Hallo annagreta,
Dein Text enthält Fehler und inhaltliche Schwachstellen. Ich füge meine Anmerkungen in blau ein:
Frauenstammtisch
Die urige Stadtkneipe in der Seitengasse ist bekannt. Oberhalb der Eingangstür hängt das schmiedeeiserne Gestell mit dem ovalen Blech, darauf steht der Name «Otto». Die Insider mögen diese Kneipe samt Otto mit seiner Kuriosität[blue]:[/blue] Hier ist seit eh und je Usus, dass er [blue]Otto[/blue] um Mitternacht zur bronzefarbenen Tischglocke greift[strike],[/strike] und energisch die letzte Runde einläutet. Außer dienstags, dienstags ist Ruhetag.
Vier Wochen sind vergangen, es ist Freitag, neunzehn Uhr, festgesetzte Stammtischzeit für sechs Frauen. Sie treffen sich seit eh und je [blue]Ausdruck tauchte oben schon auf! [/blue] bei Otto.
Hella ist meistens die Erste. Sie atmet noch einmal die frische Abendluft ein, dann öffnet sie erwartungsvoll [blue]wieso erwartungsvoll, wenn sie vorher noch einmal die frische Luft genossen hat? Zusammenhang? [/blue]die Kneipentür. Wirtshausatmosphäre empfängt sie[blue]:[/blue] Lachen, Gemurmel, Klappern von Porzellan, das Zurechtrücken der Stühle, die üblichen Geräusche vom Tresen [blue]welche sind das? [/blue] [blue]und[/blue] Musik im Hintergrund. Die Geräuschkulisse schwirrt durch die verbrauchte Luft, kommt geballt auf sie zu und versucht durch die soeben geöffnete Tür auf die Straße zu entweichen. Die Menschen sitzen im schummrigen Licht an den Tischen, mittig darauf brennende Kerze[blue]n[/blue] [blue]im[/blue] Glas. [blue]Darunter[/blue] sind Stammgäste, zufällige Besucher, hier und da ein paar Gesichter, denen man schon irgendwo begegnet ist. Jeder hat jedem etwas zu erzählen.
Der runde Tisch hinten in der Ecke ist für die Stammtischfrauen reserviert. Hella nimmt Platz, die Wand im Rücken, den [strike]wartenden [/strike]Blick [blue]abwartend[/blue] in den Schankraum gerichtet. Sie hat den kürzesten Weg, wohnt gleich nebenan. Die wenigen Meter geht sie zu Fuß. Somit genießt sie es, einige Gläschen mehr zu trinken. Das fällt Hella nicht schwer.
Nach und nach kommen die Anderen [blue]anderen[/blue]. Die Wiedersehensfreude wird mit Küsschen links, Küsschen rechts besiegelt.
»Da seit ihr ja endlich, wie immer musste ich auf euch warten«, schallt Hellas herzliche Standardbegrüßung durch den Raum. Hella lebt für sich, ist Verkäuferin in der Haushaltswaren- Abteilung in einem Kaufhof[blue] keine echten Namen verwenden![/blue] . Vor Jahren bewarb sie sich für die Position einer Abteilungsleiterin, konnte sich jedoch nicht qualifizieren. Die [blue]Ihre [/blue]Unzufriedenheit [blue]darüber[/blue] ist nicht zu übersehen, ebenfalls nicht zu überhören. Heute redet sie sich fast um Kopf und Kragen: «Ich bin jetzt zweiundsechzig, die letzten Jährchen schaffe ich auch noch, mache das Beste aus diesem Scheiß-Job, schau mal weg, wenn ein Kunde suchend nach der Verkäuferin Ausschau hält, muss gescheite Antworten auf Fragen geben, soll Ware auspacken, zusätzlich in die Regale kriechen, um sie ordentlich zu halten [blue]missverständlich[/blue] und obendrein ein freundliches Gesicht zeigen. Das soll mir mal jemand vor Machen [blue]vormachen[/blue]». Hella verkürzt die Wartezeit bis zum Rentenbeginn, indem sie sich öfter krankmeldet. Die Dickfälligkeit steht ihr im[blue] ins[/blue] Gesicht geschrieben. Einen Herzensmann gibt es in ihrem Leben nicht. Äußerlich zeigt sie kaum feminine Reize [blue]woran ist das zu erkennen?