Wie geht es Dir? Wie hast Du denn das geschafft?“
 

meradis

Mitglied
hallo Walther,

war spannend zu lesen.
Einige Kleinigkeiten über die ich gestolpert bin:

Frank W. denkt an die drei Personen, das Verbrecherteam hatte
sich aufgeteilt, die nach vorne gegangen waren, Von ihnen droht
erst richtige Gefahr,
Das Verbrecherteam hatte sich aufgeteilt. Frank W. denkt an die
drei Personen, die nach vorne gegangen waren, Von ihnen droht
erst richtige Gefahr,

einige Zeit in Anspruch nehmen, weil sie kein Sprengmaterial
benutzen können. Mit dem jedoch ist kaum zu rechnen, da im
Gewerbegebiet gemischt genutzte Häuser stehen, ganz in der Nähe
also Menschen wohnen.
einige Zeit in Anspruch nehmen, mit Sprengmaterial ist kaum zu
rechnen, da im Gewerbegebiet gemischt genutzte Häuser stehen,
ganz in der Nähe also Menschen wohnen.

Der äußere Druck, die Gefahr, lassen die Übergänge zwischen den
Dimensionen zerfließen, sie sind wohl der Auslöser gewesen,
derer die Verwandlung bedurft hatte
bischen zu verschachtelt, habe ich im moment auch keine Idee

Schwinger trifft ihn an der rechten [blue]Backe[/blue], so dass ihm Tränen
in die Augen

Wange?

Der Titel läßt hoffen, daß es noch eine zweite Metamorphose
gibt. :)

L.G.
Conny
 

Walther

Mitglied
Frank W.’s Zweitwelt – Die erste Metamorphose


Frank W. schleicht aus dem Technikzimmer seiner Geschäftsräume in die Halle. „Jetzt geht es also los!“ sagt er in sich hinein. Er beobachtet die drei vermummten Gestalten, die jeweils einen Kanister mit Brandbeschleuniger und eine Taschenlampe tragen. Die kleinen Kegel sind deutlich zu erkennen.

Er aktiviert die Warnanlage, die mit einer Direktleitung zum Sicherheitszentrum einer Wachfirma versehen ist. Dort wird die Polizei informiert und auf den Einbruch aufmerksam gemacht. Das wird allerdings nicht verhindern können, dass die Halle in Brand gesetzt wird, wenn er nichts unternimmt. Wenn der Brand gelingt, ist er mit seiner Firma am Ende, bevor es richtig begonnen hat.

Das frühe Morgengrauen taucht die Szene in ein unwirklich blaugräuliches Licht. Die Vermummten verwischen sich mit der umgebenden Halle, die im Halbdunkel liegt. Der Verbrechertrupp hatte sich aufgeteilt. Frank W. denkt an die drei Personen, die nach vorne gegangen waren. Von ihnen droht erst richtige Gefahr, wenn sie sich Zugang zum Bürotrakt des Gebäudes verschafft haben. Das aber dürfte angesichts der Sicherungsmaßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen, weil sie kein Sprengmaterial benutzen können. Da im Gewerbegebiet gemischt genutzte Häuser stehen, ganz in der Nähe also Menschen wohnen, verbot sich dieses Verfahren.

Übergangslos legen sich plötzlich und aus dem Nichts zwei Wirklichkeiten über einander. Es fühlt sich an, als spränge sein Ich zwischen zwei Aggregatzuständen hin und her. Frank W. bemerkt, zuerst noch mit einer leisen Verwunderung, dass sein Blickfeld mehrmals hin- und herzappt, weil sich seine Eigenwahrnehmung zuckend verändert. Waren gerade noch Angstschweißperlen auf der Stirn, wird – klick! - die Angst vor dem, was da kommen kann, durch die absolute Gewissheit verdrängt, die Situation völlig im Griff zu haben. Ebenso verwandelt sich in diesen blitzschnellen Schüben der Hammer in seinem Gürtel in eine Hightechwaffe und wieder zurück.

