Froschkönig...was nun?

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Eine Geschichte für die etwas größeren Kinder unter uns.

Vor vielen Jahren, als das Wünschen noch geholfen hat , lebte der Froschkönig in einem tiefen Brunnen im Wald. Sein erstes bekanntes Abenteuer bestand darin das er einer ahnungslosen Königstochter glaubhaft vorspielte er sei ein verwunschener Prinz. Die Geprellte fiel auf seine Lügen rein und verhalf ihm zu einem Kurzaufenthalt im Schloss, aber das ist ja dank der Gebrüder Grimm hinlänglich bekannt und muss an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Auf alle Fälle blieb seine arglistige Täuschung nicht von Dauer. Innerhalb weniger Tage verwandelte er sich wieder in den garstigen, grünen Frosch und die Prinzessin verbannte ihn aus dem Schloss Sie hatte sein inneres Wesen erkannt und das hatte eine sehr große Ähnlichkeit mit seinem äußeren Erscheinungsbild.
Wieder bei seinem Brunnen angekommen traf er Frau Holle die Brunnenkresse pflückte und überredete sie ihm zu helfen. Er war ein großer Künstler des charmanten Wortes und er wusste sie war des Tränkebrauens mächtig, Sie sollte ihm einen Trank brauen der ihm eine angenehme menschliche Gestalt verleihen könnte. Sie machten sich gemeinsam auf zum Haus der guten Frau als sie dort angekommen waren blätterte sie in ihren alten Aufzeichnungen ,sie hatte sich ein paar Rezepte der guten Frau Amereit notiert, die es verstand wunderbare Tränke zu brauen und deren Rezepte auch hier zum Einsatz kommen sollten. Nach kurzer Zeit schien sie das richtige Rezept gefunden zu haben und machte sich ans Werk. Sie braute ihm den gewünschten Trank und ermahnte ihn achtsam beim Transport zu sein. Ein zweiter Aufguss der seltenen Zutaten wäre nicht möglich da ihr Vorrat an besonderen Gewürzen und Spezereien erschöpft sei. Er nahm das Gebräu und trug es vorsichtig zu seinem Brunnen, dort wartete er bis der Mond sich auftat, übrigens ein wichtiger Zeitpunkt für den Genuss von Zaubertränken…. dann genehmigte er sich einen großen Schluck, verschluckte sich und hustete so über die Hälfte wieder raus. Der verschluckte Rest reichte nicht aus um ihn in einen Mensch zu verwandeln und so blieb er leider immer noch ein glitschiger, warziger und sehr grüner Frosch, der es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wieder in ein Schloss schaffen würde, höchstens als panierte Froschschenkel auf der Tafel des Königs.
Er war sich aber ganz sicher so ein prächtiger Frosch wie er einer war hatte aber geradezu ein Anrecht auf eine ebenso prächtige Unterkunft. Das war ein Problem das es zu Lösen galt.
Die Prinzessin hatte sich längst für einen anderen Prinzen entschieden und die Blamage mit der goldenen Kugel war auch mehr als peinlich. Als er die Kugel aus dem Brunnen holen sollte hatte sich der hochpeinliche Vorfall ereignet.
Seine Tauchkünste hielten sich in Grenzen, er musste sich immer die Nase zuhalten und schloss seine Augen unter Wasser, so kam es dazu das er nur mit seinen Froschfingern in der trüben Brühe nach der Kugel tasten konnte , was zu mannigfaltigen Verwechslungen und zu einigen Fehlgriffen führte. Er erwischte damals die falsche Kugel , eine wertfreie Nachbildung der Prinzesssinnenkugel, die irgendjemand in die trübe Brühe geworfen hatte um sie loszuwerden. Es war eine Kugel aus vergoldetem Blech, die er ihr statt ihrer Kugel andrehen würde. In der ersten Freude bemerkte sie den Fehlgriff nicht und versprach dem Frosch….aber das kennt ihr ja schon . Der Froschkönig war ein großer Blender und konnte andere Menschen zu den unmöglichsten Dingen überreden. Außer seiner Blechkrone auf dem Kopf besaß er nichts das wirklich ihm gehörte. Er dachte gerade an eine Umschulung, als ihm ein Gedankenblitz den Tag erhellte. Warum sollte er es nicht einmal als Märchenerzähler versuchen. Alle Menschen die er kannte liebten Märchen und lauschten ihnen oder lasen sie bis in die späte Nacht hinein. Ja ,das würde er machen und sich so ein paar Taler verdienen um sein Leben auf das Beste zu gestalten. Was er übersehen hatte war das seine Stimme den Klang einer Blechtröte hatte und ihm sicher nicht eine einzige Seele länger als eine Sekunde zuhören würde ohne einen Hörsturz zu bekommen. Ob dieser Erkenntnis weinte er bitterliche Tränen und wollte sich schon in den nächsten Weiher stürzen als ihn die nächste gute Idee von diesem Vorhaben Abstand nehmen ließ. Er würde sich noch einmal mit Frau