Für meine Tochter

Für meine Tochter


Ich wollte niemals Kinder.
Ich mochte sie zwar,
aber ich brauchte sie nicht.
Sie waren mir egal.
Meistens
nahm ich sie gar nicht wahr.
Ich liebte immer Frauen,
die keine Kinder wollten.
Nur eine war anders,
und vor ihr bin ich geflohen,
aus Angst,
und habe nichts vermisst.
Doch jetzt ist alles anders.
Ich bin ein anderer.
Ich weiß nicht,
wer ich bin.
Letzte Nacht
habe ich von meiner Tochter geträumt.
Sie war schon erwachsen
und wollte ausziehen,
um mit ihrem Freund zu leben,
und gerade,
als ich ihr sagen wollte,
dass ich sie liebe,
und stolz auf sie bin,
wachte ich auf,
und sie war nicht mehr da,
und wird nie da sein.
Nur eine Stimme ist da,
in meinem Kopf,
die Stimme meiner Mutter.
Sie sagt:
"Eines Tages wirst du es bereuen!"
Wie früher.

Es sind Schmerzen und Tränen,
ist man Kind
und kennt den Vater nicht,
Es sind Schmerzen und Tränen,
ist man Vater
und kann der Tochter nicht sagen:
"Ich liebe Dich!"
Es ist die Ungewissheit,
wenn man nicht weiss,
wer der Vater ist,
es ist die Trauer in dir,
weil du weisst,
dass du sie liebst.
Doch kannst sie noch finden,
folge dem Traum,
er ist nur ein Zeichen,
doch du selbst stellst die Weichen,
hab nur Mut,
du musst dich nur trau´n.

Danke für dieses schöne Gedicht! Das ist ein Kommentar der mir viel Raum lässt...