Gedanken über Europa

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helmut ganze

Mitglied
Die Europäische Union

EU, die Europäische Union,
mit Sitz in Straßburg und in Brüssel,
geht in der Tat seit langem schon
dem Volk gewaltig auf den Rüssel.

Fernab vom Atem dieser Welt,
in vollklimatisierten Räumen,
entscheidet über Gut und Geld
was Bürokraten sich erträumen.

Was wird nicht alles reguliert,
in Normen lebensfern gegossen,
so mancher fühlt sich stranguliert,
Verständnis ist hier ausgeschlossen.

Ob Salatgurke, Frühstücksei,
ob Gulasch, aufgewärmt gegessen,
selbst bei Bananen, krümmungsfrei,
war man vom Regulierungswahn besessen.

Denn alles, was uns Freude macht,
all das, was Menschen treiben,
wird unbedingt und unbedacht
vernormt, darf nicht so bleiben.

Doch wenn sich Völker Vis a Vis
die Köpfe blutig schlagen,
da geht man furchtsam in die Knie,
hat dazu nichts zu sagen.

Derweil beschließt die Union,
Glühbirnen zu verbieten.
So also sieht ihr Beitrag aus
für Umwelt, Volk und Frieden.

Hier zeigt sich wieder unverblümt,
dass Aktionismus waltet
und man Gesetze, gut beschirmt,
nach Gutsherrnart gestaltet.

Das muss sich ändern, unbedingt,
Europa braucht Vertrauen
in die EU, damit`s gelingt ,
die Welt neu aufzubauen.


Heidenau, den 29. 01. 2009
 

Walther

Mitglied
Wieder, lb. Helmut,

eine Wiederholung aller Vorurteile über Europa in holpernden Reimform mit Metrenwechseln vorgetragen. Diese Art von Quasipolitlyrik ist nicht wirklich faszinierend.

Mich langweilt sie erheblich, zumal das auch kürzer und prägnanten ginge, entweder mit der nötigen satirischen Schärfe oder dem Schmiss der Bänkellyrik voller praller Bilder, die einen schon wegen der Wortspiele zum Lachen bringen.

Quasipolitlyrik gehört in den Bereich der Betroffenheitslyrik, die, weil die Wut nicht verarbeitet ist, den Autor befreit, aber den Rest der Welt eher abstößt. Diese Art von Gedichten taugt eigentlich nicht zur Veröffentlichung. Erst wenn das Thema hinreichend distanziert und pointiert angegangen wird, kann evtl. aus dem Ärger Kunst entstehen. Dies hier ist meiner Ansicht nach keine.

Gruß W.
 
B

bluefin

Gast
wie gut doch, helmut, dass gedichte nicht nur ein bisschen holpern mögen wie deines, sondern dass sie auch unkorrekt sein dürfen.

in einem hat walther leider recht - die wirklichkeit ist noch viel schlimmer, als du in deinem werk skizzierst. es sind nicht die bürokraten, die uns die glühbirnen herausdrehen und die gurken hin und her biegen, sondern eine ganze herde abgehalfterter, nach europia abgeschobener "politiker", die immer gern mit dem feisten hintern wacken, wenn ein lobbyistenschwanz angewedelt kommt.

die verursacher der meisten euro-idiotien sitzen nicht im atomium in brüssel, wie du meinst, sondern auf den hinterbänken der parlamente der mitgliedstaaten, wo sie sich aus berechnung, dummheit und gier ein ums andere mal vom "big spender" korrumpieren lassen: schönen gruß von den glühbirnenherstellern, den erfindern der holland-gurke und den großschlachtereien. in wirklichkeit ist's gar keine politik, die getrieben wird, sondern geschäft, nota bene widerliches.

diesem saustall nur mit "kunst" zu begegnen, wäre zuviel verlangt. da ist ein knüppel wie deiner, helmut, durchaus vertretbar.

gleichwohl solltest du noch ein bisschen besser aufs versmaß achten: es ist dieses zwar keineswegs essentielles merkmal der kunst, aber deine reime kämen flüssiger und wirkten besser.

liebe grüße aus der euro-region oberbayern, wo gerade ein ehemaliger aktenbote eine als kultusministerin kläglich gescheiterte serviertochter nach brüssel delegiert haben will, ohne zu merken, wie blöd das doch ist.

bluefin
 



 
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