Für Hilde Domin (1909-2006)

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Für Hilde Domin (1909-2006)


Die Rose
als Hoffnung,
als Stütze
gegen die Verwerfungen,
gegen die Unbilden,
gegen das Inhumane
des Lebens.
Danke
fürs Zurückkommen
in den 50ern.
Ins Land der Verdrängung,
der neuen Möglichkeiten zugleich.
Mit Verständnis für die Besiegten,
mit Zuversicht für die Befreiten,
mit tiefem Glauben an dieses jetzt gute Vaterland.

Vermächtnis an die Zurückgebliebenen.


Reinhold Nisch
 

Jongleur

Mitglied
Es ist mir zwar nach dem ersten Drittel sehr wenig lyrisch, wirkt mit den langen Sätzen ... irgendwie schwerfällig.
Auch die "50er Jahre", müssen die benannt werden, reichte nicht ein "damals"?

Aber dass Du die große Lyrikerin würdigst, finde ich toll!

Nur eine Rose
als Stütze ...

Jongleur
 

Josef Knecht

Mitglied
Für Hilde Domin

Hallo Reinhold,
leider kann ich mit Hilde Domin selber nicht sehr viel anfangen. Das Gedicht selber gefällt mir vor allem wegen der Ausdrucksfähigkeit deiner Sprache.
Liebe Grüße
Josef Knecht
 
H

HFleiss

Gast
Für Hilde Domin

Lieber Reinhold, schön, dass du dieses Gedicht geschrieben hast. Auch mich stören etwas die Erwähnung der 50er und auch die letzte Verszeile (ich halte sie für überflüssig). Eine ehrenwerte Lobpreisung Hilde Domins. Was mir an dem Gedicht aber fehlt, ist die Gebrochenheit der Zurückgekehrten. Einerseits: Deutschland ja, es ist ein anderes Deutschland geworden. Andererseits: Nicht alles ist so, wie es sich aus der Ferne dargestellt hat, es sind noch etliche Wurzeln in die Vergangenheit der zwölf Jahre vorhanden. Dafür haben Exilierte ein sehr feines Ohr. Mir fehlt die Frage: War es richtig zurückzukehren? Auch wenn Hilde Domin dies am Ende bejahte.

Lieben Gruß
Hanna
 



 
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