Freiheit

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KAZEKAI

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Sie steht allein auf einer Scheibe aus Wasser, die vom Meer gebildet und zerstört wird. Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.
Das Mädchen hebt den Blick, der sich nun auf die helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht. Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren. Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welches immer wieder durch ihre Füße fließt. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann. Sie kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit sie die ersten Schritte getan hat, ist sie immer hierhin gelaufen und hat das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, der sie übermächtig umschließt. Sie seufzt glücklich und streckt ihre müden Glieder.
Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. Ihr Platz, der nur ihr gehört. Sie lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freut sich und beginnt zu gehen. Dann zu laufen. Dann zu rennen. Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt. Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Sie läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Sie jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um ihr herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.
Der Glückszustand verschwindet jäh, als sie auf der glitschigen Sandmasse ausrutscht und hart zu Boden fällt. Unwillkürlich fängt sie an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. Das Mädchen reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Der Schmerz ist jedoch nicht der Grund für ihre Trauer. Nein. Sie weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen und für die nächste Zeit auch nicht mehr dazu in der Lage sein wird.
Schniefend klopft sie sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den hellen Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig. Eine allumfassende Ruhe nimmt von ihr Besitz, die mehr einer Art inneren Frieden gleichkommt. Sie versucht zu lächeln und wischt sich die Tränenspuren aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.
Eines Tages..., denkt sie während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...

Das Mädchen wendet sich schweren Herzens ab und humpelt den gewohnten Weg zu ihrem Dorf zurück. Eine letzte Träne rollt ihr Gesicht herunter, als sie die vertraute Hütte vor sich sieht, die einst ihren Eltern gehört hat.
 

Val Sidal

Mitglied
KAZEKAI

mir gefällt dein Text gut. Er führt mich langsam in eine Stimmungslage, die – ohne mich besonders zu fordern – zum neugierigen aber gelassenen Beobachter der Szene macht: ich will wissen, was geschehen wird, bin aber mit dem, was ich gerade sehe, zufrieden.

Ein paar Bemerkungen noch:

Wenn „Sie“ und das „Mädchen“ eine Person sind, dann gib dem Mädchen einen Namen oder eine passende weiblich Bezeichnung – der Wechsel irritiert beim Lesen unnötig.

Der Schmerz ist jedoch nicht der Grund für ihre Trauer. [strike]Nein. [/strike]Sie weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen und für die nächste Zeit auch nicht mehr dazu in der Lage sein wird.
Nein streichen. Der Pathos darin wirkt aufgesetzt.

Manche Formulierungen und Bilder wirken unfertig und/oder überbelichtet – z. B.

Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit sie die ersten Schritte getan hat, ist sie immer hierhin gelaufen und hat das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, der sie übermächtig umschließt.
Oder

Eines Tages..., denkt sie während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...
Mit ein paar Absätzen könntest Du den Lesefluss besser steuern.

Den Schlusssatz finde ich unbefriedigend.

Eine letzte Träne rollt ihr Gesicht herunter, als sie die vertraute Hütte vor sich sieht, die einst ihren Eltern gehört hat.
Er fühlt sich an, als würde der Autor, der mich während der ganzen Lesezeit das Mädchen und das Meer beobachten ließ, mich mit Gewalt um 180 Grad drehen und anschreien: „Guck! Dort ist die Hütte, die früher ihren Eltern gehört hat. Jetzt aber nicht mehr! Warum? Das sage ich dir nicht – es ist eine Kurzgeschichte! Es soll ein offenes Ende haben!

Solche Offenheit ist nicht gemeint – fürchte ich. Sie ergibt sich nicht aus der Geschichte.

Der Titel ist m. M. n.sehr unglücklich gewählt.
 
