Fröhlichen Entzug noch !!! (Teil 6)

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Fröhlichen Entzug noch !!! (Teil6)

Die Teile 1 - 5 sind hier erreichbar:

Teil 1: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=28070
Teil 2: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=28116
Teil 3: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=28348
Teil 4: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=30761
Teil 5: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=30806

Statt Vorwort - die Halbjahresrede incl. virtuellem Büffett (vom 15.05.2002)

WER HÄTTE DAS GEDACHT, EIN HALBES JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHR!!!
Statistik:
Am 14.11.2001 war mein letzter Rauchtag; 26 Wochen nicht geraucht(morgen), ca. 820 Euro nicht für Kippen ausgegeben, und zwar für 7500 Stück (Samstag), bzw. 40 Stangen (Montag). Silkmeter redet von ungefähr dreieinhalb Wochen nicht verheizter Lebenszeit.
Moral:
Bestens, ich will nicht rauchen, so isses und so bleibt es. Das war auch das Wichtigste, um erfolgreich aufzuhören: Der Entschluss, nicht rauchen zu wollen. Und dazu gehört (mir hat nunmal der Carr geholfen) eben auch die Einstellung, ich gebe nichts auf, ich muss mich endlich nicht mehr vergiften! Da hat der Mr. Carr bei mir wohl eine erfolgreiche Gehirnneuwäsche bewirkt, egal, wie man zu seinem Stil steht. Außerdem hat der hier allseits beliebte Don Lindi wohl auch nicht alles bewirken können, was er sich auf die Fahne geschrieben hat. Von wegen "...und trotzdem schlank". Hier wird nunmal fast jeder erstmal etwas moppelig.
Attacken:
Selten, aber vorhanden. Merkwürdigerweise überkommen mich Rauchgedanken nicht als positive Überlegungen (jetzt mal gemütlich eine...), sondern eher in negativen Stimmungslagen, quasi als Verstärkung schlechter Verfassung. Motto: Wenn das und das schon Mist ist, kömmt es auf die Kippen auch nicht mehr an. Kippe als Strafe, dem muss man doch ausweichen können. . . -
Wie zum Beginn der Campingsaison, so muss ich bestimmt auch im Sommerurlaub immer mal wieder Situationen neu lernen, in der ich mich nur als Raucher kenne.
Gesundheit:
Naja. Der Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, fiel bei mir, wie sich einige vielleicht noch erinnern können, während einer Hörsturzbehandlung im Krankenhaus. Diese Hörsturz- und Tinnitusproblematik zieht sich weiter so hin. Ich hätte lieber eine Wunderheilung gehabt, Motto: ohne Rauchen keine Durchblutungsstörungen. War wohl (noch?) nix.
Fitness:
Von der Anlage her viiiiiiiiel besser, Luftnot kenne ich nicht mehr. Nur, Fitness kömmt nicht vom Nichtrauchen, sondern vom Sport treiben. Und da bin ich nicht sehr konsequent. Aber der Sommer ist noch lang . . .
Gewicht:
Hujuijui, erst habe ich 10 Kilo zugenommen, dann wieder 6 abdiätiert. Jetzt liege ich bei ca. 85 Kilo, das sind 7 mehr als zu Anfang. Eben der Herr der Bauchringe. Nur zur Fressdisziplin zu allem anderen reichts derzeit bei mir nicht. Und das ist der Einsatz zu L A N G T Z U !!!
Heute gibts Warmes, selbstgekocht in Mikes Teufelsküche:
Seemanns Labskaus, mit besten Kartoffeln, Salatware, ich habe mir beim Stampfen fast den Arm ausgekugelt, mit Mirroreggs satt, Rote Bete und k e i n toten Fisch (gehört gar nicht dazu). Das Zeug besteht ja eigentlich nur aus Kartoffelmus und (bei mir) gebratenem Corned-Beef. Dann hat der Extrakt allerdings ein Aussehen, als wäre dem Koch furchtbar schlecht geworden. Deshalb kippe ich immer den Rote Bete Saft dazu. Dann sieht es aus, als wäre es einem magenkranken Koch furchtbar schlecht geworden . . . --- Dazu passen Gürkchen und allerlei Garnituren.
Alternativ gibt es Mike's gefürchtete Bratnudeln, langgelassene Spaghetti mit Zwiebeln und Schinkenwürfeln und kleingeschnippelte Salamischeiben gebraten, dann mit Mixtur aus Rührei, Dosenmilch, Partisankäse abgeschüttet und stocken gelassen. Auf Wunsch dazu Ketchup und Samba Oelek.
Und hier Paprikapfanne mit Schnitzelfleisch, Mais, Zwiebeln und Reis dazu - passt auch mit Samba Oelek zusammen.
Oder etrwas Farmer's Early Piece. Damit die restlichen Kartoffeln, die beim Labskaus nicht mehr reinpassten, auch wegkömmen.
Für die Frühstücksfreunde habe ich noch Corn-Flakes im Kochbeutel da. Müt Mülch . . .
Schnittchen in allen Fantasievariationen gibts natürlich auch und zu trinken, was immer Ihr wollt.
Dank an alle persönlich bekannten, mehlbekannten, nicht bekannten und virtuellen Mit-Forumisten. Sowohl Schreiben als auch Lesen haben geholfen, Festigkeit zu erlangen und zu erhalten. Ob und wann ich meine Erzähllücke mal fülle, weiß ich nicht so genau. Im Moment vergesse ich gerade soviel aus dieser Anfangszeit. Da war z. B. das Ding mit dem selbstgesetzten Tropf, oder wie mein Arzt gesagt hat, dass das Rauchen garnix mit Hörsturz zu tun haben muss und ich mir das vielleicht ganz umsonst abgewöhnt habe. Oder wie ich mich mit dem Taxifahrer in die Wolle gekriegt habe, und wie der nach meinem Sprüchlein geguckt hat . . . - Wo war ich??? - Egal.
Übrigens den schlümmen Entzug - den hatte ich bisher noch nicht, eher den fröhlichen !
Und nun gebe ich erstmal wieder Ruhe bis
- 23.06. = 1000 Euro nicht für Kippen investiert worden sind.
- 25.06. = 222 Tage clean erreicht sind.
- 07.07. = 50 Stangen nicht geraucht wurden.
- 20.07. = 10 000 Kippen nicht gequalmt wurden.
Ich liiiiiiiiebe Statisten !!!
FEN !!