Plötzlich wird aus den verwackelnden Dimensionssprüngen ein klarer Zustand, ist die Verwandlung abgeschlossen, das Bildfeld klar, sein Atem flach und ruhig. Nur eine kleine leise Ahnung eines Erschreckens über das gerade Erlebte bleibt am äußersten Rand seiner Wahrnehmung zurück.

Inzwischen sind die drei Vermummten unter Gebrauch ihres Einbruchsbestecks in die Halle vorgedrungen. Die Metamorphose hatte wohl doch einen Zeitsprung in Form eines Rapidforward ausgelöst, die Überblendung war nicht vollkommen gelungen.

Frank W. schleicht sich, nun gar nicht mehr der Wohlstandsbürger etwas fortgeschrittenen Alters, wie eine durchtrainierte Raubkatze auf den ersten Eindringling zu. Die Veränderung wirkte sich unter anderem in einer erheblich verbesserten Nachtsicht aus. Die störende Brille ist wie von Zauberhand durch eine Hightechsichthilfe ersetzt, in die sich die Umgebung wie bestens ausgeleuchtet einblendet.

Als er den ersten Eindringling näherkommen sieht, verbirgt er sich in einer Nische zwischen zwei Regalen. Das Quietschen der Gummisohlen verrät ihm, dass der Mann nur noch wenige Schritte entfernt sein kann. Als er den rechten Fuß mitsamt Knie durch sein Nachtsichtgerät sieht, fährt sein rechter Arm aus, packt den Kragen des Overalls, reißt den Mann an sich heran und verpasst ihm einen Schlag in den Solarplexus mit der linken. Sein Gegner krümmt sich stöhnend. Mit dem Phaser, der wie von selbst in die Rechte springt, schickt er ihn ins Land der Träume.

Trotz der Dimensionssprünge ist Frank W. ein und dieselbe Person, wenigstens in seiner eigenen Wahrnehmung. Der äußere Druck, die Gefahr, lassen die Übergänge zwischen den Dimensionen zerfließen. Sie sind wohl der Auslöser gewesen, derer die Verwandlung bedurft hatte.

Das Geschepper der fallenden Taschenlampe und der dumpfe Aufschlag des Kanisters haben die beiden anderen Angreifer gewarnt. Ein halblautes „Peter!“ zeigt an, dass der Anführer des Trupps Kontakt aufnehmen will, um herauszufinden, was mit seinem Kumpel geschehen ist. Frank W. schleicht sich lautlos hinter eine Werkbank und erkennt, wie die beiden Gestalten konzentrisch auf den Ort zustreben, an dem sie ihren Partner von den Geräuschen her vermuteten. Die Kanister und anderen Geräte hatten sie abgestellt.

Frank W. eilt so leise wie möglich in die Gegenrichtung, umgeht die beiden Männer so weiträumig wie möglich, um sich ihrer Utensilien zu bemächtigen. Damit würde er den Plan der Eindringlinge wenigstens zeitlich zunichtemachen.

Mit einem Mal hat er – klack! - kein Sichtfeld mehr, die Brille ist wieder Brille, der Hammer wieder Hammer und Frank W. wieder die alte Couchpotatoe. Durch das Zucken der Überblendungen verliert er einen Augenblick die Orientierung. Dabei donnert er gegen einen im Weg stehenden Schreibtisch, unterdrückt nur halb ein lautes „Au!“, stolpert und fällt schließlich hin. Der Hammer fällt mit einem deutlich hörbaren „Klank!“ auf den Betonboden.

Das Geräusch zeigt den beiden übrig gebliebenen Verbrechern an, wo sich ihr Gegner befindet. Sie drehen sich wie auf Kommando um und hasten mit der im Halbdunkel maximal möglichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Sein Gehörsinn scheint immer noch auf Höchstleistung gepolt zu sein, so dass er die Männer rasch näherkommen hört.

