Gegensätze

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helmut ganze

Mitglied
Gegensätze

In Nordkorea isst man Gras,
kam heute über meinen Sender,
es hofft das Volk, das man vergaß,
auf edle Lebensmittelspender.

Das kleine Volk, so fern, so nah,
von Hungersnöten oft betroffen
und selten volle Schüsseln sah,
kann nicht auf schnelle Hilfe hoffen.

Von uns hingegen, kurz und gut,
gibt es ganz and`res zu berichten,
wir sind zu satt, oft fehlt der Mut,
nur weil es schmeckt, auch zu verzichten.

Der Handel macht es uns nicht leicht,
das Angebot ist nicht zu fassen
und bald ist jener Punkt erreicht,
wo wir uns einfach gehen lassen.

Es gibt dann Kampf rund um die Uhr,
um all die Pfunde zu vertreiben,
die trotz Diät und Schlankheitskur
sonst voll auf Bauch und Hüfte bleiben.

Warum nur müssen auf der Welt,
die einen hungern und entbehren,
wenn anderswo man`s richtig hält,
Besitz und Reichtum zu vermehren?

Heidenau, den 04. 06. 2011
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Helmut,

gäbe es in der Bild-Zeitung eine Gut-Böse-Gedichte-Seite,
wärst du deren Kolumnist. Was willste machen...

...die Erde ist halt eine Scheibe.

Gruß

Otto
 

helmut ganze

Mitglied
Gegensätze

In Nordkorea isst man Gras,
kam heute über meinen Sender,
es hofft das Volk, das man vergaß,
auf edle Lebensmittelspender.

Das kleine Volk, so fern, so nah,
von Hungersnöten oft betroffen
und selten volle Schüsseln sah,
kann nicht auf schnelle Hilfe hoffen.

Von uns hingegen, kurz und gut,
gibt es ganz and`res zu berichten,
wir sind zu satt, oft fehlt der Mut,
nur weil es schmeckt, auch zu verzichten.

Der Handel macht es uns nicht leicht,
das Angebot ist nicht zu fassen
und bald ist jener Punkt erreicht,
wo wir uns einfach gehen lassen.

Es gibt dann Kampf rund um die Uhr,
um all die Pfunde zu vertreiben,
die trotz Diät und Schlankheitskur
sonst voll auf Bauch und Hüfte bleiben.

Warum nur müssen auf der Welt,
die einen hungern und entbehren,
wenn anderswo man`s richtig hält,
Besitz und Reichtum zu vermehren?

Heidenau, den 04.07.2011
 

Duisburger

Mitglied
Mal davon abgesehen, das es doch recht heftig holpert, ist diese Schwarz-Weiß-Malerei in Form einer gereimten Aufzählung sehr ermüdend und der erhobene, belehrende Zeigefinger schwebt übergroß über dem Text.
Da Thema an sich ist sicherlich nicht das Schlechteste, aber diese Umsetzung hat Grundschulniveau.

lg
Uwe
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Ja, lieber Otto Lenk,

und der Mond ist bewohnt. Aber Spaß beiseite,mich hat die genannte Meldung in meinem Sender in Anbetracht unserer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft zu meinen Verszeilen inspiriert. Solange wir noch am Verkauf von Panzerwagen profitieren,ist dieses offensichtlich noch kein Thema,um darüber nachzudenken.

Liebe Grüße

Helmut
 
R

Rose

Gast
Hallo Helmut,

für mich ist dein Gedicht weit von einer Aufzählung entfernt, sondern eher eine Art Aufruf zur Nachdenklichkeit. Trotz der traurigen Thematik gern gelesen.

Liebe Grüße
Manuela
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Ja, lieber Uwe,

was hast du gegen Grundschulniveau, manche erreichen es heute in unserem Schulsystem erst gar nicht. Ich jedenfalls habe die besten Erinnerungen an meine lang zurückliegende Grundschulzeit, der sich andere Schulen anschlossen.
Aber zurück zum Thema. Ich bin der Überzeugung, dass über unsere materiell gesättigte Lebensweise mit der Forderung nach immer mehr Wachstum und Verbrauch nachgedacht werden muss. Wer zu satt ist, wird selbstzufrieden,passiv und unbeweglich,im wahrsten Sinne des Wortes. Erste Mahnungen stehen bereits im Raum, vor allem was unsere Gesundheit und die unserer Kinder betrifft.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Manuela,

vielen Dank für deine Zustimmung. Ich freue mich sehr, dass ich verstanden worden bin. Erst heute war wieder in meiner Tageszeitung ein größerer Beitrag zum sozialen Thema im Weltmaßstab. Nochmals Danke.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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