Gefährliche Briefschaften

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Yoanna

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28.1.2003 - Eigentlich ist Tagebuch-Schreiben ja nichts für ausgewachsene Junggesellen wie mich, sondern eher etwas für junge Mädchen. Die fangen ihre Eintragungen dann so an: "Liebes Tagebuch, heute ist mir etwas Schreckliches/ Wunderbares/Unglaubliches passiert." Ich weiß das von meiner Nichte, der ich zu ihrem 10. Geburtstag eins geschenkt habe. Von Neugier gepackt, was sie nun damit anfängt, habe ich einmal heimlich hineingelunzt.
Irgendwie muss ich aber loswerden, was ich heute getan habe. Und einem menschlichen Gegenüber könnte ich es nicht anvertrauen. So kaufte ich mir heute dieses Notizbuch. Ich muss jedoch gestehen: Allein schon das Schreiben des Satzes "Ich habe gegen DAS PRINZIP verstoßen" verursacht in mir eine solche Übelkeit, dass die Buchstaben vor meinen Augen tanzen und der Kugelschreiber beinahe meiner Hand entgleitet. Wie oft hat es mir mein Vater wiederholt, wenn er sich am frühen Nachmittag gähnend auf der Chaiselongue ausstreckte: "Mit dem Briefgeheimnis steht und fällt das Berufsethos des wahren Briefträgers". Dabei war er sichtlich stolz, einmal mehr dieses wunderbare Fremdwort ausgesprochen zu haben, in dem sich für ihn die Aufrichtigkeit und Beflissenheit des ehrlich arbeitenden Menschen konzentrierte.
Auch bei mir hat sich dieses Pflichtbewusstsein ungebrochen fortgesetzt. Ich habe meine Briefe, Päckchen und Pakete, Zeitungen und sogar die Werbeprospekte stets pünktlich und zuverlässig ausgetragen, bei Wind und Wetter, ohne Wenn und Aber.
Das hat sich nun schlagartig geändert. Heute Morgen im Sortierzentrum überkam es mich: Ich habe wahllos einen der Briefe meines Zustellungsbereiches herausgefischt und in meiner Jackentasche verschwinden lassen. In der Frühstückspause habe ich mir dieses Notizbuch und fünfzig weiße Briefumschläge gekauft. Und vorhin, als ich endlich wieder in meiner Wohnung war, habe ich den Brief vorsichtig über Wasserdampf geöffnet. Meine Hände zitterten dabei ein wenig, aber da war dieses merkwürdige Ziehen in der Leistengegend, und ich genoss den Augenblick. (Nie könnte ich das einem Menschen erzählen. )

"Meine liebe Agnes,
wie schön war doch die Zeit mit Euch allen, besonders mit dem kleinen Dirk, der nun schon so goldig lachen kann. Was für Fortschritte hat er gemacht in diesen zwei Wochen, und wie rot und rund sind die Bäckchen auch bei Deinen zwei Großen geworden! Nächste Woche schicke ich Dir die Fotos. Lasst bald wieder von Euch hören.
Eure Oma."

Ein wenig enttäuscht war ich dann doch, denn meine Aufregung stand in keinem vernünftigen Verhältnis zu den Worten dieser gutmütig-unschuldigen Absenderin. Mit Hilfe der gekauften Briefumschläge übte ich zunächst die hohe Kunst des Wiederverschließens eines Briefes, der unrechtmäßig über Wasserdampf geöffnet worden ist. Nach und nach gewann ich einiges Geschick, bis sich meine Technik schließlich so verfeinert hatte, dass sie selbst der kritischen Überprüfung eines Verfassungsschutzagenten standgehalten hätte. So konnte ich auch den echten Brief wieder verschließen, ohne befürchten zu müssen, dass die Adressatin etwas merkt, wenn ich ihn morgen in ihren Briefkasten werfe. Kann nicht sagen, dass sich der ganze Aufwand sonderlich gelohnt hätte.

31.1.2003 - Ich habe es wieder getan. Es war wie ein Zwang. Ich musste den Brief einfach an mich nehmen.

"Lieber Erwin,
am letzten Samstag dieses Monats wollen wir uns wieder einmal zum Doppelkopfspielen treffen, im Biberkopf, wie gehabt. Bist Du dabei? Melde Dich,
Karl-Heinz"

Ich muss aufhören damit, das führt zu nichts.