61 - Jetzt reitet er wieder !!

Nun reitet er wieder eine Attacke nach der anderen, der Marlboro-Mann! Letzte Woche schon lernte ich eine neue, ganz fiese Art der Versuchung kennen. Da stand ich gerade so neben einem Raucher, der keine Zigarette am Laufen hatte. Und der staaaaaaank, aus seinen Klamotten. Süßlich giftig, muchelig, eben das, was wir so lieben . . . Und während es mich so durchschüttelt, merke ich, wie heimlich, still und leise trotzdem eine Stimmung oberhand gewinnt. Und die spricht eindeutig f ü r das Rauchen!! In dieser Bääh-Situation! So richtig nach dem Trotzdem-Motto: Klar riecht die Garderobe, klar stinkt die Bude, natürlich würdest Du jetzt beim Rauchen einer Kippe folgendes erleben: Fremdes Gefühl in der Hand und an den Lippen; beim Inhalieren dicken Hals bekommen und evtl. Hustenreiz; trockenen Mund und Rachen; weiche Knie wegen Kreislauf, gleichzeitig Trommelfeuer vom Herzschlag; Einschlag der Nikotinwirkung im Gehirn wie eine Handgranate. - Aber dann: feels like coming home, mit Wirkung des Zeuges: guuuuuuut, und erstmal rosarote Brille und bloß nicht aufstehen. Oder ganz schnell wegen angeregter Verdauung? - Und 100 % die Konsequenz: Welche kaufen gehen und weiterqualmen!
All das ist sowas von klar und trotzdem beißt mir dieses Biest ins Hirn und quatscht mich voll!!! - Nach so langen Tagen (200 inzwischen), Wochen, Monaten. - Es gibt nicht auf, und wenn es mich hat, dann richtig.
Dazu passte dann gestern Nacht wieder ein Träumele (ja schon wieder eins): Da fand ich mich in einer Situation wie im Kino. Ich in einer Art Verhörzelle, no Way out, keiner da, und auf dem Tisch Kippenschachtel und Feuerzeug (warum müssen das eigentlich auch im Traum immer Marlboros sein, ich hab doch Aldis-Rache geraucht?). Und nun sitze ich da und beschäftige mich mit der Frage, wie man die Situation verändern kann. Natürlich nur mit eine anzünden und qualmen, weglaufen geht ja nicht. Und ich durchlebe den obigen Gedankengang und mache mich trotzdem über die Schachtel her. Ob ich wirklich im Traum eine geraucht habe, weiß ich nicht mehr, bei Albträumen kömmt dann ja immer das Aufwachen...
Und gestern früh sehe ich dann noch die Mutter meines Campingkumpels auchn Mike. Die verkörpert den sagenumwobenen Onkel Otto: knapp 80, sehnig dürr, scheinbar unverwüstlich und persönlich berüchtigt mit immer einer Kippe in der Hand. Da soll man dann wieder auf ordentliche Gedanken kommen . . .
Trotzdem keine akute Gefahr. FEN !!