U

USch

Gast
Hallo KAZEKAI,
deine Geschichte erinnert mich ein wenig an >Die Möwe Jonathan<.
Ich mache dir mal ein paar Vorschläge, wie du aus meiner Sicht den Text verbessern kannst:
Sie steht allein [red]auf einer Scheibe aus Wasser[/red], die vom Meer gebildet und zerstört wird. [blue]Dieses Bild kapiere ich nicht![/blue] Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.
[strike]Das Mädchen[/strike] [blue]Sie [/blue]hebt den Blick, der sich nun auf die [red]helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht.[/red] [blue]Bleibt mir unklar![/blue] Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren. Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welche[red][strike]s[/strike][/red] immer wieder durch ihre Füße fließ[red][strike]t[/strike][/red][blue]en[/blue]. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann. Sie kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit sie die ersten Schritte [blue]tat[/blue][red][strike]getan hat, ist sie immer hierhin gelaufen und[/strike][/red] hat [blue]sie [/blue]die ruhigen Wogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, [red][strike]der [/strike][/red][blue]dessen Gewölbe[/blue] sie übermächtig umschließt. Sie seufzt [strike][red]glücklich [/red][/strike]und streckt ihre müden Glieder.
Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. [red][strike]Ihr [/strike][/red][blue]Der [/blue]Platz, der nur ihr gehört. Sie lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freut sich und beginnt zu gehen. [red][strike]Dann zu laufen.[/strike][/red] Dann zu rennen. [blue]Ist rennen eine Steigerung von laufen? [/blue]Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt.
[blue]Absatz[/blue]
Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Sie läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Sie jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um ihr herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.
[red][strike]Der Glückszustand verschwindet jäh, als sie auf der glitschigen Sandmasse ausrutscht und hart zu Boden fällt. [/strike][/red]
[blue]Sie rutscht auf dem glitschigen Sand aus und fällt hart zu Boden. Ihr Glückszustand ist abrupt beendet[/blue]
Unwillkürlich fängt sie an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. [red][strike]Das Mädchen[/strike][/red] [blue]Sie [/blue]reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Der Schmerz ist [red][strike]jedoch[/strike][/red] nicht der Grund für ihre Trauer. Nein. Sie weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen [strike]und für die nächste Zeit auch nicht mehr dazu in der Lage sein wird[/strike].
Schniefend klopft sie sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den [strike]hellen [/strike]Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. [strike]Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig.[/strike] Eine allumfassende Ruhe [strike]nimmt [/strike][blue]ergreift [/blue][strike]von ihr [/strike]Besitz [blue]von ihr[/blue],[red] [strike]die mehr einer Art inneren Frieden gleichkommt[/strike][/red].[blue]Frieden kehrt ein[/blue]. Sie versucht zu lächeln und wischt sich die Tränen[strike]spuren[/strike] aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.
Eines Tages..., denkt sie während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...

[strike]Das Mädchen wendet sich schweren Herzens ab und humpelt den gewohnten Weg zu ihrem Dorf zurück. Eine letzte Träne rollt ihr Gesicht herunter, als sie die vertraute Hütte vor sich sieht, die einst ihren Eltern gehört hat.
[/strike]
Das sind nur Vorschläge, die du nicht übernehmen mußt. Es ist dein Text.
LG USch
 

KAZEKAI

Mitglied
Maria steht allein auf einer Scheibe aus Wasser, die vom Meer gebildet und zerstört wird. Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.

Maria hebt den Blick, der sich nun auf die helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht. Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren.
Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welche immer wieder durch ihre Füße fließen. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann.

Maria kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit Maria die ersten Schritte tat, hat sie das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, dessen Gewölbe sie übermächtig umschließt. Sie seufzt und streckt ihre müden Glieder.

Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. Der Platz, der nur ihr gehört. Maria lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freut sich und beginnt zu gehen. Dann zu laufen. Dann zu rennen. Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt. Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Maria läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Sie jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um ihr herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.

Sie rutscht auf dem glitschigen Sand aus und fällt hart zu Boden: Ihr Glückszustand ist abrupt beendet. Unwillkürlich fängt sie an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. Maria reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Doch der Schmerz ist nicht der Grund für ihre Trauer. Sie weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen.