24.3.2003 - Hier eine Auflistung der Briefe vom 28.1. bis heute, nach Kategorien geordnet:
Verwandtschaft (20), Freunde (15), Liebespartner (12), Geschäftspartner (8). Ich habe sie abgeschrieben und in einem Ordner abgelegt. Viele der Adressaten kenne ich persönlich. Bei den Absendern ist es natürlich schwieriger, vor allem wenn die Briefe von auswärts kommen. Ich habe mir aber eine Weltkarte zugelegt, in die ich die Wohn- bzw. Aufenthaltsorte der Absender eintrage. Das meiste kommt zwar aus Deutschland, aber es sind doch ein paar ausländische Adressen dabei. Vielleicht habe ich in zwei bis drei Jahren die meisten Länder der Welt abgedeckt, vor allem wenn ich meine Auswahl nicht mehr nur dem Zufall überlasse.

25.3.2003 - Ich hatte es ja geahnt, das konnte einfach nicht gut gehen. Wer gegen DAS PRINZIP verstößt, zieht nur Ärger auf sich. Und den habe ich jetzt. In geballter Form. Oder ist es etwa keine Morddrohung, wenn jemand schreibt:
"LASSEN SIE DIE FINGER VON MEINEM MANN ODER SIE WERDEN ES BEREUEN"?
Was soll ich jetzt tun? Wenn ich den Brief ordnungsgemäß zustelle, als hätte ich keine Ahnung, mache ich mich doch mit schuldig. Simone Hilpert, Hansastraße 10 steht auf dem Umschlag, computergeschrieben. Fliederfarbenes Briefpapier, dezent duftend. Kein Absender, natürlich.

26.3.2003 - Hinter der Adresse Hansastraße 10 verbirgt sich ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus mit zwei Mietwohnungen auf jeder Etage. Simone Hilpert ist eine verdammt hübsche junge Person, Mitte Zwanzig, blonder Pferdeschwanz, gut gebaut, wie man so sagt. Eine von den Frauen, mit denen ich außerhalb meiner Arbeitszeit nie auch nur ein Wort wechsle. Heute Morgen habe ich sie zum ersten Mal bewusst gesehen. Als ich in den Hausflur trat, um die Post auf die Briefkästen seitlich der Treppe zu verteilen, wurde plötzlich die Tür der rechten Parterrewohnung aufgerissen, und sie kam heraus, direkt auf mich zu, mit einem Handy am Ohr. Sie schien eindeutig auf mich gewartet zu haben. "Moment mal", sagte sie in ihr Handy, und dann, an mich gerichtet: "Hallo, ist was für mich dabei? Mein Name ist Simone Hilpert." Mein Herz fing an, wie wild zu rasen, und meine Beine wurden kalt und gefühllos. Ich händigte ihr die für sie bestimmte Post aus, die sie hastig durchsah. "Mehr haben Sie nicht für mich, ganz bestimmt?" Vor meinem geistigen Auge tauchte das Bild des fliederfarbenen Briefes auf, der zu Hause in meiner Nachttischschublade ruhte. Ich schüttelte nur den Kopf und wandte mich schnell wieder den Briefkästen zu. Sie schien enttäuscht zu sein. Ich hörte noch, wie sie in ihr Handy sprach: "Du, wir müssen uns unbedingt treffen. … Na, dann eben übermorgen … nein, das ist zu früh … ja, um zwei im Glashaus. Wir hatten doch gesagt …" Bums, die Tür knallte zu, Funkstille.
Wie kann es sein, dass jemand sehnsüchtig auf eine Morddrohung wartet? Jetzt bekommt sie den Brief erst recht nicht. Ich will wissen, was da los ist. Übermorgen um zwei habe ich eine Verabredung.

27.3.2003 - 11 Uhr. Ich habe mein Tagebuch mitgenommen und in meinem Spind eingeschlossen, um in der Frühstückspause schreiben zu können. Da war wieder ein Brief an Simone Hilpert, duftend und fliederfarben. Dass ich ihn einstecken musste, war für mich überhaupt keine Frage. Es kommt immer schlimmer:
"DU FLITTCHEN, MACH DASS DU WEGKOMMST, ICH KANN AUCH ANDERS."