Holle zusammensetzen und ihr seine Lage schildern. Sie war eine mitleidige Frau und hatte für viele Probleme eine passende Lösung. Er machte sich wieder auf den steinigen Weg zu Frau Holles Behausung. Da kein plätschernder Bach in der Nähe war musste er den Weg zu Fuß gehen das dauerte ein paar Tage, der Weg war weit und er hatte entsetzliche Plattfüße, aber schließlich gelangte er zum Haus der guten Frau. Er bat sie als erstes um ein Bad für seine geschundenen Füße, denn ihr erinnert euch an seine Plattfüße , sie waren durch die mehrtägige Wanderung sehr mitgenommen und bedurften der Pflege. Frau Holle ging ins Haus und bat Gudrun ein Fußbad für den gequälten Frosch zu richten. Gudrun war die Nachfolgerin der legendären Goldmarie und ein eitles Ding, sie kämmte sich zuerst ihre Haare, legte ihr schönstes Kleid an und holte einen Wassereimer mit kaltem Wasser. Aus lauter Bequemlichkeit wollte sie das Wasser für den Geschundenen nicht erwärmen, denn das hätte ja einen ungeahnten Arbeitsaufwand verursacht. Sie hätte Holz hacken, in die Küche tragen und Feuer machen müssen; nein das war zuviel des Guten für einen ihr gänzlich Unbekannten. Sie ging also mit ihrem Wassereimer hinaus zum Frosch der sich auf der Wiese niedergelassen hatte. Sie stellte ihm den Eimer vor die Füße und fing an ihn genauer zu betrachten. Er hatte eine goldene Krone auf dem Kopf und trug eine ebenso goldene Kugel in seiner Hand, er schien ein vermögender Mann zu sein, na ja gutes Aussehen war etwas anderes, aber besser ein hässlicher Geldsack als ein armer Schlucker. Die Gudrun, das müsst ihr wissen liebe Leute, ist sehr auf Gold und Geld aus, so das sie das schreckliche Aussehen des Frosches total verdrängte und für dessen Gold alles getan hätte. Ihre Vorgängerin Marie hatte Tag und Nacht geschuftet um ein bisschen Gold zu bekommen. Das sollte Gudrun nicht passieren, deshalb dachte sie an eine Heirat mit einem vermögenden Mann. Der scheinbar vermögende Frosch schien ihr der geeignete Kandidat zu sein und sie begann gleich ihm schönzutun. Der Frosch seinerseits hatte sich zunächst seine Füße gekühlt und dann die schöne Maid betrachtet, so wie sie sich gekleidet und aufgehübscht hatte musste sie aus vermögendem Haushalt stammen und er begann sie unauffällig zu befragen. Sie erzählte ihm das man ihr Zuhause nur durch ein Tor erreichen konnte und der grüne Tor dachte natürlich das könnte sich nur um ein Schlosstor handeln. Beide sahen sich sehr verliebt in die Augen und gestanden sich ihre Liebe die wie ein Blitz in sie gefahren wäre. Frau Holle hatte die Aktion aus dem Fenster ihres Hauses betrachtet und war mit dem Verlauf sehr zufrieden, sie mochte weder die faule Gudrun noch den eingebildeten Frosch, als die ihr erzählten das sie sehr schnell aufbrechen wollten um zu heiraten, ließ sie die beiden gerne von dannen ziehen. Überstürzt brachen beide auf um ihr Glück zu machen und kamen an das Grenztor von Frau Holles Reich. Damit sie schneller vorwärts kamen hatte Gudrun den Frosch auf ihren Arm genommen und durchschritt mit ihm das Tor. Ihr wisst was mit den Faulen dort passiert, lasst euch sagen, auch diesmal passierte es. Das Pech ergoss sich über Gudrun und ihren Frosch. Wie verändert beide aussahen… bei Gudrun kein schönes Kleid und schmückendes Beiwerk und unser Frosch… nun ja er hatte ziemlich viel Ähnlichkeit mit den Fröschen, die man zur Zeit in vielen Geschäften in der Auslage findet, statt grün war er schwarz auch seine Krone und Kugel waren in dezentem schwarz. Also ich möchte mit keinem von beiden verheiratet sein. Sie hatten einander absolut verdient ihr Wesen war gleich und auch ihr Aussehen hatte sich zumindest farblich angeglichen. Nach dieser Aktion drehten sich beide den Rücken zu und gingen wieder ihrer eigenen Wege, von großer Liebe keine Spur und wenn sie nicht gestorben sind……das kennt ihr ja.

Als Beobachter aus der Ferne gab ich Euch , ihr verehrten Leute diese Geschichte weiter, die sich genauso zugetragen hat in einem anderen Land in ferner Zeit. Ich hoffe sie findet Eure Gunst und Ihr konntet über die Narretei der vergangenen Zeit Eure Sorgen vergessen und mit einem Lächeln Euer Tagwerk beschließen.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ja,

wenn der text besser gegliedert wäre und weniger tippfehler enthielte, wäre er wahrlich sehr vergnüglich zu lesen. eine korrektur lohnt sich!
lg
 



 
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