[/blue] , sie ist für alle Neuankömmlinge in ihrem Leben gewöhnungsbedürftig. Ein Jeder(Mann) bräuchte Zeit, bis der weiche Kern unter der rauen Schale erkannt wird. Sie ist nicht im Einklang mit sich selbst. [blue]pauschales Urteil! [/blue]
Brigitte, die Hübsche, Sympathische, Aufgeschlossene, Moderne [blue]und [/blue]rundum Interessante [blue]oder meinst du eher Interessierte?[/blue] kann zum Beispiel ohne Punkt und Komma über Gott und die Welt reden. Mit fünfzig ist sie viele[blue]n [/blue]Jahr[blue], sie[/blue] steht zu iher vollschlanken Figur, mag die Ungebundenheit, liebt leidenschaftlich, jedoch unverbindlich, benutzt die Männer, die sie will, ist alles in allem keine Kostverächterin. [blue]bei der Beschreibung drängt sich der Verdacht geradezu auf: Also überflüssige Erwähnung![/blue] Was sie glaubt zu brauchen, nimmt sie sich vom Leben, erwartet nichts von den anderen, nichts, was sie selbst für sich tun könnte. Sie ist ein sprudelnder Quell in dieser Runde.
Karin sitzt still am Tisch, sieht heute blass aus. Sie trägt zum ersten Mal eine [blue]gut gemachte[/blue] Perücke, [strike]die speziell von einer geprüften Zweithaarspezialistin angefertigt wurde.[/strike] Mit Anfang fünfzig ist sie das Sorgenkind in der Runde. Vor jedem Arztbesuch hofft sie auf bessere Tumorwerte. Ihr Mann steht ihr liebevoll zur Seite. Beide mussten lernen, mit dem Verlauf der Prognose umzugehen. Sie ist inzwischen von der Krankheit gezeichnet, gibt nicht auf, nimmt professionelle Lebenshilfe in Anspruch. Karin kommt nicht mehr regelmäßig zu den Treffen, aber wenn Sie [blue]sie[/blue] dabei ist, ist sie für Stunden wieder eine Frau unter Frauen, abgelenkt von einer schweren Schicksalsfügung.
Glücklich ist Monika mit einundsechzig Jahren, zweifache Großmutter, lebt Hand in Hand mit einem gutmütigen Ehemann. Thema Nummer eins, die Enkelkinder. [blue]Vernünftigen Satz gestalten![/blue] Sie blüht auf, wenn sie von den Kleinen erzählt. Die alleinerziehende Tochter ist berufstätig, bewohnt die Einliegerwohnung im Elternhaus. Monika übernimmt für sie den geregelten Tagesablauf der Kinder ohne erkennbare Ermüdungserscheinungen. Das Bewusstsein als (Groß) Mutter unentbehrlich zu sein lässt die [blue]ihre [/blue]eigenen Belange in den Hintergrund treten. Sie wirkt in letzter Zeit hausbacken, hat einen schlichten Haarschnitt, trägt praktische Kleidung bis hin zum bequemen Schuhwerk. Der modische Akzent ist ihr abhandengekommen. [blue]Ist ja furchtbar. ;-)[/blue] Ihr Hobby ist die plattdeutsche Sprache, worin sie gerne Dönekes zum Besten gibt. Sie hat ein sensibles Ohr für die zu lauten Töne und ein offenes Auge für die Schattenseiten im Leben.