62 - Wasser marsch !

Morgens um 1/2 4, da klingelte das Telefon. Panik, Schreck, was ist los?? - Söhnchen hat heute Geburtstag, aber dann ruft ja nicht e r mich an...
- Jaaah, hallo? - ZEE am Rohr, total aufgelöst. Ihre ganze Bude steht unter Wasser, vermutlich Rohrbruch, und was ich alles früher evtl. nicht fest angezogen hätte, an Verschraubungen?? - Ööh, Sündenregister eines begeisterten Hobbyhandwerkers durchgegangen, Sünden im Sanitärbereich sind durchaus möglich. - Gut, ich komme, den Schaden und die Ursache begutachten und ggf. eindämmen. - Wenigstens hell war es schon. Und dann, eine total abgesoffene Wohnung, Ursache schnell gefunden, Rausreden einfach, war ich nicht !!!
Der Rest des frühen Morgens ging drauf mit:
- nasse Teppichböden rausreißen;
- Hausratsversicherungsbedingungen durchlesen;
- von der Feuerwehr zu hören, dass für ein Abpumpen ihrerseits zu wenig Wasser da ist;
- ebenfalls total abgesoffenen Keller bewundern;
- Sohn zum Geburtstag gratulieren und Geschenke zu machen. So früh hat der mich an seinem Geburtstag noch nie gesehen...
ZEE hat in den 2 Stunden, die ich maximal da war, ca. 6 Zigaretten durchgeholt, ich hatte auch so Bauchweh... - und mit Rauchen wird das auch nicht wieder trocken!
FEN !!


63 - Weg mit den Kippen und fertig !

