Fundsache

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Vera-Lena

Mitglied
Fundsache

Wie Treibholz schwamm ich
durch deine Lebenszeiten.

Das Fundbüro hat mich katalogisiert
unter: Fundstück Mensch.

Vielleicht ersteigert mich eine
Laienspieltheatergruppe als Requisit,
du weißt schon, für die Stelle
ihres neuen Stückes,
wenn der Jäger des verlorenen Schatzes
den Truhendeckel voller Enttäuschung
wieder zuknallen lässt.

Aber der Requisiteur,
der kleine Mann mit der Brille,
wird mich sorgsam reinigen,
mich jeden Tag von neuem bestaunen,
eine Geschichte wird er mir erfinden,
mir Leben einhauchen,
bis ich eines Tages die Augen aufschlage
und mich wiedergefunden habe.​
 

Perry

Mitglied
Hallo Vera-Lena,
eine wunderbare Idee sich das lyrische Ich als ein Fundstück vorzustellen, das von einem Requisiteur bestaunt und wieder zum Leben erweckt wird. Gefällt mir gut, vielleicht könnte man den wenig lyrischen Einstieg noch etwas verkürzen (als Fundstück Mensch/hast du mich abgegeben/vielleicht … etc.).
LG
Manfred
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

Danke für Deine Besprechung dieses Textes!

Du hast Recht, wenn auch der Einstieg in der Aussage für mich wichtig ist, weil das Lyri von seinem eigentlichen Partner dauerhaft wie ein lebloser Gegenstand angesehen wurde (das wollte ich jedenfalls sagen), so habe ich mich doch zu sehr dazu verleiten lassen, das Ganze als ein Wortspiel aufzuziehen, was dann vielleicht doch überfrachtet wirkt. Vielleicht sollte ich die ganze erste Strohe noch einmal neu ausknobeln.

Dir einen schönen Tag!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Manfred,

Deine Anregung habe ich aufgegriffen und die erste Strophe nun ganz neu formuliert. Vielleicht schaust Du es Dir noch einmal an.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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