28.3.2003 – 11 Uhr. Und noch einer: "ES REICHT. WENN JETZT NICHT SCHLUSS IST BIST DU NÄCHSTE WOCHE TOT."

19 Uhr. Um halb zwei saß ich im Glashaus und verschanzte mich hinter einer Zeitung. Simone Hilpert kam um zehn vor zwei und suchte sich einen abgelegenen Tisch im hinteren Teil des Cafés, in den man von außen keinen Einblick hat. Da das Personal gerade Schichtwechsel hatte und meine Rechnung bereits beglichen war, konnte ich unauffällig den Platz wechseln, als sie ihre Bestellung aufgab. Ich setzte mich an den Nebentisch. Dass sie mich wiedererkennen könnte, war unwahrscheinlich. Frauen wie sie achten nicht auf unscheinbare, langweilige Eigenbrödler in dunklen Caféhausecken. Sie sind dort übrigens auch kaum anzutreffen, es sei denn, sie haben einen ganz bestimmten Grund dazu. Bis zwanzig nach zwei mussten wir warten, und Simone war schon bei ihrem zweiten Irish Coffee, als sich ein gut gekleideter Herr mittleren Alters an ihren Tisch setzte. "Na endlich, wo warst du denn so lange", war die freundliche Begrüßung der jungen Blonden, und ihr Blick verriet, dass sie sich der eigenen Vorzüge wohl bewusst war und es sich daher leisten konnte, Ansprüche zu stellen. Unbeeindruckt wandte sich der Mann der Bedienung zu und bestellte einen Espresso und einen Cognac. "Und?" fragte er dann. "Ist heute etwas gekommen?"
Sie schüttelte den Kopf. "Nichts! Ich verstehe das nicht. Du hast doch jetzt schon drei Briefe abgeschickt, was ist mit der Post los?"
Fast hätte ich durch die Zähne gepfiffen. Die Briefe stammten also von ihm. Gefälschte Drohbriefe. Wen wollte er anschwärzen? Was heckten die beiden da aus?
Dem weiteren Verlauf des Gespräches konnte ich nicht mehr recht folgen, da eine Gruppe ausgelassener Studentinnen das Lokal betrat und sich in unsere Nähe setzte. Durch das Geschnatter und Gekicher drang nur noch ein Begriff zu mir hindurch: "psychiatrisches Attest". Meine Neugier steigerte sich ins Unermessliche, und ich war inzwischen bereit, das Spiel noch weiter zu treiben und den Mann zu verfolgen. Nachdem er sich von Simone mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange verabschiedet hatte, eilte er aus dem Café und verschwand im Menschengewühl. Ich hatte alle Mühe, diskret hinterherzuschleichen und ihn wieder ausfindig zu machen. Nicht lange, und er trat in ein erst kürzlich renoviertes Jugendstilhaus ein, an dem ein Messingschild angebracht war, auf dem zu lesen stand: Jürgen Roth, Rechtsanwalt. "Na, denn los", dachte ich und drückte die Tür auf. Am Empfangstresen stand Rechtsanwalt Jürgen Roth, der Mann, den ich soeben im Glashaus gesehen hatte, und sah die Post durch. "Ihre Frau ist gerade gekommen", raunte ihm die Sekretärin bedeutungsvoll zu. "Sie wartet im Sprechzimmer." Ich setzte mich zu den beiden anderen Klienten, die ungeduldig auf ihren Stühlen herumrutschten, und angelte nach einer Zeitschrift, wobei ich mir eine haarsträubende Geschichte über einen Streit mit meinem Nachbarn ausdachte, dessen drei Pitbulls den Hausflur beschmutzten und überhaupt das Leben der Mieter bedrohten. Falls es dazu kommen würde, dass ich mein Hiersein begründen musste. Während ich noch überlegte, hörte ich, wie jenseits der Tür mit der Aufschrift "Sprechzimmer" ein handfester Streit losbrach. "Du willst mich loswerden", drang schrill die Stimme Frau Roths ins Wartezimmer. Ihr Mann antwortete in ruhigerem Ton, wahrscheinlich stritt er die Anschuldigung ab. Worauf sich wieder seine Frau vernehmen ließ. "Das hast du dir so gedacht, weil du auf mein Geld scharf bist, damit du dein Flittchen aushalten kannst. Aber so läuft es nicht, mein Lieber, so nicht!" Die Wucht, mit der die Tür aufgestoßen wurde, ließ die Fensterscheiben erklirren. Frau Roth kam herausgerauscht und stöckelte erhobenen Hauptes an uns vorbei, wobei sie eine schwere Duftwolke hinter sich herzog. Alles in allem ein gelungener Abgang, dachte ich, wenn auch etwas exzentrisch. Ich erhob mich rasch, stammelte etwas von einem Termin, den ich ganz vergessen hätte, und stolperte aus der Anwaltskanzlei. Auf dem Gehweg angekommen, konnte ich gerade noch sehen, wie Frau Roth in einem Taxi davonfuhr.
Jetzt sitze ich zu Hause und zähle zwei und zwei zusammen: Rechtsanwalt Jürgen Roth betrügt seine Frau mit der jüngeren Simone Hilpert. Beide beschließen, die lästige, aber reiche Ehefrau auszuschalten, indem sie ihr Drohbriefe an die Nebenbuhlerin unterjubeln, damit sie als Verrückte dasteht und womöglich entmündigt werden kann. Nach der Szene heute Nachmittag liegen die Chancen ja günstig für die beiden. Nur die Briefe fehlen noch. Was soll ich jetzt tun? Zur Polizei gehen? Dann müsste ich zugeben, dass ich – nein, unmöglich. Mit Frau Roth sprechen und sie warnen? Ausgeschlossen, aus demselben Grund. Die Briefe zustellen und abwarten, was geschieht? Das kann ich vor meinem Gewissen nicht verantworten. Warum musste ich nur Briefträger werden!