So hat neulich ein Arbeitkollege zu mir gesagt, der vor einigen Jahren aufgehört hat zu rauchen. Schlechte Angewohnheit aufgeben und nicht mehr drüber nachdenken. Da bin ich anderer Meinung. Und die Tendenz im Forum ist auch eine ganz andere:
Es ist nicht einfach aufhören, was wir da machen. Sicher, diese Leute gibt es. Die schmeißen die Kippen weg und denken nicht mehr an die Raucherzeit, bzw. verdrängen alle Gedanken. Hier jedoch treffen sich fast ausnahmslos Menschen, die sich aktiv mit dem Nichtmehrrauchen befassen.
- Mit der eigenen Suchtproblematik
- Mit dem bisherigen eigenen Konfliktverhalten
- Mit Beziehungsproblemen
- Mit dem Wunsch, mehr für sich zu tun, sportlich und geistig
- Mit dem Warum, Wie und Wie-nicht-mehr im Bezug aufs Rauchen
- und vieles andere mehr . . .
Ich habe von einem anderen Bekannten, der vor Jahren aufgehört hat, die Bemerkung geerntet: "Wenn Du Dich so damit beschäftigst, bist Du nicht fertig mit dem Mist und wirst es auch nicht. Kippen weg, und keinen Gedanken mehr daran verschwenden!" --- Einspruch, Euer Ehren! - Ich glaube, das ist eben nur Verdrängen. Verdrängen von dem, was eigentlich zur Sucht führt, diese steuert und evtl. auch andere Süchte begleitet. Er sagte noch, und das lese ich auch hier oft: "Lenke Dich ab, vergiss es, tu was anderes!" --- Abermals Einspruch! - Lenke Dich nicht ab, sieh hin! Ich denke, das tun hier viele, davon profitieren hier auch viele und deshalb ist Forum vielleicht auch erfolgreicher als Pflaster, Kaugummi, Pillen usw. .
Und, wichtig für die Neuen: Wundert Euch nicht, wenn das Nicht-mehr-rauchen-müssen so viel Kraft kostet! Ihr seid Schwerarbeiter, mit dem Kopf. Und das kostet Energie... - Und, guter Rat ist billig:
Sagt nicht: "Ich musste den Tabakgenuss aufgeben." - Dieser Satz enthält gleicht drei Fehler:
1. Ich w i l l nicht mehr Rauchen (müssen)!
2. Genuss? Stinkendes, Zunge und Nase abtötendes Zeugs über den Kehlkopf (räusper) in die Lunge (öchö öchö) ziehen?
3. Aufgeben? Krank- und armmachendes Zeug, mit dem vernünftige Menschen einen vor die Tür schicken, in sich hinein zu quälen?
Dann lieber den fröhlichen Entzug. Genießt ihn, Eure Körper schmeißen gerade einen Parasiten raus. Schmeißt mit !!!
Wenn man stationär auf Alk-Entzug oder so ist, hat man evtl. etwas Lenkung aufs Thema von qualifizierter Seite. Hier muss man auf alles selbst kommen. Aber was hier an qualifizierten Ansichten zusammen getragen wird, ist eben auch beachtlich. - Kurz gesagt: Forum lernt !!!
FEN !!


64 - Es gibt jetzt endlich die "Anonymen Raucher" !!!

Und stationären Raucherentzug, erst Entgiftung, dann Therapie. Einsicht in Verhaltensmuster, Grundsätzliches zum Thema Sucht, Ausein.... Zusammensetzen mit den Auslösern, Zukunftsplanung und und und...
Das Ganze natürlich als anerkannte (Sucht-)Krankheit und finanziert von den Kranken- und Rentenversicherungsträgern...
Man fragte sich ja auch schon: warum eigentlich nicht früher? Vielleicht, weil der Raucher unauffälliger leidet und weiterhin irgendwie funktioniert. Nicht so deutliche suchtbedingte Ausfälle hat wie Alkoholiker und andere Drogisten. Aber er leidet trotzdem, und auch der problembeladene Alkoholiker behauptet zuweilen, das Trinken zu genießen. Der Raucher demoliert weite Teile seines emotionalen Daseins, seines Selbstgefühls, seines Selbstbewusstseins, aber das ist wohl bisher eher als Privatsache gesehen worden.
Merkwürdig, dass sich bei der bisher stiefmütterlichen Behandlung durch offizielle Bereiche noch keine Selbsthilfegruppen analog der "AA" gebildet hatten. Dabei wurde den aufhörwilligen Rauchern ja mal wieder eins ins Kreuz getreten. Motto: Klar, den echten Suchtkranken muss geholfen werden, aber die Typen, die es nicht mal schaffen, ihre schlechten Angewohnheiten im Zaum zu halten, und dann noch jammern, wenn sie die nicht loswerden können . . . - Das brüllte ja förmlich nach "AR"!!! - Und daraus wurde dann eine schlagkräftige Lobby, und die macht nun auf alle Aspekte dieser Sucht aufmerksam und jetzt ändert sich schlagartig einiges!! - - -
Oh, ich muss eingenickt gewesen sein, aber irgendeiner brüllt zur Mittagspause und nun bin ich wieder wach. Und der Fleck auf der Stirn? War wohl das Stempelkissen . . . - Tja, der aufreibende öff. Dienst erfüllt mal wieder alle Klischees :)
Merkwürdige Träume hat man ab und zu . . .
Übrigens, wenn man schon über 100 Tage nicht mehr raucht, ist der Entzug längst nicht mehr frisch. Die Langstrecke hat begonnen, das Leben hat einen wieder... - Deshalb dachte ich mal über den Gruß F(röhlichen) E(ntzug) N(och) nach. Für die höheren C(leanen) grüße ich deshalb jetzt immer ein F(reude) A(m) N(ichtrauchen) dazu!
FEN + FAN !!