Frank W. reißt sich zusammen und stützt sich schweratmend auf. Als er sich endlich aufgerappelt hat, ist der eine der beiden fast bei ihm. Sein Schwinger trifft ihn an der rechten Backe, so dass ihm Tränen in die Augen schießen und er Blut im Mund schmeckt. Wieder taumelt er zu Boden und kann sich gerade noch zur Seite rollen. Dem auf ihn niedersausenden Fuß auszuweichen und dem Attackierenden den glücklicherweise greifbaren Schreibtischstuhl in den Schritt zu stoßen, ist eines. Diese Aktion löst bei diesem ein dumpfes Stöhnen aus. Sein erster Gegner fällt auf die Knie krümmt sich auf dem Boden, als der andere heranstürmt.

Mit einem zischenden Klick! springt die Dimension erneut in die Zweitwelt, federt kurz wabernd nach, und Frank W. agiert wieder in seiner Zweitperson. Er kann mit seiner Hightechausstattung erkennen, aus welcher Richtung der Angreifer kommt. Ansatzlos greift er zum Phaser und streckt den Gegner mit einem Stromstoß nieder. Danach dreht er sich zum ersten Mann um, der sich gerade hochwuchtet, und versetzt ihm mit dem rechten Fuß den Knockout.

Anschließend holstert er die Waffe und scannt ruhig die gesamte Halle ab. Er hört, wie das zweite Team der Verbrecher immer noch versucht, sich an der Vordertür Eintritt zu verschaffen. Kratzen, Bohren und dumpfe Stimmen lassen erkennen, dass ihnen das wegen der frisch eingebauten Sicherung allerdings noch nicht gelungen ist.

Er wendet sich den Brandlegeutensilien der Eindringlinge zu, um sie aus der Halle zu schaffen. Draußen hört er die Martinshörner der Schutzkräfte heranrasen. In großer Eile trägt er alles, was er findet, vor das Tor. Anschließend sichert er die bewusstlosen Einbrecher mit Hand- und Fußfesseln. Er verwendet dazu das vorhandene Verpackungsband. Als er sich dem offenen Tor zuwendet, biegen die Schutzkräfte in die Zufahrt vor der Halle.

Die drei übrigen Angreifer vorne machen sich derweil fluchend vom Acker und suchen hastig zu Fuß das Weite.

Als er durch das Tor geht, fällt der Druck von ihm ab. Die Dimension springt – Klack!- wieder ins Jetzt zurück. Er fühlt sich flau, und sein Sichtfeld wabert nach. Die Übergänge werden immer kürzer, denkt er irgendwie interessiert. Die Verbindungen zwischen den beiden Ichs sind rasant gekappt. Ihm wird vor Überanstrengung auf einmal regelrecht schlecht und kurz schwarz vor den Augen.

Dabei sackt er in sich zusammen, als die Kraft ihn verlässt, zwingt sich aber wieder auf und schlurft völlig ausgepumpt und wackelig auf die hellen Lichter der ankommenden Sicherheitskräfte zu, stolpert über einen Holzbalken, den er übersehen hat, und stürzt. Ein Polizist und ein Sanitäter, die bereits als Erste abgesessen waren, eilen ihm entgegen und helfen ihm, als er aufzustehen versucht. Schiebend und ziehend bringen sie den taumelnden Frank W. zur ausgefahrenen Trage, auf die sie ihn behutsam ablegen.

Nach einigen Minuten, das Stimmengewirr um ihn wird leiser und lauter, wie wenn jemand mit dem Lautstärkeregler spielte, kommt er wieder ganz zu sich. Er liegt erschöpft und ruhig da und versucht sich zu erinnern. Vor seinem inneren Auge läuft ein Film ab, der so unglaublich ist, dass er der festen Ansicht ist, seine Erinnerung spielte ihm einen Streich.