4.4.2003 - Schon eine Woche, und kein weiterer Brief. Haben sie es sich anders überlegt?

7.4.2003 - 11 Uhr. Frühstückspause. Habe vorhin einen neuen Brief an Simone Hilpert gefunden, zwar nicht fliederfarben und duftend, aber ohne Absender. Mein Instinkt sagt mir, dass dieser Brief etwas mit der Sache zu tun hat. Ich kann es kaum aushalten, bis ich zu Hause bin und ihn öffnen kann!

13.30 Uhr. Feierabend. "Simone mein Liebes, es tut mir leid, dass Du es auf diesem Wege erfahren musst, aber ich konnte es Dir einfach nicht persönlich sagen. Ich habe die Briefe an Dich nie abgesendet. Meine Frau hat es nicht verdient, ihr Leben in einer psychiatrischen Klinik zu fristen. Ich konnte es einfach nicht tun, Simone, bitte verstehe mich. Ich habe lange über uns nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn mehr hat. Ich steige aus. Und zwar ganz. Ich verlasse noch heute das Land, bitte versuche nicht, mich zurückzuhalten. Lebe wohl, Jürgen."

Das ist doch die Höhe! Behauptet einfach, er hätte die Briefe nicht abgesendet. Hätte nicht die Boshaftigkeit besessen, seine Frau abschieben zu wollen, um sich mit einer Jüngeren das Leben zu versüßen. Und macht sich jetzt aus dem Staub. Simone, heute gibt es eine Sonderzustellung der Post.

18 Uhr. Ganz leicht war es nicht, mich am frühen Nachmittag noch einmal ungesehen in das Haus an der Hansastraße zu stehlen. Ich beobachtete es zunächst aus sicherer Entfernung. Zuerst schlurfte der alte Herr Musmann heraus, der seinen Hund ausführte. Dann kamen mehrere Kinder aus der Nachbarschaft angelaufen, um mit den Zwillingen aus dem 2. Stock im Treppenhaus Fangen zu spielen. Zum Glück setzte Frau Meyer, die Hausmeisterin aus der linken Parterrewohnung, der Toberei ziemlich rasch ein Ende, und die gewohnte Stille kehrte wieder ein. So schlüpfte ich also hinein und warf vier Briefe in den Briefkasten von Simone Hilpert. Dann drückte ich am Hauseingang auf ihre Klingel und rief, als ich in der Gegensprechanlage ein Knacken hörte: "Hier noch einmal die Post. Da war noch was liegengeblieben. Personalmangel!" wobei ich versuchte, meiner Stimme einen möglichst routiniert-gleichgültigen Ton zu verleihen.
Damit ist die Sache für mich erledigt. Nun ist Simone Hilpert am Zug. Vielleicht wird sie versuchen, ihn aufzuhalten und zur Rede zu stellen. Ich will damit jedenfalls nichts mehr zu tun haben.