65 - Qualmersgarn und Raucherlatein
(könnte auch lauten, wie lüge ich mir als Raucher selber die Hucke voll...)

Neulich sitze ich auf dem Campingplatz bei meinem Bekannten Holly, auch bekannt als der Hustinettenbär. Seine Freundin Geschi war auch da, und ich nahm an einem seltsamen Schauspiel teil. Holly hustet ja schon immer vor sich hin und schiebt alles darauf, dass er vor über 20 Jahren mal als Lackierer gearbeitet hat. Das muss der Lunge ja schaden. 40 Kippen am Tag aber nicht...
Geschi ist Mitte 40, hat schon, glaub ich, 4 Infarkte hinter sich und qualmt trotzdem. Lag ja auch nicht am Rauchen mit den Herzproblemen, sondern am Scheidungsstress. Und die Stents halten die Arterien ja jetzt offen...
Mein Kumpel Tommy - der Bruder vom Hustinettenbär - ist ja seit sieben Jahren von den Selbstgedrehten weg. Und ich bin nun auch schon über 9 Monate Nichtmehrraucher. Wir sitzen also mit den Beiden so herum. Die haben gerade eine neue Connection aufgetan, wo es die Stange zollfreie (gefälschte?) Ware für 16 Euro gibt, ein echtes Schnäppchen also. Und, dass wir an dieser Ersparnis nicht teilhaben können, weil wir so blöd sind, nicht mehr zu qualmen, das ist schon tragisch, geben sie uns zu verstehen. Ich frage also höflich, wie sich diese Dinger denn so husten, weil die internationale Ware ja öfter etwas stärker ist. Aber ich glaube zu verstehen, dass ich mich um meinen Kram scheren soll...
Und da betritt Christel die Bühne. Die ist in den Sechzigern und eine Bekannte von Hustinettenholly und Stentgeschi, höhö. Diese weisen dann auch dezent auf uns beiden Nichtmehrmitmachwollenden hin und daraufhin gibt Christel folgendes von sich (ist echt wahr und nicht gelogen):
Also ihr Mann, der kann jetzt gar nix mehr, der hat sich nämlich das Rauchen abgewöhnt, nach Jahrzehnten. Und prompt hat er zwei Jahre danach Lungenkrebs bekommen. Und nun hat er Operationen hinter sich und muss Sauerstoff atmen, aus der Pressluftflasche. Er hat zu ihr gesagt, sie solle doch lieber auch aufhören zu rauchen. Da hat sie ihn gefragt, ob er sie umbringen wolle !!! Er sehe ja schließlich, wohin ihn dieses Aufhören gebracht habe! Und ob sie womöglich auch so enden solle! Nee, da würde sie lieber weiterrauchen und sich wohlfühlen. Man sieht ja, wohin so etwas führt, aber nicht mit ihr. -
Und dann gucken uns alle drei, halb triumphierend, halb mitleidig an. Das haben wir nun davon, und sparen können wir auch nix. Ätsch !! --- Nochmal: Diese Story ist am WE so gelaufen, kein Mikelatein !!!
FEN + FAN !!


