Friedensschlüsse

4,00 Stern(e) 1 Stimme
S

Sandra

Gast
Hallo Karl,

zungenschlaf zwölf - chapeau - welch eine Zeile, was für ein Anfang. Ich bin beeindruckt.
Lese ich weiter habe ich einen One-Night-Stand vor Augen oder den finalen Fick (wie soll man es anders nennen?), bei dem die Frage aller Fragen ja meist offen bleibt. Das Bild der Tagediebe ist ebenfalls eine starke Zeile.

Doch was macht hier das Partizip?

Vielleicht nur ein d zuviel?

nachts zungenschlag zwölf
noch einmal liebe
und einen sekt
auf die drängensten
aller fragen
und am nächsten tag
tagediebe mit
ausreichend zeit belohnen
und lächerlichen
lachend mitten
ins gesicht spucken
Hier ist noch irgendwie der Wurm drin, ansonsten erscheint mir der erste Absatz stimmig. Doch bei dem zweiten schwanke ich etwas. Für ein stummes oder feiges Auseinandergehen bekommt man nur selten den Friedensnobelpreis. (Wieso muss ich jetzt an Grass denken?) Erst recht nicht wenn man zuvor gespuckt hat.
Was ich sagen möchte: Mit dem Spucken leitest du (zumindest bei mir) Wut ein. Der Friede zum Schluss oder der falsche Preis will sich somit bei mir nicht begründen. Aber, ich will gar nicht so kritisch sein, denn es schwingt eine ganze Menge nach.

LG
Sandra
 
Stimmt

Liebe Sandra,

habe deine Kritik überdacht. Du hast Recht. Ich habe das zwei Dinge miteinander verknüpfen wollen, die sich nicht verküpfen lassen.
Also, der lachende Spucker ist - wie du siehst - aus dem Rennen.
Danke für deinen Hinweis
Karl
 



 
Oben Unten