Freiheit

eni

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Freiheit

Sie stand auf diesem dünnen Brettchen, ganz oben. Die Menschenmenge unter ihr erschien ihr so klein wie winzige Insekten, die hin und her krabbelten. Ihr Herz klopfte laut, sie dachte jeder könne es hören…müsse es hören können, so laut kam es ihr vor. Sie hatte schweißnasse Hände, aber fühlte sich gut, sehr gut, so gut wie schon lange nicht mehr. Während der Kran sie immer ein Stückchen weiter nach oben fuhr, dachte sie zurück…
„Hey…. Hast du schon gehört? Es gibt da jetzt etwas Neues… Bungee Jumping nennt man das, und es findet hier im Ort statt, nächsten Samstag schon!!“ Stephan schrie es durch die ganze Halle, so dass alle, wirklich alle es mitbekommen mussten.“Nur ist es leider ziemlich teuer…“ meinte er. Sie lachte. „Ja, Stephan, ich weiß was du meinst, und so neu wie du denkst ist es gar nicht mehr. Nur eben….“ Sie räusperte sich, „…. nur eben ist es so, dass hier auf dem Dorf immer alles etwas später erscheint.“ Sie zwinkerte ihm grinsend zu. Zu genau wusste sie doch, wie sehr er sich immer darüber ärgerte wenn sie so etwas sagte. Er liebte sein Dörfchen eben und hasste die Stadt, während sie immer auf der Suche nach Neuem war. „Bungee Jumping“ dachte sie und lächelte, „DAS ist es….cool…wenn ich das Geld auftreiben kann mache ich es!“ Während sie es dachte sprach Stephan es aus, typisch für ihn, sie grinste wieder und nahm Stephan freundschaftlich in den Arm. „du bist mir vielleicht einer, weißt doch genau dass ich so etwas liebe.“
So kam es dann, Stephan lieh ihr das Geld. „Ich seh doch das Leuchten in deinen Augen, allein der Gedanke daran lässt dir doch keine Ruhe.“ Er hatte natürlich recht und sie fieberte dem Tag entgegen an dem dieses Bungee Jumping hier, in ihrem kleinen Dörfchen, stattfinden sollte.

Und nun stand sie ganz oben, allein, und sie sollte springen, nur an diesem Seil befestigt. „Oh Gott, auf was hab ich mich da nur wieder eingelassen“, dachte sie. Es gab einen Ruck, sie waren ganz oben. Nun war es soweit, sie sollte springen. Sie schluckte. Der freundliche Helfer hinter ihr grinste und sagte schelmisch:“ Nun geht’s los junge Frau, ein Hüpfer und du bist wieder unten, dauert nicht lange.“ „Sehr witzig“, dachte sie und hätte ihn am liebsten in seinen Allerwertesten getreten, aber dafür war jetzt keine Zeit. „Ja, nichts leichter als das“, erwiderte sie stattdessen und lächelte ihn süß an. „Na, wird’s denn heute noch was?“ Er lächelte süffisant und ergötzte sich sichtlich an ihrer Angst. „Nur Mut“, sagte er dann in einem milden, netten und kameradschaftlichen Ton „ alle haben etwas Angst vorm Sprung, aber der Flug ist genial!“ „Na, gut“, dachte sie „wenn der das sagt, er wird’s ja wissen.“ Zögernd trat sie einen Schritt vor…. Und spürte einen kleinen Druck am Rücken, „der wird doch nicht….“, dachte sie….und dann flog sie auch schon…. Wow, man hatte ihr nicht zuviel versprochen, genial….“fast besser als Sex“, dachte sie….und musste grinsen. Was man da alles sehen konnte, unglaublich…… „das ist Freiheit“, dachte sie vergnügt als sie unten angekommen war, „herrlich!!“
 
H

hoover

Gast
Hi Eni,

schöne Geschichte, hat mir gut gefallen. Mehr oder weniger ruhig erzählt ... na ja, ich kann nicht so genau sagen, warums mir gefallen hat, wollte den Beitrag aber nicht so unbewertet stehen lassen, dazu ist er zu gut *g*

Liebe Grüße
hoover
 



 
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