Für einen Freund

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Chakram

Mitglied
Für einen Freund...

Leb wohl mein Freund.
Viel zu früh mußtest Du gehn',
Du kannst all die Dinge nicht mehr sehn',
die wir erleben wollten,
die Dich glücklich machen sollten.

Jetzt bist Du im Himmel,
für mich ein wiedergeborener Stern,
so nah und doch so fern,
Du erwärmtest jeden Tag mein Herz,
nun bleibt mir nur der Schmerz.

Du warst der Fels in der Brandung,
der mich schützte vor den Wellen des Lebens,
und ich bete um Deine Rückkehr - vergebens,
Du warst der Wind unter meinen Flügeln,
Deine Liebe trug mich über die Hügeln.

Erinnerungen sind alles was mir von Dir bleibt,
Deine Stimme wird niemals mehr erklingen,
und lange Zeit werde ich mit den Tränen ringen,
Deine leuchtenden Augen werde ich nie mehr sehn',
warum mußtest Du auch jetzt schon gehn'.

All das Lachen dieser Welt kann Deines nie ersetzen,
ich wollte Dir noch so vieles sagen,
jetzt wirst Du es niemals mehr erfahren,
ich sehe in den Himmel und träume Tag für Tag,
von Dingen, die keiner verträumen mag.

Meine Gedanken schweifen wild umher,
und es kommt mir so vor als wäre es wie gestern,
wir hatten ein stärkeres Band als das zweier Schwestern,
Oh Gott, wie werde ich Dich vermissen,
warum nur wurdest Du von mir weggerissen.

Ich rufe Deinen Namen in der Hoffnung auf Antwort,
mein Herz es weint,
die Sonne für mich nicht mehr scheint,
manchmal fühle ich mich leer,
und ich denke dann ich kann nicht mehr.

Doch dann sehe ich in den Himmel,
dort leuchtet ganz hell Dein Stern,
so nah und doch so fern,
und er leuchtet nur für mich,
ich wünscht', ich hätt' Dir je gesagt "Ich liebe Dich!"

(Verfaßt 1997)
 

Conny

Mitglied
Dein Gedicht hat mich sehr berührt. Es erinnert mich an meine Mama, die 2000 verstorben ist.
Doch ich glaube an das Weiterleben, bin davon überzeugt. Und was immer wir auch unseren Lieben, die schon vorgegangen sind, sagen wollen, sie hören es.

Meine Mama sagte: man geht nur voraus.


Liebe Grüße

Conny

P.S. Mama, ich denke an dich....
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
Mmmhhh ich versuche mal etwas Kritik an diesem Gedicht zu üben... das Problem ist dabei, dass es sehr persönlich ist und für dich mit Sicherheit sehr sehr viel bedeutet, aber vielleicht bringt dich diese Kritik ja auch weiter...
Also als erstes: dritte Strophe letzte Zeile ("Hügeln"), wenn mich meine mit Sicherheit auch nicht perfekte Grammatikbildung nicht ganz täuscht, sollte es "Hügel" heißen...versuch es vielleicht mal mit "...trug mich zu den Hügeln..."
Vorletzte Strophe:..."die Sonne für mich nicht mehr scheint..." klingt zu konstruiert und um jeden Preis gereimt... Das ist auch das Problem an diesem Text (meiner Meinung nach). Das Reimschema engt halt nun mal extrem ein und häufig wirkt sowas dann irgendwie unrund und holperig... Das liegt zum Beispiel auch daran, dass es ein Reimschema gibt, du aber der Rhythmus ziemlich vernachlässigst...
Versuch das doch mal ohne Reim und schreib so wie dir der Schnabel gewachsen ist... der Text könnte dadurch enorm an Intensität gewinnen...
Sooo, ich hoffe du kannst Kritik vertragen, aber das Diskutieren von Texten ist ja eigentlich der Sinn und Zweck der leselupe...
Gruß Mirko
 

Conny

Mitglied
Ja, Mirko hat Recht. Versuche es mal einfach frei heraus! Sicher wird es dann noch viel echter und intensiver.

Alles Liebe

Conny
 

Chakram

Mitglied
Da ist was wahres dran...

Hallo Ihr zwei!

@Conny, danke für Dein Lob. Ich glaube auch, daß es ein Leben nach dem Tode gibt, darum sind für mich die Verstorbenen irgendwie wie Sterne - auch wenn man sie nicht immer sieht, sind sie dennoch immer bei einem.

@Mirko, danke Dir für Deine Kritik. Über die Grammatik ansich machte ich mir nie groß Gedanken, aber Du hast Recht mit dem Wort "Hügeln", werde es entsprechend abändern. Reimen ist immer schwer und manchmal saß ich schon da und suchte das geeignete Wort ;). Jetzt wo Du es sagst, ist es vielleicht wirklich besser und intensiver, wenn ich "frei Schnauze" rede. Danke für den Tip.

Liebe Grüße
Chakram
 



 
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