Christel ist die Fünfte im Bunde. Sie steckt mit Ende fünfzig mittendrin in einer Lebenskrise[blue] welcher?[/blue] , sucht in der Runde Gehör [blue]und [/blue]erwartet Mitgefühl. Sie sieht ausgesprochen sportiv aus, die Haare superkurz geschnitten, kaum geschminkt [blue]wer? Die Haare? [/blue], bevorzugt mit einer schlanken Figur das Tragen von Hosen, dazu aktuell sportliche Schuhe. Vor vielen Jahren war sie Vereins-Marathonläuferin. Mit den Ehejahren vernachlässigte sie den Sport. [blue]Zusammenhang??[/blue] Jetzt beginnt sie wieder mit dem Laufen. Sie läuft und läuft und läuft, läuft dem Seelenschmerz davon. Nach fast dreißig Jahren mit ein und demselben Mann wurde sie von ihm wegen einer erheblich Jüngeren verlassen. Sie war ahnungslos, zu naiv, wurde jäh damit konfrontiert. Ausgetauscht, nicht mehr für Gut [blue]gut[/blue] befunden, zurückgelassen, die gemeinsamen Perspektiven für das Rentenalter über Bord geworfen, das ist für sie unbegreiflich. Er ist ausgezogen, stellte kaum Ansprüche, nahm nur Persönliches mit. Sie verlor den einseitigen Kampf, lebt mit der Hoffnung auf einen Neuanfang. Es tut ihr gut wieder am Stammtisch zu sitzen, sich alles von der Seele zu reden.
Sonja bringt eine Gästin [blue]unerträgliches Wort![/blue] mit, eine Nachbarin ist zugezogen, noch fremd im Ort. Sie möchte einen Bekanntenkreis aufbauen. Auf dem ersten Blick passt sie in die alteingesessene Runde, die nächsten Treffen werden entscheiden. Sonja erzählt viel Interessantes. Zusammen mit dem Ehemann führen [blue]führt[/blue] sie eine Reiseagentur. Sie berichtet von besonderen Kunden, über historische Urlaubsorte, Hotels, die von ihnen getestet wurden. Die Tochter, eine ausgebildete Reiseverkehrskauffrau, arbeitet jetzt mit im Geschäft, somit kann Sonja etwas Kürzer [blue]kürzer [/blue]treten. Sie kennt aus langer Berufserfahrung die noch unberührten Fleckchen der Erde, freut sich auf eine gemeinsame reisefreudige Rentnerzeit. Die Zeit ist greifbar, alles ist gut.
Am Tisch wird gelacht, diskutiert, oft durcheinandergeredet. Bier[strike]chen[/strike], Wein, Mineralwasser, Schnitzel mit Pommes, der Salatteller nach Art des Hauses, die Backkartoffel mit frischen Pfifferlingen, alles schmeckt wieder gut, und das nebenher.
Besser wie jedes Kneipenessen ist die vertraute Stimmung unter den lebenserfahrenen Frauen. Nicht jede steht auf der Sonnenseite des Lebens, jedoch die Zeichen der Zusammengehörigkeit, der erlaubte Blick in Seelenwelten ist unverzichtbar.
Die Gesichter vom Erzählen gerötet, hier und da das erste verstohlene Gähnen, die Augen fangen an zu klimpern, die Zeche wurde [blue]wird [/blue]gezahlt, und nun freuen sich alle aufs Bett.
Hella löst wie immer die Runde mit einem Standardsatz auf: «Mädels, wo ist nur die Zeit geblieben, es ist gut, das[blue]s[/blue] es uns gibt!»
Das wurde mit Küsschen links, Küsschen rechts besiegelt.
Otto läutet die letzte Runde ein.
AHS 2015
Ich hoffe, Du kannst mit den Anmerkungen etwas anfangen.
Inhaltich ist die Geschichte sehr lahm. Es sind eigentlich nur klischeehafte Frauenbeschreibungen und es passiert nichts. Das Ganze erinnert mich an die Dienstagsfrauen. Das Thema ist vollkommen ausgelutscht. Das Argument, alles spiele sich genau so ab, würde nicht ziehen!
LG
DS