Gefühle

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LADYHELLENA

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GEFÜHLE

Als Baby, in der Mutter Arm
fühlst du geborgen dich und warm
verspürst du Hunger-Durst-Gefühle,
eilt sie herbei, dass sie sie stille.

Man bringt dich in den Kindergarten,
wo nicht nur kleine Freunde warten.
Du lernst hier spätestens schon kennen,
das, was den Unterschied wir nennen.

Später, in der Schule dann,
fangen Angstgefühle an.
Du erschrickst vor schlechten Noten,
die deine Eltern strikt verboten.

Dann bist du jung und guter Dinge,
da melden sich die Schmetterlinge,
spürst sie brennend heiss im Bauch
und etwas weiter unten auch.

Ab jetzt hast du Herz-Schmerz gefühlt,
und etwas später, abgekühlt,
wenn der erste Sturm vergangen,
bist von Zweifeln du umfangen.

Anderes lernst du nun kennen,
das, was wir Enttäuschung nennen.
Mit etwas Gleichmut, glaube das,
vergehen auch das Weh, der Hass.

Erwähnenswert ist noch zum Schluss,
das Gefühl: ich MUSS, ich MUSS
und es gibt ohweh, ohweh !
kein erlösendes WC,

sodass es in die Hosen geht,

dann fühlst du, Freund ......

zu spät, zu spät!!!


ladyhellena
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Ladyhellena,

das stärkste an Deinem Gedicht ist eindeutig jener Schlussvers:

Erwähnenswert ist noch zum Schluss,
das Gefühl: ich MUSS, ich MUSS
und es gibt ohweh, ohweh !
kein erlösendes WC,

sodass es in die Hosen geht,

dann fühlst du, Freund ......

zu spät, zu spät!!!
Ich fühle mich gedanklich in die Irre geleitet. Denke ich doch, dass mit dem "ich MUSS" das bekannte Gehetztsein, die unangenehme Schnelllebigkeit, der ungesunde Optimierungswahn, die drückende Verantwortung gemeint sind. Aber nein: es ist nur ein schlichtes menschliches Grundbedürfnis. Das finde ich gut gemacht. Schade, dass die Vorgeschichte thematisch nicht darauf hinarbeitet. Z.B. durch eine Abhandlung der verschiedenen phasenbedingten Selbstwahrnehmungen:

Babyalter - ich will, ich will

Kindheit - ich soll, ich soll

Pubertät - ich kann, ich kann

Adoleszenz - ich darf, ich darf (aber will nicht mehr)


In der von Dir beschriebenen Version ist es mir inhaltlich zu beliebig. Es hat keinen Pepp. Nur zum Schluss blüht es, wie gesagt, förmlich auf.

Herzliche Grüße

Elke
 

LADYHELLENA

Mitglied
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Liebe Elke !

Ja, ...es ist buchstäblich "in die Hosen gegangen"!
Der Mix von seelischen Gefühlen, aufs körperliche gebracht,
ist einfach misslungen.
Einesteils die Gefühle, die uns ein Leben hindurch seelisch begleiten,
andererseits die "Auflösung" durch ein rein
körperliches, aber ebenso "wichtiges" Empfinden
....oh, das wollte ich
witzig bringen.
Umso mehr freut es mich, dass du deinen Kommentar dazu
abgegeben hast!

Herzliche Grüße
und ein
dankeschön,

ladyhellena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Ladyhellena,

auch wenn meine Bewertung mal wieder raus fällt,
mir gefällt Dein Gedicht.

Besonders die Stelle, das man schon im Kinder-
garten heraus findet, das man nicht nur Freunde
hat.

In einem weiche ich jedoch von Deinem Gedicht
ab:

Es ist nie zu spät!

Auch, wenn es in manchem "Kindergarten" noch heute
manchmal so scheint....:D

eine interessante Arbeitsthse ist aber Dein Schluß-
satz trotzdem;)).

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

LADYHELLENA

Mitglied
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Lieber Sonnenkreis!

Vielen Dank für Deine freundlichen Zeilen.
Mehr oder minder angenehme oder unangenehme
Gefühle begleiten uns ein Leben lang.
Auch die Erfahrung, die man im Kindergarten macht,
sie bleibt bestehen.
Mit einem gewissen Sarkasmus betrachtet, ist das
Gefühl "ich MUSS", an und für sich ein "unwichtiges",
wenn auch ur-menschliches
Gefühl, plötzlich ein ganz und gar bedeutendes.
Stärker im Moment als jedes Andere.
Zeigt das nicht, dass Alles relativ ist?
Auch die Feststellung: zu spät !
Rückblickend, was alles falsch gelaufen ist, ist
es nur zu konkret, das Gefühl: zu spät!

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!
und grüße Dich herzlich
ladyhellena
 



 
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