Schniefend klopft sie sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den hellen Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig. Eine allumfassende Ruhe ergreift Besitz von ihr. Frieden kehrt ein. Maria versucht zu lächeln und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.

Eines Tages..., denkt sie während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...
 

KAZEKAI

Mitglied
Maria steht allein auf einer Scheibe aus Wasser, die vom Meer gebildet und zerstört wird. Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.

Maria hebt den Blick, der sich nun auf die helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht. Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren.
Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welche immer wieder durch ihre Füße fließen. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann.

Maria kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit Maria die ersten Schritte tat, hat sie das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, dessen Gewölbe sie übermächtig umschließt. Sie seufzt und streckt ihre müden Glieder.

Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. Der Platz, der nur ihr gehört. Maria lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freut sich und beginnt zu gehen. Dann zu laufen. Dann zu rennen. Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt. Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Maria läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Sie jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um ihr herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.

Sie rutscht auf dem glitschigen Sand aus und fällt hart zu Boden: Ihr Glückszustand ist abrupt beendet. Unwillkürlich fängt sie an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. Maria reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Der Schmerz ist nicht der Grund für ihre Trauer: Maria weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen.

Schniefend klopft sie sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den hellen Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig. Eine allumfassende Ruhe ergreift Besitz von ihr. Frieden kehrt ein. Maria versucht zu lächeln und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.

Eines Tages..., denkt Maria während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...
 

KAZEKAI

Mitglied
Maria steht allein auf einer Scheibe aus Wasser, die vom Meer gebildet und zerstört wird. Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.

Maria hebt den Blick, der sich nun auf die helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht. Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren.
Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welche immer wieder durch ihre Füße fließen. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann.
Maria kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit Maria die ersten Schritte tat, hat sie das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, dessen Gewölbe sie übermächtig umschließt. Sie seufzt und streckt ihre müden Glieder.
Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. Der Platz, der nur ihr gehört. Maria lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Sie freut sich und beginnt zu gehen. Dann zu laufen. Dann zu rennen. Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt. Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Maria läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Sie jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um ihr herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.

Sie rutscht auf dem glitschigen Sand aus und fällt hart zu Boden: Ihr Glückszustand ist abrupt beendet. Unwillkürlich fängt sie an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. Maria reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Der Schmerz ist nicht der Grund für ihre Trauer: Maria weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen.
Schniefend klopft sie sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den hellen Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig. Eine allumfassende Ruhe ergreift Besitz von ihr. Frieden kehrt ein. Maria versucht zu lächeln und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.

Eines Tages..., denkt Maria während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...
 
U

USch

Gast
Hallo KAZEKAI,
ist nach der Überarbeitung sehr viel besser geworden.
Zwei Klienigkeiten sind mir noch aufgefallen:

Wie in Trance betrachtet sie das sanfte Wogen der Wellen, welche immer wieder [red][strike]durch [/strike][/red][blue]um [/blue]ihre Füße fließen.
Durch Füße kann kein Wasser fließen, sondern nur drum herum.

Die Luft um [strike][strike]ihr [/strike][/strike][blue]sie [/blue]herum tobt und sie breitet die Arme aus.

Die Scheibe aus Wasser gefällt mir persönlich nicht als Bild. Eine Scheibe ist etwas Hartes und zerspringt, wenn man drauftritt. Wasser ist ganz im Gegenteil etwas total Nachgiebiges, zerfließt, wird getrieben vom Wind usw.
Du meinst doch, wenn ich dich richtig verstehe, eine flache abgegrenzte Wassefläche auf einer Wattenfläche - oder?
LG USch
 

KAZEKAI

Mitglied
Ja genau. Ich verstehe jedoch jetzt, was dich stört und finde mein Bild im Nachhinein auch eher unpassend:p Nochmals danke für die Tipps!
Lg KAZEKAI
 

KAZEKAI

Mitglied
Maria steht allein in den sanft schäumenden Meereswellen, welche kühl auf ihrer Haut prickeln. Unter ihren Füßen glitzern kleine Sandkörner, die tote Körper von Quallen entblößen. Sie empfindet nichts bei ihrem Anblick. Keine Reue. Kein Mitleid. Wieso auch? Schließlich müssen alle Lebewesen einmal in den Himmel. Selbst die Menschen. Selbst sie.