66 -Wieder einer weniger

Hallo und guten Abend,
Leider habe ich keinen guten Grund, noch schnell ein Sonntagabenposting loszulassen, eher einen schlechten...
Die älteren C'ehs kennen ja noch Jan, meinen Mitaufhörer aus meinen Krankenhaus-Tatsachenberichten. Tja, und nachdem im April meine Kollegin Silly Smoking Angie nach einem Jahr und zehn Tagen wieder angefangen hat zu rauchen, hat es Jan auch wieder erwischt...
Ich habe gerade mit ihm telefoniert, und, nachdem ich meine diesbezügliche Frage losgeworden war, kam ein kurzes, knappes: "Ja, ich rauche wieder!" - Bei unserem letzten Telefonat um Ostern herum hatte er ja schon einen Zigarillo geoutet, Motto: Den paffe ich aber nur, hat nix mit Rauchen zu tun und das gestehe ich mir zu... --- Naja, sein Biest ist ja auch wirklich hübsch.
Ansonsten ist seine Argumentation sehr ähnlich der von Angie. Auch er meint, einerseits sich zu ärgern, andererseits wieder voll von der kleinen Bestie gesteuert zu werden. Motto: Ist gar nicht schlimm, rauch man erstmal eine... - Und es sind ja auch weniger als früher (sagt Angie auch, aber ich kenne ihren Aschbecher) und irgendwann hört er wieder auf.
Aber derzeit nicht, zuviel Stress inne Firma und da musste er sich welche kaufen, gleich kurz, nachdem wir das letztemal telefoniert haben. --- Zigarillo? - Paffen? - Zugestehen???
Ich habe natürlich gleich gefragt, ob nach dem Wiederanfangen der Stress umgehend aufgehört hat inne Firma, klang aber nicht so. Und dass er jetzt immer genau ein Problem mehr hat, nee, das sieht er nicht so, obwohl, er weiß natürlich inzwischen auch, dass mal eine Rauchen nicht geht und beim nächstenmal...
Ich versuche, da jetzt mal nicht zuviel zu zu sagen, wie ich diese Rückfälle finde.
FEN + FAN!!


67 - Mir glaubt ja eh niemand,

dass ich solche Sachen erlebe. Kenne ich ja schon: "Ah, der Mike, interessante Geschichten, aber alle frei erfunden..."
Stimmt gar nicht, alles erlebt, oder wenigstens fast erlebt oder verdammt gut ausgedacht!
Also das WE aufm Camping hatte wieder einige Überraschungen parat. So bekomme ich am Freitagabend neue Nachbarn. Eine Frau mit kleinem Mädchen, die passen eigentlich altersmäßig nicht so recht zusammen. Die eine schon inne 40er, die andere man gerade um die drei Jahre herum.
Und als ich am Samstag dann so vor mich hin sitze, denke ich, Mann stinkt das hier. So alt und moderig, wie ein Wohnwagen, der nicht ganz dicht ist. Und der Blick über den Zaun zeigt mir, dass Nachbarin's Tür offensteht (offen steht?). Naja, geht mit der Zeit hoffentlich weg. Und des Nachmittags weht dann eine altbekannte Wolke über meinen Windschutz, schnupper... -
Da stehen dann Kleine, Große und Opa. Die beiden Letzteren roochen eene, und alle drei haben den "Öchö öcho, hust". - Nun kann ich mein Küchenfenster vom Wohnwagen zum Lüften wohl vergessen.
Am Abend sitze ich dann mal wieder mit Holly, dem Hustinettenbär, zusammen. Der diskutiert gerade das Thema Rauchen mit einem Arbeitskollegen, den er zu Besuch hat. Nach seiner Aussage hat der Zigarettenrauch ca. 400 verschiedene Schadstoffe. Hat ihm sein Lungendoktor erzählt. Und gegen die 400 Stoffe arbeitet seine Medizin im Inhalator nun mit gerade 2 Wirkstoffen gegenan. Kann ja nix werden, mit solchen laschen Mittelchen. Weiterrauchen will er trotzdem. Und das tut er auch erstmal, Öchö öchö, hust. Nein, das mit dem Husten kömmt ja, weil er vor zwanzig Jahren mal Lackierer gelernt hat... - Und dann, den Spruch habe ich neulich doch schon mal gehört, kommt: "Also ich kenne zwei Leute, die haben aufgehört zu rauchen und ein halbes Jahr später hatten sie Lungenkrebs. Ich bin doch nicht verrückt, mir das einzufangen.Das ist mir eine Lehre." - Und so weiter, in E C H T !!! Allerdings ist neben der Kippenschachtel auch eine Wodkaflasche auf dem Tisch... --- Ja, da muss ich mir wohl noch echte Sorgen machen, und Tommy, der auch dabei sitzt, raucht beim nächsten Jahreswechsel acht Jahre nicht mehr. - Ein Risikopatient!!
Auf dem Heimweg gestern kommt mir ein Rollstuhlfahrer entgegen, unter der Decke sieht man, dass er beinamputiert ist. Und der qualmt eine. Ein Stückchen weiter kommen eine Frau und ein Mann des Weges. Sie schiebt seinen Rollstuhl und man sieht seine Beine. Da geht mir so durch den Kopf: "Naja, sitzen beide im Rollstuhl und können nicht laufen, aber der mit den Beinen hat keine geraucht..." --- Warum denke ich das? Und da fällt mir eine frühere Geschichte ein. Da habe ich im Krankenhaus mit einem geredet, der beide Beine amputiert hatte. Als ich ihn nach dem Grund fragte, Unfall oder so, sagte er: "Nein, Ateriosklerose. Raucherbein." Und der saß mit seinem Rolli vor der Kantine und qualmte eine. Ich fragte ihn, zu der Zeit selbst noch Raucher, ob er denn nicht lieber aufhören wolle. Die Antwort: "Wenn Du mir garantieren kannst, dass meine Beine dann nachwachsen, höre ich heute noch auf!" - Auch eine Ansicht, denke ich mir...
Trotzdem schöne Woche und FEN + FAN !!


