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Leselupe.de > Kurzgeschichten
Ganz Einfach
Eingestellt am 01. 08. 2002 00:06


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Concorde
Manchmal gelesener Autor
Registriert: Jul 2002

Werke: 6
Kommentare: 13
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GANZ EINFACH

Bevor sie die Wohnung verließ, stellte sie die Heizung ein wenig höher. An der Straßenbahnhaltestelle richtete sie sich auf Warten ein. Leichtes Kribbeln in der Magengegend verriet ihre Aufregung. Was hatte in der Anzeige gestanden? "180/78/38 J., gesch., dunkelh., Architekt .... " Seine Stimme hatte am Telefon einen angenehmen Klang, sie waren sogar ein bißchen ins Plaudern gekommen.
Hoffentlich saß keine von ihren Freundinnen in dem Café. Auf ihrem letzten "Weibertreff", der von den Ehemännern entweder ausdrücklich erlaubt oder geduldet wurde, hatte sie etwas verschämt von ihren neuen Plänen erzählt. Sie ärgerte sich noch immer etwas, wenn sie an das überlegen-befriedigte Lächeln auf ihren Gesichtern dachte. Das würde ja nun auch Zeit, hatte sie kommentiert, nachdem sie letzten Samstag sogar mit Stefan, diesem Chauvi, in eindeutiger Weise getanzt und dieses offensichtlich auch noch genossen habe.
Ja, sie hatte versucht, die körperliche Nähe des Tanzens zu genießen, sie hatte versucht, sich ganz einfach wohlzufühlen, vielleicht wäre es auch gelungen, wenn dieser Trottel nicht soviel Unsinn geredet hätte.
Beim Betreten des Cafés zitterten ihre Knie, und der Mann mit dem grauen Blazer , der mit der Zeitung in der Hand, mußte erst auf sich aufmerksam machen.
Seine blauen Augen gefielen ihr, auch wie er seine Hände bewegte, die Stimme war immer noch angenehm.
Sie zwang sich, Fragen an ihn zu richten, während sie mit dem Löffel in der Kakaotasse rührte.
Ja, seine Frau habe ihn verlassen, weil sie sich selbstverwirklichen wollte, dabei habe er es gar nicht ungern gesehen, daß sie sich einmal in der Woche mit ihren Freundinnen getroffen habe. Eigentlich habe sie gar keinen Grund gehabt, unzufrieden zu sein.
Sie stellte die Tasse mit dem viel zu süßen Kakao sorgfältig auf die Untertasse zurück, griff in die Jackentasche und legte den Fünfeuroschein auf den Tisch.
Gerade als sie herauskam, näherte sich die Straßenbahn.

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Der Weg ist das Ziel....

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flammarion
Foren-Redakteur
Routinierter Autor

Registriert: Jan 2001

Werke: 279
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nu,

bei einer so sauber hingelegten geschichte kann ick nur noch den hut ziehen. 10 punkte. und schreib weiter so gute sachen! ganz lieb grüßt
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Old Icke

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GabiSils
???
Registriert: Mar 2002

Werke: 1
Kommentare: 1405
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Ich schließe mich an. Kein Wort zuviel, alles gesagt und nichts zerredet. Klasse!

Gruß, Gabi

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