Gefühllos

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Perry

Mitglied
Gefühllos


Nur in der Dunkelheit verlässt er das Haus
will niemand begegnen
auf seiner Flucht vor der Erinnerung

Den Mantelkragen hochgeschlagen
durchstreift er rastlos den Park
sitzt stundenlang auf seiner Bank

Der hohle Ruf eines Käuzchens
ist seine kleine Nachtmusik
in der sich die Seele wiegt

Erst wenn die Kälte in seinen Beinen
das Herz erreicht hat
ist er bereit nach Hause zu gehen

Nur in der Dunkelheit lebt er noch
denn jeder helle Schein schmerzt
bei dem Versuch nie mehr zu fühlen
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Perry,

die Form von Gefühllosigkeit, die Du hier sehr schön beschreibst, "schmerzt" und wird zumindest wahrgenommen als Gefühl, wenn auch als negatives.
Gefühllosigkeit, die nicht einmal mehr schmerzt, sondern als alltägliche und gesellschaftlich akzeptierte Oberflächlichkeit dem Leben und der Umwelt gegenüber stattfindet bei Menschen, die sich das Fühlen und Mitfühlen längst abgewöhnt haben, sollte uns alle miteinander schmerzen. Das nur als ergänzender Gedanke - keine Kritik an Deinem Gedicht.

Gruß, NDK
 
B

Blackmail

Gast
Servus?

Kennen wir uns?

Denn du hast genau mein Leben in enfachen doch treffenden Worten beschrieben... ich bin begeistern und fühle mich so angesprochen... ich, ich, ich... ja, ja, ja...

Danke, dieser Text ist eine bereicherung für mein Leben.

Blackmail
 

Perry

Mitglied
Hallo NDK,
Gefühllosigkeit als ein Verhaltensmuster unserer Welt, wollte ich vorrangig eigentlich nicht mit meinem Text ausdrücken. Deine Interpretation ist jedoch durchaus möglich. Mir ging es mehr um des Schmerz des Einzelnen, der keinen Ausweg mehr findet und sich in die Gefühllosigkeit flüchtet. Danke für deine Auseinandersetzung mit dem Text und LG
Manfred

Hallo Blackmail,
nein ich keine dich (noch) nicht, aber ich weiß wohin einen Seelenschmerzen treiben können. Trotzdem gibt es immer auch einen Weg zurück in die Welt der "schönen" Gefühle. Es braucht aber viel Zeit und vielleicht eine helfende Hand.
Danke auch Dir fürs Mitfühlen und LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Meral,
danke fürs Auseinandersetzen mit dem Text. Nur wer Gefühle kennt, kann der Höhen und Tiefen spüren.
LG
Manfred
 



 
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