Für Opa

miserany

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Für Opa (11.01.98)

Er liegt auf dem Bett.
Den Mund eingefallen, die Haut gelblich blass.
Die Hände hängen am Körper herab, die Lunge ruht sanft in den Kissen.
Keine Bewegung, keine Regung.
Die Zeit steht im Raum und die Seelen schweben neben dem Körper.
Kleine, von jeglicher Beeinflussung befreite Tränen, bahnen sich ihren Weg in die Unendlichkeit.
Unbehagen über Augen, die unerkannt bleiben, Mächte, die nicht einschätzbar sind.
Starre, traurige, fassungslose Blicke sehen den existenten Körper, der von jedwedem Leben verlassen wurde.
Nach dem Tod bleibt nur die Form, der Seele des Menschen wachsen Flügel, die ins Ungewisse reisen und sich mit anderen bekannten Seelen vereinen.
Keine Form hat Bestand. Kein Leben hält ewig an.
Alles Leben ist vergänglich, nur die Erinnerung hat Bestand!
Lernfähig sei der Mensch, um zu erkennen, dass das Leben nicht alles ist.
 



 
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