68 - Für hartgesottene Umfaller und Rückfaller,

wäre der Abgesang auf ein geliebtes Körperteil evtl. die richtige Möglichkeit zur "Selbstdisziplin".
Man suche sich zuerst eines aus. Vielleicht das rechte Bein? So ab Knie abwärts? Dann sollte es entsprechend verwöhnt werden, unser künftiges Raucherbein. Die Damen wetzen den Rasierer, die Herren waschen das Teil endlich mal... --- Letzte Einölung, auch immer gern genommen! Die Zehennägel geschnitten, entdreckt, gefeilt, bei hartnäckiger Verschmutzung schon mal die Zehen probeamputieren. Etwas Lack vielleicht, fertig ist der Lack. Und nun das Ganze ausgiebig betrachtet, massiert, liebkost. Was haben wir mit diesem Bein nicht alles erlebt... --- Abgehauen beim Äpfelklauen, beim Opas-den-Hut-vom-Kopf-schnipsen, beim Schwarzfahren-fast-erwischt-werden;
Weggerannt beim Necken eindeutig Größerer, nach Klingelstreichen, nach dem Brennende-Zeitungen-mit-Hundescheiße-drin-auf-fremde-Fußmatten-legen;
Fahrradfahren hat es gelernt, das gute Bein, Schlittschuhlaufen und Schwimmen sowieso, evtl. Tanzen. Bei vielen Gelegenheiten war es einfach nur da, auch mal im Weg, aber es ist u n s e r Bein !!!
Das war nun der Rückblick auf ein rundum gelungenes Beinleben. Und morgen früh soll es ab. Da kömmt der Chirurg. Und schneidet es ab. Weil die Durchblutung im Eimer ist. Verqualmt, geräuchert und trotzdem nicht haltbar. Ende. Aus. Rad ab. Bein ab.
----------------------- S C H A U D E R ! ! ! ! ! ------------------------------
Und dann haben w i r eben nochmal die Chance, aufzuwachen. Den Schweiß von der Stirn zu wischen.. Und zu sagen: Nee, das Bein bleibt noch ein bisschen. Ich gebe ihm noch eine gute Heimat bei mir. Sofort. Und immerda. Amen. FEN. FAN.
---- Rauchen ist Scheiße, wollte ich eigentlich nicht verraten---
P. S. Man kann auch andere Körperteile nehmen, öchö öchö, hust...


69 - Mist....