Ein wenig später fühlt er, wie sich eine Hand auf seine Schulter legt. Als er aufsieht, steht sein Freund und Mitarbeiter Günther Schmid über ihm, als dunkler Scherenschnitt vor der aufsteigenden Morgensonne, die alles in ein gleißendes Licht versetzt. Und er hört, wie dieser ihn anspricht und fragt: „Sag mal, was ist denn hier passiert? Wie geht es Dir? Wie hast Du denn das geschafft?“
 

Walther

Mitglied
Lb. Meradis,

danke für Deinen freundlichen Eintrag. Ich habe die Hinweise alle aufgenommen und bereits umgesetzt.

Es freut mich sehr, daß der Text gefallen hat. Die erste Version wurde gnadenlos - und zurecht im Rückblick - verrissen. Ich hoffe, die dicksten Schwächen sind jetzt beseitigt. Im Rahmen dieser Aktivitäten sind weitere Entwürfe und Fragmente vorhanden, die ich nach und nach gründlich bearbeiten und neufassen werde.

Wenn das Echo weiterhin wenigstens einigermaßen positiv bleibt, werde ich sie nach und nach nochmals einstellen.

LG W.
 

Walther

Mitglied
Frank W.’s Zweitwelt – Die erste Metamorphose


Frank W. schleicht aus dem Technikzimmer seiner Geschäftsräume in die Halle. „Jetzt geht es also los!“ sagt er in sich hinein. Er beobachtet die drei vermummten Gestalten, die jeweils einen Kanister mit Brandbeschleuniger und eine Taschenlampe tragen. Die kleinen Kegel sind deutlich zu erkennen.

Er aktiviert die Warnanlage, die mit einer Direktleitung zum Sicherheitszentrum einer Wachfirma versehen ist. Dort wird die Polizei informiert und auf den Einbruch aufmerksam gemacht. Das wird allerdings nicht verhindern können, dass die Halle in Brand gesetzt wird, wenn er nichts unternimmt. Wenn der Brand gelingt, ist er mit seiner Firma am Ende, bevor es richtig begonnen hat.

Das frühe Morgengrauen taucht die Szene in ein unwirklich blaugräuliches Licht. Die Vermummten verwischen sich mit der umgebenden Halle, die im Halbdunkel liegt. Der Verbrechertrupp hatte sich aufgeteilt. Frank W. denkt an die drei Personen, die nach vorne gegangen waren. Von ihnen droht erst richtige Gefahr, wenn sie sich Zugang zum Bürotrakt des Gebäudes verschafft haben. Das aber dürfte angesichts der Sicherungsmaßnahmen einige Zeit in Anspruch nehmen, weil sie kein Sprengmaterial benutzen können. Da im Gewerbegebiet gemischt genutzte Häuser stehen, ganz in der Nähe also Menschen wohnen, verbot sich dieses Verfahren.

Übergangslos legen sich plötzlich und aus dem Nichts zwei Wirklichkeiten über einander. Es fühlt sich an, als spränge sein Ich zwischen zwei Aggregatzuständen hin und her. Frank W. bemerkt, zuerst noch mit einer leisen Verwunderung, dass sein Blickfeld mehrmals hin- und herzappt, weil sich seine Eigenwahrnehmung zuckend verändert. Waren gerade noch Angstschweißperlen auf der Stirn, wird – klick! - die Angst vor dem, was da kommen kann, durch die absolute Gewissheit verdrängt, die Situation völlig im Griff zu haben. Ebenso verwandelt sich in diesen blitzschnellen Schüben der Hammer in seinem Gürtel in eine Hightechwaffe und wieder zurück.

Plötzlich wird aus den verwackelnden Dimensionssprüngen ein klarer Zustand, ist die Verwandlung abgeschlossen, das Bildfeld klar, sein Atem flach und ruhig. Nur eine kleine leise Ahnung eines Erschreckens über das gerade Erlebte bleibt am äußersten Rand seiner Wahrnehmung zurück.