17.4.2003. Ich sitze wieder einmal im Glashaus und schreibe in mein Notizbuch. Was soll ich auch anderes tun? Von meinem liebgewordenen Steckenpferd habe ich mich inzwischen getrennt. Allein bei der Vorstellung, dass ich noch einmal einen fremden Brief unbefugt in meiner Jackentasche verschwinden lassen könnte, bricht mir der Schweiß aus, genau wie früher. Mein Vater war eben ein kluger Mann. So befolge ich DAS PRINZIP wieder ohne Wenn und Aber und bin froh, das Ganze hinter mich gelassen zu haben. Da gönne ich mir gern einmal einen Cappuccino und sehe mir die Leute an. – Ich glaub' es nicht! Zwei Tische weiter sitzt Simone Hilpert. Und sie ist nicht allein. Ein Herr mittleren Alters, den ich nie gesehen habe, leistet ihr Gesellschaft. Er scheint fasziniert zu sein von ihr, schaut ihr unverwandt tief in die Augen. Den häufigen Wimpernaufschlägen und dem regelmäßig über ihr hübsches Gesicht huschenden frivolen Lächeln entnehme ich, dass sie heftig mit ihm flirtet. Da hat sie sich aber schnell getröstet. Sie nimmt auch heute keinerlei Notiz von mir, bemerkt mich einfach nicht. Ich bin und bleibe Luft für sie. Trotzdem ist mir unwohl. Ich zahle und gehe.

18.4.2004. Als ich heute meinen Briefkasten öffnete, fiel mir ein weißes Kuvert in die Hände, computergeschriebene Adresse, kein Absender. Ich flog die Treppe hinauf, hastete in meine Wohnung und riss es auf.

"STECK DEINE NASE NICHT WIEDER IN ANGELEGENHEITEN, DIE DICH NICHTS ANGEHEN. DIESMAL KÖNNTE ES DIR SCHLECHT ERGEHEN."

Es befand sich in dem Augenblick zwar kein Spiegel in der Nähe, aber ich bin zweifellos bleich geworden wie die Wand. Das Atmen fiel mir auf einmal schwer, und ich musste mich setzen. Jetzt steht es also fest: Mein Verstoß gegen DAS PRINZIP ist bemerkt worden. Ich bin enttarnt. Es war wohl doch unvermeidlich. Frauen wie sie sind einfach eine Nummer zu groß für mich.

19.4.2003 - Habe vorhin in der Osterausgabe des Stadtanzeigers die Stellenangebote durchgepflügt. Die Stadt sucht neue Gärtner für die Aue-Anlagen. Noch heute setze ich ein Bewerbungsschreiben auf. Gärtner – das ist wenigstens ein ungefährlicher Beruf.
 

GabiSils

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Hallo Yoanna,

super! Spannung, falsche Fährten, überraschende Auflösung, dazu ein interessantes Charakterprofil und das Ganze tadellos geschrieben; Kompliment!

Einzig diesen Satz würde ich streichen:

"Ob der neue Fisch an ihrer Angel wohl ebenfalls ein Leben in Luxus und finanzieller Sorglosigkeit verheißt?"

Das ist zu sehr mit der Nase drauf gestoßen :)

Gruß,
Gabi
 
Hallo Yoanna,

am Anfang hat es noch irgendwie gehakt. Aber dann bietest du ein Feuerwerk, tolle Idee, tolle Umsetzung, richtig orginell und dazu noch ein stimmiges Ende.
Einzig der Spannungsverlauf leidet ein wenig am Aufbau. Die Auflösung ist fast schon ein Tick zu früh.

Bis bald,
Michael
 

Yoanna

Mitglied
An Gabi und Michael

Na, da fühle ich mich aber geehrt, vielen Dank für Euer Lob! Das spornt an, weiterzuarbeiten.
Gruß,
Yoanna
 

Roni

Mitglied
hallo yoanna,

kann mich den vorschreibern nur anschliessen und habe ausser einem dicken lob nichts weiter zu sagen.

gruss
roni
 



 
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