Gedanken eines Stalkers

Gedanken eines Stalkers


Ich schick‘ dir Briefe hundertfach,
doch du nimmst sie von mir nicht an.
Lieg viele Nächte schlaflos wach
weil ich dich nicht vergessen kann.

Ich ruf dich gern und häufig an,
du wechselst ständig deine Nummer.
Das ich dich nicht berühren kann,
macht meiner kranken Seele Kummer.

Ich laufe treu dir hinterher.
Du willst das nicht, rufst Polizei.
Dir nah zu sein fällt meistens schwer,
doch trittst du auf, bin ich dabei.

Ich bin dein allergrößter Fan
und liebe dich bis in den Tod.
Du säh’st mich gern im Zuchthaus, denn,
du schätzt, du wärst durch mich bedroht.

Wenn ich durch deine Fenster blicke
und deinen Körper vor mir seh‘,
stell ich mir vor, dass ich dich ficke
und dabei tu ich dir dann weh.

Dann geb ich dir all das zurück,
womit du mich so arg verletzt‘!
Und du wirst spüren, Stück für Stück:
Du hast dich nicht in mir verschätzt!

Lieber Thomas,

über die angestrichene Stelle holperts bei mir, wäre dieser Vorschlag diskussionswürdig?


Ich schick‘ dir Briefe hundertfach,
doch [blue]nimmst du [/blue]sie von mir nicht an.
Lieg viele Nächte schlaflos wach
weil ich dich nicht vergessen kann.

LG
Tom

Bewährte, hervorragende Qualität, lieber Sta.tor, und vom Inhalt bin ich mal wieder tief beeindruckt.

Vielleicht magst du dem "Das" in der zweiten Strophe dritte Zeile noch ein "s" gönnen, dann ist dein Text wahrhaft perfekt.

Ganz überzeugte Grüße

Silvia

Hallo Thomas,
gedichtet ist es prima, soviel vorweg. - bis auf die Kleinigkeiten, die Arle und Spätschreiber bereits angemerkt haben.
War schon paarmal hier, immer wieder begeistert über die wirklich betreffende Aussagefähigkeit Deiner Worte.
Nun hatte ich ein Problem mit dem ausgänglichen Inhalt... nicht zwingend und wohl meistens auch nicht, sucht ein Stalker die Nähe seines "Liebesopfers" um seinen Schmerz der Nichtanerkennung körperlich zu vergelten. Vielmehr ist er ja überzeugt nur Glück und Freude mit seinem Tun zu vermitteln. Je mehr ich darüber nachdenke, könnte er aber genauso gut auch mal in diese - Deine Gedankenrichtung schwenken.
Durchaus möglich und deshalb: ein gutes Gedicht!
Lg Moni

Inhaltlich klasse, Tom, formell (wohl als Gedicht, nicht aber als Songtext) noch etwas zu glätten.

Ich gebe Druidencurt recht bezüglich der "kranken Seele". Wer die hat, wird das nicht so nennen.

Grüße von Elke

Ich vergaß: Auch mir gefällt das Gedicht!
@ Elke - Ich kann eben nicht aus meiner Haut.


LG
Tom

Ich gebe Druidencurt recht bezüglich der "kranken Seele". Wer die hat, wird das nicht so nennen.

Zum Vergrößern anklicken....

Da widerspreche ich ganz entschieden!

Widerspruch stattgegeben, Julia! (Unter der Prämisse: Ausnahmen bestätigen ... ;-)

... ich meine, sonst hätten Psychologische Praxen und offene Psychiatrie-Anstalten ja nichts zu tun ...

Gedanken eines Stalkers


Ich schick‘ dir Briefe hundertfach,
doch du nimmst sie von mir nicht an.
Lieg viele Nächte schlaflos wach
weil ich dich nicht vergessen kann.

Ich ruf dich gern und häufig an,
du wechselst ständig deine Nummer.
Dass ich dich nicht berühren kann,
macht meiner kranken Seele Kummer.

Ich laufe treu dir hinterher.
Du willst das nicht, rufst Polizei.
Dir nah zu sein fällt meistens schwer,
doch trittst du auf, bin ich dabei.

Ich bin dein allergrößter Fan
und liebe dich bis in den Tod.
Du säh’st mich gern im Zuchthaus, denn,
du schätzt, du wärst durch mich bedroht.

Wenn ich durch deine Fenster blicke
und deinen Körper vor mir seh‘,
stell ich mir vor, dass ich dich ficke
und dabei tu ich dir dann weh.

Dann geb ich dir all das zurück,
womit du mich so arg verletzt‘!
Und du wirst spüren, Stück für Stück:
du hast dich nicht in mir verschätzt!

Es ist wohl in der Regel schon so, dass Stalker sich selbst nicht als krank bezeichnen würden, sondern als unverstandene Liebende.