dachte ich gestern abend. Mein Auto sprang nicht an und dann hatte ich richtig was um die Ohren. Erst den ADAC angerufen, ausse Firma. "Ja klar, wir kommen sofort und wie war noch die Mitgliedsnummer?" - Öööh, ich wollte ja schon immer dazugehören, und wie wäre es denn mit heute usw. ? - Na, das klappte sogar, kann ich nur empfehlen, aber es hieß auch gleich, ein Pannenhelfer würde es mal versuchen, aber Abschleppen müsste ich selbst bezahlen. Dann musste ich aus der Firma raus, allgemeiner Feierabend, vor der Tür ich dann allgemeiner Blickfang... --- Nach über einer Stunde und zahllosen gutgemeinten Ratschlägen einiger Kollegen kam dann der gelbe Engel angeflogen. Mein Auto kriegte er nicht zum Fliegen... - Aber einen Abschleppwagen bestellte er noch, flog dann wieder davon. - Ja, und dann habe ich gewartet, und gewartet, usw.. - Nach weiteren eineinhalb Stunden kam dann der Abschlepper. Der Fahrer eröffnete mir vor jeder Aktivität, dass ich mit 155 Euros bar in die Hand dabeiwäre und machte sich dann an die Arbeit. Und dann fuhr ich mit einem jungen Mann, keine 30 Jahre, schätze ich, quer durch die große Stadt. - Und dieser junge Mann rauchte nicht, wie schön! Aber der hatte unseren Hamburger Rentnerheimatsender vom NDR drin, und ich hörte sie alle wieder: Rex Goldi, Kotzer Kordalis und die große Liveübertragung von der Hausdurchsuchung von Freddy. - Nein, nicht Freddy Mercury, sondern der Seemann! Und dann Live-Interview mit Freddy, und danach einer seiner größten Erfolge usw. usw. ! Und Jüngelchen machte immer lauter und war voll bei der Sache! - Ich dachte, schlimmer kann es ja nun nicht mehr kommen, doch da klingelte sein Handy. Dran war irgendein "Dicker". - Und mit dem ging er nun alle weiblichen Nachbarinnen bei der Firma und noch ein paar andere ausgiebig durch. Am Handy. Bei 60 Kilometern, mit meiner Karre hintendrauf und einhändig gefahren/geschaltet!
Naja, irgendwie sind wir heil angekommen, ich habe das Auto bei der Werkstatt vor der Tür geparkt und dem jungen Mann eine Abkürzung zu seinem Stützpunkt gezeigt, bei der er zufällig bei mir Zuhause vorbeifuhr... - das war dann abends um halb zehn.
Und während dieser Geschichte habe ich oft ans Rauchen gedacht, beim Warten, beim Warten mit Pinkelnmüssen, beim tolle Musik hören, und Freddy tut mir auch irgendwie leid. Steuerhinterziehung, illegale Waffen und eine Scheißmusik musste der machen ....
Aber es hat einfach nix für das Rauchen gesprochen, im Gegentum:
- Wahrscheinlich hätte ich einen Herzkasperl bei der ganzen Nerverei und dazu noch Rauchen bekommen;
- Ich musste so schon tierisch pinkeln, mit Kippe hätte ich ein Problem mehr in der Hose gehabt;
- Jüngelchen hat schließlich auch nicht geraucht, bei seiner Musik und dem Telefonstress kein Wunder... ;
- Die Reparatur und das Abschleppen kosten auch so teuer, sehr teuer, da sind Kippen garnicht drin;
- Und ÜBERHAUPT hätte sich nix geändert und ich ein anderes Problem dazu bekommen.
Und das wusste ich. Und deshalb bin ich dann heute schön rauchfrei Bus und Bahn gefahren und was das alles noch kostet und dass meine Garantie abgelaufen ist, weiß ich jetzt auch.
Mist... - aber kein dampfender!
FEN + FAN und davon geht die Welt nicht unter.... (gabs gestern auch im Radio) !!

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Das waren die gesammelten Berichte eines knappen Jahres. In diesem haben sich Sicht-/ und Verhaltensweisen zum Rauchen, zur Sucht an sich, und wie man damit umgeht, oft verändert. Allerdings nicht grundlegend, und so bleibt für mich festzuhalten: Der Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören, ist ein guter. Ihn im Nachhinein wieder in Frage zu stellen, sollte man lassen. - Dann ist Nichtmehrrauchen ganz leicht...
Als Endpunkt erscheint noch das Erreichen, Feiern und Zelebrieren eines vollen Nichtraucherjahres. Ich bin sicher, bis dahin keinen Anlass zum Rauchen zu finden. Dann ist es nochmal Zeit für Rückblick, Rundumblick und Ausblick. Und dann ... --- kann man eigentlich nur noch den immer neu dazukommenden zukünftigen Steuerhinterziehern viel Erfolg wünschen. - Oder eben: F(röhlichen) E(ntzug) (N)och !!
 



 
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