Maria hebt den Blick, der sich nun auf die helle Scheibe richtet, die das blaue Gewölbe durchbricht. Sie kneift die Augen zusammen und nach nur wenigen Wimpernschlägen muss sie ihren Blick wieder senken. Das gleißende Licht brennt wie Feuer in ihren Augen und mit Mühe versucht sie den Schmerz in ihrer Iris zu ignorieren. 
Wie in Trance betrachtet Maria das sanfte Wogen der Wellen, welche immer wieder um ihre Füße fließen. Sie atmet tief ein und saugt so viel von der frischen Meeresluft ein, wie sie nur kann. 
Maria kommt sich wie ein Fels in der Brandung vor und muss leicht kichern. Ein Windhauch wirbelt ihr eine Strähne ins Gesicht, die sie lächelnd hinters Ohr streicht.
Das Meer hat schon immer eine gewisse Faszination auf sie ausgeübt. Seit Maria die ersten Schritte tat, hat sie das ruhige Meereswogen betrachtet. Und natürlich den Himmel, dessen Gewölbe sie übermächtig umschließt. Maria seufzt und streckt ihre müden Glieder. 
Niemand außer ihr kommt hierhin. Es ist ihr Platz. Der Platz, der nur ihr gehört. Maria lächelt. Sie lacht und springt vor Freude in die Höhe. Das Wasser spritzt um ihren Körper und sie merkt, wie ihre Hose nass an ihr haftet. Es kümmert sie nicht. Ganz im Gegenteil. Maria freut sich und beginnt zu gehen. Dann zu laufen. Dann zu rennen. Ihr Atem rasselt so laut, dass er selbst das Meeresrauschen übertönt. Der Wind versucht sie zurückzuhalten, doch er schafft es nicht. Maria läuft so schnell, dass ihr Herz höher und höher schlägt. Sie fühlt sich frei. Frei, wie ein Vogel in der Luft. Maria jauchzt. Wann hat sie das letzte Mal so schreien können? Die Luft um sie herum tobt und sie breitet die Arme aus. Auf und ab. Auf und ab. Ihre Füße scheinen vom Boden abzuheben und das vertraute Gefühl der Freiheit erfasst sie.

Maria rutscht auf dem glitschigen Sand aus und fällt hart zu Boden: Ihr Glückszustand ist abrupt beendet. Unwillkürlich fängt Maria an zu weinen. Ihr linker Knöchel tut höllisch weh und sie merkt, dass jede noch so kleine Bewegung die Schmerzen vergrößert. Maria reibt sich schluchzend die Augen und rappelt sich qualvoll auf.
Der Schmerz ist nicht der Grund für ihre Trauer: Sie weint, weil sie aufgehört hat zu fliegen.
Schniefend klopft Maria sich den groben Dreck von ihrer Kleidung und betrachtet abermals den hellen Himmel, der ihr aufmunternd entgegen leuchtet. Plötzlich fühlt sie sich nicht mehr traurig. Eine allumfassende Ruhe ergreift Besitz von ihr. Frieden kehrt ein. Maria versucht zu lächeln und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie streckt eine Hand nach dem Himmel aus, doch sie greift ins Leere.

Eines Tages..., denkt Maria während sie im Geiste wieder in die Realität zurückkehrt. Eines Tages möchte ich ein Engel werden und den Himmel berühren...
 
U

USch

Gast
Hallo KAZEKAI,
ja, so ist es viel besser. Gute Textarbeit geschieht immer im gegenseitigen Geben und Nehmen. Ich wünsche dir weiterhin frohes Schaffen und viele neue Ideen hier in der LL.
LG USch
 



 
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