Gedanken zum Wort

namibia

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Es gibt diesen einen Moment im Schreiben, bei dem alles in mir zu kippen droht, der Augenblick des innerlichen Wankens quasi, in dem ich das eine Wort, das ich nicht zu äußern vermag, übereilt und unbedacht, aus Verzweiflung ungeduldig, versuche, durch ein anderes zu ersetzen.

Es gibt ihn nicht den Ersatz für das Wort, jedes ist für sich bedeutsam an seiner Stelle und ich ringe darum, manchmal Minuten, manchmal Stunden, manchmal Tage lang. Lege den Text beiseite, schaue ihn wieder an bei Sonnenschein, im Mondenlicht, müde und wach, schaue schräg darauf, versuche, ins Zentrum der Sprachmelodie zu blicken und erst , wenn dieser eine Moment auftaucht, in dem ich loslassen kann, dieser Moment, in dem das Geschriebene mich wiegt, weiß ich, der Text trägt.
 



 
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