Inzwischen sind die drei Vermummten unter Gebrauch ihres Einbruchsbestecks in die Halle vorgedrungen. Die Metamorphose hatte wohl doch einen Zeitsprung in Form eines Rapidforward ausgelöst, die Überblendung war nicht vollkommen gelungen.

Frank W. schleicht sich, nun gar nicht mehr der Wohlstandsbürger etwas fortgeschrittenen Alters, wie eine durchtrainierte Raubkatze auf den ersten Eindringling zu. Die Veränderung wirkte sich unter anderem in einer erheblich verbesserten Nachtsicht aus. Die störende Brille ist wie von Zauberhand durch eine Hightechsichthilfe ersetzt, in die sich die Umgebung wie bestens ausgeleuchtet einblendet.

Als er den ersten Eindringling näherkommen sieht, verbirgt er sich in einer Nische zwischen zwei Regalen. Das Quietschen der Gummisohlen verrät ihm, dass der Mann nur noch wenige Schritte entfernt sein kann. Als er den rechten Fuß mitsamt Knie durch sein Nachtsichtgerät sieht, fährt sein rechter Arm aus, packt den Kragen des Overalls, reißt den Mann an sich heran und verpasst ihm einen Schlag in den Solarplexus mit der linken. Sein Gegner krümmt sich stöhnend. Mit dem Phaser, der wie von selbst in die Rechte springt, schickt er ihn ins Land der Träume.

Trotz der Dimensionssprünge ist Frank W. ein und dieselbe Person, wenigstens in seiner eigenen Wahrnehmung. Der äußere Druck, die Gefahr, lassen die Übergänge zwischen den Dimensionen zerfließen. Sie sind wohl der Auslöser gewesen, derer die Verwandlung bedurft hatte.

Das Geschepper der fallenden Taschenlampe und der dumpfe Aufschlag des Kanisters haben die beiden anderen Angreifer gewarnt. Ein halblautes „Peter!“ zeigt an, dass der Anführer des Trupps Kontakt aufnehmen will, um herauszufinden, was mit seinem Kumpel geschehen ist. Frank W. schleicht sich lautlos hinter eine Werkbank und erkennt, wie die beiden Gestalten konzentrisch auf den Ort zustreben, an dem sie ihren Partner von den Geräuschen her vermuteten. Die Kanister und anderen Geräte hatten sie abgestellt.

Frank W. eilt so leise wie möglich in die Gegenrichtung, umgeht die beiden Männer so weiträumig wie möglich, um sich ihrer Utensilien zu bemächtigen. Damit würde er den Plan der Eindringlinge wenigstens zeitlich zunichtemachen.

Mit einem Mal hat er – klack! - kein Sichtfeld mehr, die Brille ist wieder Brille, der Hammer wieder Hammer und Frank W. wieder die alte Couchpotatoe. Durch das Zucken der Überblendungen verliert er einen Augenblick die Orientierung. Dabei donnert er gegen einen im Weg stehenden Schreibtisch, unterdrückt nur halb ein lautes „Au!“, stolpert und fällt schließlich hin. Der Hammer fällt mit einem deutlich hörbaren „Klank!“ auf den Betonboden.

Das Geräusch zeigt den beiden übrig gebliebenen Verbrechern an, wo sich ihr Gegner befindet. Sie drehen sich wie auf Kommando um und hasten mit der im Halbdunkel maximal möglichen Geschwindigkeit auf ihn zu. Sein Gehörsinn scheint immer noch auf Höchstleistung gepolt zu sein, so dass er die Männer rasch näherkommen hört.

Frank W. reißt sich zusammen und stützt sich schweratmend auf. Als er sich endlich aufgerappelt hat, ist der eine der beiden fast bei ihm. Sein Schwinger trifft ihn an der rechten Backe, so dass ihm Tränen in die Augen schießen und er Blut im Mund schmeckt. Wieder taumelt er zu Boden und kann sich gerade noch zur Seite rollen. Dem auf ihn niedersausenden Fuß auszuweichen und dem Attackierenden den glücklicherweise greifbaren Schreibtischstuhl in den Schritt zu stoßen, ist eines. Diese Aktion löst bei diesem ein dumpfes Stöhnen aus. Sein erster Gegner fällt auf die Knie krümmt sich auf dem Boden, als der andere heranstürmt.

Mit einem zischenden Klick! springt die Dimension erneut in die Zweitwelt, federt kurz wabernd nach, und Frank W. agiert wieder in seiner Zweitperson. Er kann mit seiner Hightechausstattung erkennen, aus welcher Richtung der Angreifer kommt. Ansatzlos greift er zum Phaser und streckt den Gegner mit einem Stromstoß nieder. Danach dreht er sich zum ersten Mann um, der sich gerade hochwuchtet, und versetzt ihm mit dem rechten Fuß den Knockout.

Anschließend holstert er die Waffe und scannt ruhig die gesamte Halle ab. Er hört, wie das zweite Team der Verbrecher immer noch versucht, sich an der Vordertür Eintritt zu verschaffen. Kratzen, Bohren und dumpfe Stimmen lassen erkennen, dass ihnen das wegen der frisch eingebauten Sicherung allerdings noch nicht gelungen ist.

Er wendet sich den Brandlegeutensilien der Eindringlinge zu, um sie aus der Halle zu schaffen. Draußen hört er die Martinshörner der Schutzkräfte heranrasen. In großer Eile trägt er alles, was er findet, vor das Tor. Anschließend sichert er die bewusstlosen Einbrecher mit Hand- und Fußfesseln. Er verwendet dazu das vorhandene Verpackungsband. Als er sich dem offenen Tor zuwendet, biegen die Schutzkräfte in die Zufahrt vor der Halle.

Die drei übrigen Angreifer vorne machen sich derweil fluchend vom Acker und suchen hastig zu Fuß das Weite.

Als er durch das Tor geht, fällt der Druck von ihm ab. Die Dimension springt – Klack!- wieder ins Jetzt zurück. Er fühlt sich flau, und sein Sichtfeld wabert nach. Die Übergänge werden immer kürzer, denkt er irgendwie interessiert. Die Verbindungen zwischen den beiden Ichs sind rasant gekappt. Ihm wird vor Überanstrengung auf einmal regelrecht schlecht und kurz schwarz vor den Augen.

Dabei sackt er in sich zusammen, als die Kraft ihn verlässt, zwingt sich aber wieder auf und schlurft völlig ausgepumpt und wackelig auf die hellen Lichter der ankommenden Sicherheitskräfte zu, stolpert über einen Holzbalken, den er übersehen hat, und stürzt. Ein Polizist und ein Sanitäter, die bereits als Erste abgesessen waren, eilen ihm entgegen und helfen ihm, als er aufzustehen versucht. Schiebend und ziehend bringen sie den taumelnden Frank W. zur ausgefahrenen Trage, auf die sie ihn behutsam ablegen.

Nach einigen Minuten, das Stimmengewirr um ihn wird leiser und lauter, wie wenn jemand mit dem Lautstärkeregler spielte, kommt er wieder ganz zu sich. Er liegt erschöpft und ruhig da und versucht sich zu erinnern. Vor seinem inneren Auge läuft ein Film ab, der so unglaublich ist, dass er der festen Ansicht ist, seine Erinnerung spielte ihm einen Streich.

Ein wenig später fühlt er, wie sich eine Hand auf seine Schulter legt. Als er aufsieht, steht sein Freund und Mitarbeiter Günther Schmid über ihm, als dunkler Scherenschnitt vor der aufsteigenden Morgensonne, die alles in ein gleißendes Licht versetzt. Und er hört, wie dieser ihn anspricht und fragt: „Sag mal, was ist denn hier passiert? Wie geht es Dir? Wie hast Du denn das geschafft?“
 



 
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